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    Disclaimer:

    Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
    Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.

    Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.

    Ginny, Hermine und Ron überlegten gerade, was sie heute unternehmen wollten, als eine fröhliche Stimme sie aus ihren Gedanken riss.

    „Bonjour Mesdames et Monsieur. Ich hoffe, Sie haben gut geruht.“

    „Bonjour Jasmin, ja, ausgezeichnet“, sagte Ginny für alle.

    „Wo ist denn Monsieur Potter? Ich hoffe, es geht ihm gut?“

    „Alles bestens, Jasmin. Mein Verlobter ist zusammen mit unserem Minister bei Ihrem Minister. Wir überlegen uns gerade, was wir heute unternehmen sollen“, sagte Ginny.

    „Mon Dieu, doch wohl nicht wegen gestern. Das war doch geklärt. Zumindest hat mein Großvater mir das so erzählt. Wenn ich da irgendwas zur Klärung beitragen kann, dann lassen Sie es mich bitte wissen.“

    „Keine Sorge, Jasmin. Es ist ein offizieller Besuch unter Staatsmännern. Harry hatte ja darum gebeten.“

    „Eh bien soit! Entschuldigung, ich meine bestens. Was halten die Herrschaften davon, heute unser Wellness Angebot zu testen. Zuerst zum Friseur, dann Kosmetik mit Gesichtsbehandlung gefolgt von der Maniküre und zum Schluss noch zur Stylistin. Ein Rundumpaket nach französischer Manier.“

    Ginny und Hermine schauten begeistert drein, aber Ron war alles andere als angetan davon.

    „Mr. Weasley, ich sehe schon, Sie sind nicht begeistert davon, aber auch für einen Mann kann ein solches Programm sehr positiv sein. Wir haben für den Herrn spezielle Programme, und ich verspreche Ihnen, Sie werden sich danach sehr wohl fühlen.“

    „Schatz, komm schon, mach mit. Ich glaube, sie hat Recht und ein wenig Pflege schadet dir sicherlich nicht. Was jetzt nicht heißen soll, dass du ungepflegt bist!“ sagte Hermine in ihrer lieblichsten Stimme.

    „Schon gut, ich mach ja mit. Aber anmalen lasse ich mich nicht, nur dass das klar ist.“

    „Keine Sorge, Mr. Weasley, die Programme für den Herrn sind fast farbfrei. Gut, dann treffen wir uns in 20 Minuten am Empfang. Ich werde alles in die Wege leiten und Sie ziehen sich bitte etwas Lockeres an.“

    Unterdessen reisten Harry und Kingsley nach Paris. Das Ministerium lag gut versteckt in einem Außenbezirk. Das 13. Pariser Arrondissement Gobelins war nichts wirklich Besonderes, aber das Ministerium an sich hatte was. Es strahlte eine Ruhe aus, der jeden besänftigte. Zumindest empfand Harry es so und fühlte sich direkt geborgen innerhalb der Mauern des Ministeriums. Zwei Auroren empfingen sie und nach einer schnellen Kontrolle auf versteckte Waffen und einer Registrierung ihrer Zauberstäbe wurden sie zum Minister gebracht. Der französische Minister, ein Mann Mitte 40, begrüßte sie freundlich.

    „Bonjour Messieurs, mein Name ist Piere Chevalier. Ich freue mich sehr, Sie heute hier begrüßen zu können. Besonders Sie, Minister Shackelbolt. Wir hatten ja noch nicht das Vergnügen, uns offiziell zu begegnen. Mr. Potter, von Ihnen habe ich natürlich auch schon gehört und beglückwünsche sie zu ihrem Sieg über diesen Voldemort. Eine lästige und unnötig lange, sowie traurige Geschichte der englischen Vergangenheit. Aber dieses lokale Geschehnis ist ja nun endlich erledigt.“

    „Minister Chevalier, auch ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, aber der eigentliche Grund unseres Treffens ist Lord Potter. Daher werde ich nun erstmal an ihn übergeben, wir können uns Später gerne noch unterhalten“, sagte Kingsley und übergab somit an Harry.

    „Minister Chevalier, ich danke Ihnen. Ich sehe das Problem Voldemort ein wenig anders. Es war und ist kein lokales Problem der Engländer. Voldemort war auch in anderen Ländern aktiv, und seit gestern weiß ich mit Sicherheit, dass er auch hier in Frankreich seine Fühler ausgestreckt hatte.“

    „Was bringt Sie zu der Annahme, Lord Potter? Wir hatten niemals Probleme mit Todessern!“

    „Sagt Ihnen der Name Lord Eroldt Mostiv etwas?“

    „Ja, ein wenig, einen Moment bitte“, er drückte auf einen Knopf und in seinem Schreibtisch öffnete sich eine Klappe. Ein Computer kam zum Vorschein. Er tippte einige Daten ein und las diese konzentriert. Dann sagte er:
    „Lord Eroldt Mostiv war ein angesehener Unterstützer und Freund eines ehemaligen Ministers. Er hat einige großzügige Spenden getätigt. Warum fragen sie nach ihm?“

    „Lord Eroldt Mostiv ist ein Anagramm für Tom Vorlost Riddle und dieser war Lord Voldemort. Er hat sehr negativen Einfluss auf den gestern in meinem Schloss verhafteten Mr. van Hellden junior und dessen Mutter Beatrice genommen. Da liegt es nahe, dass er auch auf ihren damaligen Minister Einfluss nehmen wollte. Er hat dafür gesorgt, dass Mr. van Hellden junior das Hotel so umgebaut hat, dass Erpressungen gegen wichtige Persönlichkeiten möglich wurden. Warum hätte er das tun sollen, wenn er nicht Einfluss auf die Regierung nehmen wollte?“

    „Harry, das würde einige Beobachtungen meiner Leute bestätigen. Sie erinnern sich sicherlich, dass Sie mich gebeten hatten, in Soho ein wenig die Augen offen zu halten. Meine Leute meldeten, dass die kriminelle Gruppe überwiegend aus Marokkanern und Franzosen besteht“, meldete sich nun Kingsley zu Wort.

    „Oh, Ihre Leute waren aber fix. Damit wird das Bild immer klarer. Minister Chevalier, ich glaube, wir haben ein größeres Problem zu lösen und würde dabei gerne mit Ihnen zusammenarbeiten.“

    „Lord Potter, ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass ihre Probleme etwas mit uns zu tun haben, aber ich bin gerne bereit, mir Beweise anzuschauen und England zu helfen.“

    „Minister, bitte machen Sie nicht den gleichen Fehler wie unser Exminister Cornelius Fudge. Dieser verschloss die Augen vor den Tatsachen. Wenn wir diese kriminellen Elemente aus England vertreiben, werden sie sicherlich hier aktiv werden. Und dann stünden Sie alleine da. Gab es in der Vergangenheit keine ungewöhnlichen Unfälle unter den Muggeln ihres Landes, Übergriffe sexueller Natur oder Bandenkriege, die ungewöhnlich waren?“

    „Doch, schon, aber nur vereinzelte Fälle. Nichts, das auf eine Organisation schließen ließ. Aber ich rufe mal den Abteilungsleiter der Auroren hinzu. Ich denke, er kann ihnen mehr darüber sagen.“

    Der Abteilungsleiter kam und erklärte ihnen, dass es wohl doch eine Untergrundgruppe gab, die den Todessern sehr ähnlich ist. Aber hierzulande so selten aktiv seien, dass man sie noch nicht fassen konnte. Lord Mostiv war ihm ein Begriff und wurde lange als Kopf dieser Gruppierung angesehen, aber man hat es nie bestätigen können. Dies war dem Minister nicht bekannt, da das Thema von seinem Vorgänger als Tabuthema eingestuft wurde und weitere Ermittlungen verboten wurden. Die Auroren hatten jedoch heimlich weiter ermittelt.

    Das Gespräch dauerte über zwei Stunden und in der Zeit wurde eine Zusammenarbeit vereinbart. Die Franzosen hatten zwei Spione in der Gruppe, die nun versuchen sollten, mehr zu erfahren und vielleicht auch nach England zu kommen. Der Minister war zumindest aufgeschlossener als Fudge, hob das Ermittlungsverbot auf und versprach eine sehr enge Zusammenarbeit.

    Zum Schluss des Gespräches hatte Harry noch eine Frage persönlicher Natur: „Minister, wie ich sehen konnte, setzen sie Computer ein. Ist es ein normaler Computer oder ein besonders abgeschirmtes System?“

    „Lord Potter, es sind besondere Systeme. Die normalen Computer reagieren auf Magie mit Datenverlusten, aber eine deutsche Firma hat einige Systeme entwickelt, die magieresistent sind. Nicht gerade billig diese Systeme, aber doch sehr hilfreich. Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen gerne die Adresse der deutschen Firma zukommen lassen.“

    „Das wäre sehr zuvorkommend von Ihnen.“

    Man beschloss noch gemeinsam Essen zu gehen und so brach man in die Pariser City auf. Das Restaurant auf dem Eiffelturm war ihr Ziel. Das Essen war erstklassig und die gelockerte Stimmung wollte Harry noch für eine weitere persönliche Bitte nutzen. „Minister Chevalier, ich frage mich, ob es in Ihrem Ministerium eine Abteilung gibt, die sich mit Überwachungs- und Abhörtechniken auskennt?“

    „Aber sicher, warum fragen Sie?“

    „Nun, es ist so. Das Hotel Chateaux les Maines, ist seit gestern wieder in meinem Besitz. Es hatte sich in der Vergangenheit einen sehr schlechten Ruf eingehandelt und ich möchte dieses nun beheben. Daher brauche ich Spezialisten, die das Schloss untersuchen, alle Abhör- und Überwachungsanlagen finden und die, die missbraucht werden können entfernen. Ich möchte, dass es wieder zu einem sicheren Ort für jedermann wird. Das Hotel hat potenzial und einen sehr gehobenen Standard. Aber ich verstehe jeden, der Angst hat wieder in eine Falle zu geraten. Daher würde ich das Hotel gerne von offizieller Seite cleanen lassen.“

    „Oh, das kann ich gut verstehen. Auch bei uns im Ministerium steht das Hotel auf der schwarzen Liste. Es wäre wirklich schön, wenn das Hotel wieder sicher wird. Unsere Auroren könnten das übernehmen, aber es wird sicherlich einiges Kosten.“

    „Das wäre es mir wert. Kingsley, wär auch von unserer Seite aus da was zu machen?“

    „Sicher, Harry, aber auch wir müssen das in Rechnung stellen. Sie werden verstehen, dass das Ministerium nicht für private Firmen arbeiten kann.“

    „Kingsley, das ist doch selbstverständlich. Mir ist es sehr wichtig, das ich das Hotel mit gutem Gewissen wieder in Betrieb nehme. Es ist wirklich wunderschön dort. Die neu eingesetzte Managerin, die Tochter von Mr. van Hellden junior, hat wirklich tolle Ideen und will den alten Glanz wieder aufleben lassen. Aber sie hat andere Vorstellungen wie ihr Vater und möchte daher alles dafür tun, um das Hotel wieder sicher zu machen.“

    „Lord Potter, ich denke, das werden wir schon schaffen. Aber was ist aus den schon gemachten Aufzeichnungen geworden?“, fragte der französische Minister.

    „Die, die meine Hauselfen bisher gefunden haben, wurden sichergestellt und dann zerstört. Ich möchte nicht, dass irgendetwas davon Verwendung findet.“

    „Gut, auch wenn sicherlich das ein oder andere Nützliche darunter gewesen wäre.“

    Unterdessen im Hotel:

    Ginny, Hermine und Ron wurden nach allen Regeln der Kunst verwöhnt. Ginny und Hermine fanden es einfach göttlich. Ron hatte sich zuerst etwas gesträubt aber genoss es inzwischen auch. Gerade hatten sie eine kleine Pause. Es war Mittagszeit und somit Zeit zum Essen. Danach stand noch die Stylistin auf dem Programm. Jasmin hatte extra zwei Leute aus Paris kommen lassen, die nun schon verschiedene Kleidungsstücke und Frisuren zusammenstellten, um die jungen Herrschaften später damit zu verwandeln. Um 16 Uhr sollte es weitergehen. Die Drei lümmelten noch ein wenig an der Bar und wollten ein wenig entspannen und plaudern. Um etwa drei Uhr war auch Harry wieder da und gesellte sich zu seinen Freunden. Ihm fiel sofort die Veränderung der Drei auf. Sie sahen viel frischer als sonst aus. Die Frisuren waren perfekt und passten genau zu den einzelnen Personen. Mitten in einem kurzen Abriss über das Geschehene tauchte Jasmin wieder auf.

    „So, es geht bald weiter. Die Stylisten erwarten sie in 30 Minuten. Oh, Mr. Potter, Sie sind auch wieder zurück. Sie sehen ein wenig erschöpft aus. Was halten Sie davon, wenn ich Sie schnell an unser Team übergebe und während die Stylisten sich um ihre Freunde kümmern, werden wir Sie ein wenig frisch machen? Dann könnten sie heute Abend gemeinsam ausgehen.“

    „Hallo Jasmin, ja, gerne. Wenn ich mir meine Freunde so anschaue, dann scheinen Ihre Leute wirklich was von ihrem Geschäft zu verstehen.“

    „Gut, dann ziehen Sie sich bitte etwas Lockereres an und kommen dann wieder zu mir an den Empfang.“

    Harry verschwand in seine Suite und schaute nach einer schnellen Dusche nach legerer Kleidung. Er hatte nichts dabei und zog sich daher ein frisches Hemd und einen seiner selber gestalteten Anzüge an. So erfrischt ging er wieder hinunter zum Empfang.

    „Oh lala, Mr. Potter, wenn das Ihre lockere Kleidung ist, was tragen Sie dann zu wichtigen Anlässen?“

    „Jasmin, leider habe ich nichts anderes dabei und diese Anzüge sind meine eigene Kreation und sehr bequem. Daher komme ich ein wenig overstyled wieder zu Ihnen.“

    „Ihre eigene Kreation? Sie haben aber viele verborgene Talente. Mode Designer, knallharter Geschäftsmann, Auror in Ausbildung und dann auch noch Leiter einer Kommission, die das englische Ministerium kontrolliert. Für jemanden in Ihrem Alter eine beachtliche Leistung. Und wenn ich die englische Zeitung, die Miss Granger heute Morgen liegen lassen hat, richtig verstanden habe, sind Sie dazu noch ein echter Lord und oberster Richter am englischen Gamot. Alles in allem, eine echt gute Partie. Mrs. Potter ist wirklich zu beneiden.“

    „Jasmin, lassen Sie es bitte gut sein. Es stimmt, was Sie sagen, ist richtig, aber auch ich bin nur ein normaler Mensch, der nach vielen sehr schlechten Jahren einfach ein wenig mehr Glück hatte. Titel und Ähnliches interessieren mich nicht. Mich interessiert nur, was jemand leistet. Auch der ärmste, unbedeutendste Zauberer kann viel bewegen, wenn er sich nur für seine Ziele einsetzt. Ginny und ich kennen uns schon recht lange. Sie hat schon zu mir gestanden, als noch niemand wusste, was mal aus mir wird. Ebenso Miss Granger und Mr. Weasley. Daher sind sie auch meine besten Freunde. Und ob meine Verlobte zu beneiden ist, kann ich nicht einschätzen, aber ich weiß, dass ich mir niemand besseren an meiner Seite wünschen könnte.“

    „Das ist schön, aber nun machen wir uns am besten los. Meine Leute warten sicherlich schon. Alles ist vorbereitet. Damit es ein wenig schneller geht, werden sich die verschiedenen Mitarbeiterinnen zeitgleich um sie kümmern. So bekommen Sie dann bestimmt noch das Ende der Stylisten Aktion bei ihren Freunden mit.“

    Harry wurde in einen ruhigen Raum geführt, wo sich sofort ein Friseur um seine Haare kümmerte. Nach einer Maske und Rasur folgte Maniküre und Kosmetik. Letzteres wurde dann zusammen gemacht. Eine Stunde später war er erfrischt und entspannt schon bei seinen Freunden. Diese trugen nun wirklich tolle Abendgarderobe und sahen aus wie frisch von einem Pariser Laufsteg. Als Harry dazu kam, wurde er stürmisch begrüßt. Die beiden Stylisten kamen hinzu und waren sehr an Harrys Anzug und Umhang interessiert.

    „Mr. Potter, wer ist Ihr Modedesigner, wenn die Frage erlaubt ist?“, fragte eine junge Dame ihn gerade heraus.

    „Miss …“, Harry entdeckte ein Namenschild an ihrer Brust, „… Monique, mein Designer bin ich selber, zumindest was die Farbgebung angeht. Ansonsten ist es ein Anzug und ein Umhang aus der Kollektion von Madame Malkins aus der Londoner Winkelgasse. Warum fragen Sie?“

    „Weil das Design sehr ungewöhnlich, aber wirklich besonders ist. Nur der Schnitt ist ein wenig … nun ja … antiquiert. Bitte, ich meine das nun nicht abwertend. Wenn Sie gestatten, würde ich Ihnen gerne etwas zeigen.“

    „Aber gerne doch. Lassen Sie sich nicht aufhalten. Ich sehe ja, was aus meinen Freunden geworden ist. Da habe ich keine Bedenken, dass Sie auch für mich etwas Passendes finden werden.“

    „Ja, bestimmt, aber ich würde Sie bitten, Ihren Anzug anpassen zu dürfen, damit ich dieses Muster erhalten kann.“

    „Das wird nicht nötig sein. Ich kann das jederzeit auf jeden Stoff übertragen.“

    „Oh, das ist perfekt. Dann geben sie mir bitte zwanzig Minuten mit meinem Kollegen und dann werden wir etwas Passendes für sie vorbereitet haben.“

    Harry ging mit seinen Freunden in die Bar und dort tranken sie einen französischen Mokka mit Schuss, bei ein wenig Smaltalk verging die Zeit sehr schnell. Schon fünfzehn Minuten später wurde er wieder gerufen und verschwand dann alleine zu den Stylisten.

    „So, Mr. Potter, wie wir noch erfahren haben, sind Sie ein richtiger englischer Lord, das haben wir in unsere Auswahl mit einfließen lassen. Wir werden Sie nun neu einkleiden und Sie passen dann bitte die Farben nach unseren Angaben an. Ihre Farbverläufe sollten dabei wieder entstehen. Die Farben sind schon in der Kleidung, nur diese Farbverläufe mit diesen Effekten konnten wir nicht herstellen. Ich hoffe, das wird Ihnen möglich sein.“

    „Da bin ich mir sicher“, erwiderte Harry und war nun wirklich gespannt, was sich die beiden ausgedacht hatten.

    Er musste sich bis auf die Unterwäsche ausziehen und wurde dann nach und nach in andere Kleidung gesteckt. Ein bläuliches Seidenhemd mit einigen geschickten Abnähern, eine Nadelstreifenanzugs Hose mit sehr dezenten Streifen, Schärpe, Weste, Sakko und ein sehr weiter, aus mehreren Lagen Seide bestehender Umhang folgten. Sogar andere Schuhe, Handschuhe, ein Hut und ein Stock gehörten zu der Ausstattung. Harry passte immer die Farbverläufe an und wollte sich endlich im Spiegel betrachten, aber es befand sich keiner im Raum. Die beiden wuselten andauernd um ihn herum, passten mit ihren Zauberstäben immer wieder etwas an, diskutierten auf Französisch miteinander, änderten immer wieder einige Kleinigkeiten.

    Als sie endlich fertig waren, war Harry schon ein wenig genervt. Soviel Aufwand fand er dann doch ein wenig übertrieben.

    „Lord Potter, wir sind fertig. Wenn Sie uns nun nach nebenan folgen würden, dort haben wir einige Spiegel aufgestellt.“

    Harry folgte ihnen, und als er sich endlich im Spiegel sah, war er sehr überrascht. Nichts sah teuer oder protzig aus, aber dennoch ging eine Eleganz von ihm aus, die er nicht erwartet hätte. Die Kleidung fühlte sich sehr bequem an, nicht, wie er bei dieser Art der Kleidung erwartet hätte, steif und ungelenk. Er versuchte einige schnelle Bewegungen, um zu schauen, ob ihm diese Kleidung beim Kampf behindern würde. Aber alles war perfekt. Und sobald er sich wieder weniger bewegte, straffte sich die Kleidung wieder.

    „Es ist wirklich erstaunlich, diese Kleidung schaut aus als wäre sie aus einem Stück und stocksteif, aber dennoch engt sie einen nicht ein. Ich vermute, ich könnte darin ohne Schwierigkeiten kämpfen und sähe danach aus wie soeben frisch angezogen, oder?“

    „Vollkommen richtig. So soll es ja auch sein. Einige spezielle Abnäher an den richtigen Stellen und ein wenig dauerhafte Magie machen das möglich. Gehe ich recht in der Annahme, dass Ihnen unsere Zusammenstellung gefällt?“

    „Aber ja, es ist perfekt, wenn auch nicht gerade für den Alltag gedacht. Da würde ich mir dann doch ein wenig Overdressed vorkommen.“

    „Da haben Sie Recht, aber auch dafür könnten wir ihnen einiges zusammenstellen. Dann freut es mich, das ich Ihnen diese Ausstattung schenken darf. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns erklären könnten, wie Sie das mit den Farbverläufen machen.“

    „Leider kann ich das nicht. Zum Einen ist es eine ganz spezielle Form der Magie und zum Anderen hat schon jemand exklusiv einen Vertrag mit mir. Aber Sie können solche Stoffe jederzeit bei Mr. Malkins in London bestellen. Ich denke, er würde sich über eine Zusammenarbeit freuen. Aber diese Muster sind nur begrenzt verfügbar, da wir unseren Kunden Exklusivität zusichern. Ein einmal verwendetes Muster kann auf Kundenwunsch für ihn reserviert bleiben.“

    „Oh, das freut mich zu hören. Auch wir möchten keinen Massenartikel daraus machen. Zu unseren Kunden gehören nur die weltweit obersten Schichten. Und diese kaufen für gewöhnlich nur Einzelstücke oder ganze Kollektionen, die extra für sie kreiert wurden. Einer Zusammenarbeit mit Mr. Malkins stünde nichts im Wege, wenn er uns die Exklusivität bestimmter Muster zusichern kann. Gut, dann schlage ich vor, wir gehen nun zu ihren Freunden. Danach werden wir uns zurückziehen und würden morgen nochmal vorbeischauen. Nun, da wir wissen, dass Sie ein Lord sind, hätten wir da noch einige Ideen für ihre Verlobte und würden Ihnen gerne einige Stücke unserer alltagstauglichen Kollektion zeigen. Wir würden uns sehr freuen, Sie auch beraten zu dürfen. Wenn eine Kooperation mit Mr. Malkins zustande kommt, würden wir eine Außenstelle bei ihm einrichten. Wenn nicht, reicht eine Eule oder ein Anruf und wir kommen zu ihnen.“

    „Sehr gerne“, sagte Harry und ging dann zu seinen Freunden.

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