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    Disclaimer:

    Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
    Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.

    Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.

    Harry und die beiden Stylisten schlugen also den Weg zur Bar ein.

    Vor dem Eingang der Bar gingen Monique und ihr Assistent voraus und kündigten Harry an: „Mesdames et Messieurs! Lord Harry Potter.“

    Harry mochte solche Auftritte zwar nicht, machte aber mit. So schritt er aufrecht in den Raum hinein, und als er seine Freunde sah, bereute er es sofort wieder. Seine Freunde waren nicht mehr alleine. Mit ihnen an einem großen, runden Tisch saßen nun auch Kingsley und der französische Minister. Im Hintergrund standen mehrere Männer, die Harry an Auroren erinnerte. Es war ihm sehr peinlich, aber er schaffte es, die Form zu wahren. So ging er zielstrebig auf Minister Chevalier zu und begrüßte diesen.

    „Minister, es freut mich, dass Sie so schnell einen Blick auf das neue Chateaux les Maines werfen. Ich hoffe, Ihnen gefällt, was Sie sehen.“

    „Lord Potter, Minister Shackelbolt hat mich dazu überredet. Er hat mich davon überzeugt, dass sie die alten Geflogenheiten niemals dulden würden. Und so bin ich dann seiner Bitte nachgekommen. Was ich bisher gesehen habe, ist sehr ansprechend. Wie ich sehe, kennen Sie schon die Perle Frankreichs, wenn es um Zauberermode geht. Minister Shackelbolt, darf ich Ihnen Monique de Saine vorstellen. Sie ist die wohl begabteste Zauberer Modedesignerin in Frankreich.“, bei den Worten winkte er Monique zu sich heran.

    „Guten Abend, Mrs. de Saine, es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Und wenn ich mir unseren Mr. Potter so anschaue, scheint ihr Minister nicht zu übertreiben.“

    „Guten Abend, Minister Shackelbolt, Minister Chevalier. Danke für ihr Lob, aber bei Lord Potter war es nicht allzu schwer. Wir haben nur hier und da ein wenig nachgebessert. Aber Minister Chevalier, sie haben auch schon lange nichts mehr von sich hören lassen. Sie haben doch wohl nicht einen neuen Schneider gefunden?“ Ein frecher Unterton war nicht zu überhören, als sie diese Worte sprach.

    „Aber nein, meine verehrte Monique, aber ich habe immer soviel zu tun, das ich einfach noch keine Zeit gefunden habe, Sie erneut zu besuchen. Und meine Frau, wie soll ich es sagen, sie schaut sich derzeit lieber in der Modewelt der Muggel um. Ein Designer dort hat es ihr besonders angetan. Jean Paul Gaultier heißt er, glaube ich zumindest. Ich kann Ihnen sagen, unerhört teuer und das, obwohl die Kleidung keinerlei Extras hat. Kein Knitterschutz, nicht Wasserabweisend oder Ähnliches.“

    „Muggelmode, was erwarten Sie? Muggel schaffen diese Techniken nur bedingt und durch den Einsatz von Kunststoffen und Chemie. Wer will sich das schon anziehen?

    Aber bestellen sie ihrer Frau schöne Grüße von mir. Ich würde ihr gerne einige neue Kollektionen zeigen. Wir verabschieden uns aber nun und lassen sie alleine.

    Lord Potter, wir sehen uns, zusammen mit Ihrer Verlobten, dann morgen gegen 14 Uhr?“

    „Gerne, Monique, ich freue mich schon darauf, zu sehen, was Ihnen noch einfällt.“

    Monique und ihr Assistent verließen die Gruppe und Harry setzte sich zu Ginny. Diese meinte dann:

    „Harry, warum kommt Monique morgen noch einmal her?“

    „Sie hatte noch eine andere Idee für dich und wollte mir auch eine Auswahl an Alltagskleidung zeigen. Im Übrigen kann ich auch mitteilen, das die Kleidung die ihr gerade tragt, ein Geschenk von ihr ist.“

    Alle waren sehr erfreut, denn alle, auch Ron, fühlten sich richtig wohl in den neuen Sachen. Nach ein wenig Geplauder kam ein Auror zu dem französischen Minister. Flüsterte ihm einiges ins Ohr und der Minister wendete sich daraufhin an Harry:

    „Mr. Potter, mein Mitarbeiter hat mir soeben mitgeteilt, dass die meisten Abhöranlagen schon von Ihren Hauselfen beseitigt wurden. Eine genauere Untersuchung würde, wenn das englische Ministerium mithilft, etwa einen Tag dauern. Sie würden danach ein Diplom bekommen, das die Sicherheit der Privatsphäre in Ihrem Hause bescheinigt. Das Diplom ist dann für ein Jahr gültig. Nach Ablauf dieser Zeit müsste es erneuert werden. Die Grunduntersuchung und Kontrolle für ein Jahr kostet 250.000 Galleonen. Wenn das englische Ministerium einverstanden ist, würden wir anbieten, den Betrag mit ihnen zu teilen. Mein Mitarbeiter hatte die Idee, einen solchen Service allgemein zur Verfügung zu stellen und Fachleute aus zwei Ländern würden sicherlich auch bei anderen möglichen Kunden mehr Vertrauen erwecken.“

    „Minister, das hört sich interessant an. Für die Grundreinigung ist der Preis aber zu hoch angesetzt. 50.000 sind sicherlich mehr als ausreichend. Solch ein Zertifikat sollte monatlich nicht mehr als 2.000 Galleonen kosten. Dieser Preis sollte die Ausbildung und Stationierung eines Hauselfen beinhalten, der die Sicherheit permanent überwacht und Vergehen sofort an die Aurorenzentralen beider Länder meldet. So könnten wir sicherstellen, dass es auch für andere Unternehmen interessant ist. Sollte das für Sie zu wenig sein, dann finde ich sicherlich Investoren, die daran Interesse hätten, eine solche Geschäftsidee zu unterstützen. Denken Sie darüber nach. Am besten zusammen mit Minister Shackelbolt. Meine Freunde und ich haben nun eine Verabredung in Paris und müssen Sie nun leider alleine lassen“, mit diesen Worten erhob sich Harry und ging gemeinsam mit seinen Freunden aus der Bar.

    Auf dem Weg nach Paris und auch während der Pausen des Musicals unterhielten sie sich immer wieder über die Geschehnisse des Tages. Alles in allem war es ein wunderbarer Abend in Paris.

    Wieder im Hotel angekommen gingen sie alle recht schnell zu Bett und verabredeten sich noch für neun Uhr morgens zu einem gemeinsamen Frühstück.

    Monique kam pünktlich zu ihrem Termin am Nachmittag und zeigte Harry und Ginny einige Kleidungsstücke ihrer Kollektion. Für Ginny hatte sie ein wirklich tolles Kostüm zusammengestellt. Es war Harrys Anzug vom Vorabend sehr ähnlich und Harry musste auch hier wieder die Farben anpassen. Von der gezeigten Alltagskleidung wählten Harry und Ginny einige Stücke aus, die in zwei Wochen dann direkt in England übergeben werden sollten.

    So vergingen die Tage in Frankreich nun recht schnell und beschaulich, aber Harry hatte ja noch vor, in die Schweiz zu gehen. Jasmins Ideen gefielen Harry sehr gut. Alles, was er noch selber testen konnte, wurde von ihm genehmigt, ein Finanzverwalter von Gringotts beauftragt und die Sicherheitsüberprüfung durchgeführt. Beide Minister hatten sich auf Harrys Vorschlag eingelassen und somit hatten beide Ministerien nun ihren ersten Kunden für eine Dienstleistung, die es in der Form noch nie gab.

    Am Tag der Abreise waren auch Kreacher und Wee wieder beide da. Kreacher brachte die Gruppe direkt in das Schlösschen in der Schweiz. Wee war mit dem Gepäck vorausgeeilt und hatte die Gruppe angekündigt. So wurden die Vier schon erwartet als sie direkt in den Schlosshof apparierten. Das Schloss befand sich auf einer kleinen Insel mitten in einem See in der Nähe des Städtchens Maienfeld. Es war für Muggel nicht sichtbar und Zauber, denen von Hogwarts nicht unähnlich, verhinderten, das ein Muggel darüber stolperte. Dies alles wusste Harry schon aus den Unterlagen, die er von Gringotts bekommen hatte.

    „Grüezi miteinand, wir freuen uns, Sie hier empfangen zu dürfen. Mein Name ist Joseph Seebauer und dies ist meine Familie“, begrüßte ihn ein Zauberer, der sicherlich schon 70 Jahre alt war. Mr. Seebauer stellte seine, doch recht große, Familie vor. Neben seiner Frau, zwei Söhnen und einer Tochter, deren Ehepartnern und einer Menge Kindern waren auch drei Hauselfen unter den Anwesenden.

    „Guten Morgen, alle zusammen. Auch wir freuen uns, hier sein zu können und hoffen, Ihnen nicht zu viele Umstände zu machen“, erwiderte Harry und stellte nun seinerseits sich und seine Freunde vor.

    „I wo“, sagte die Tochter des Hauses, „Wir freuen uns, endlich mal wieder unseren Gönner auf seinem Schloss begrüßen zu dürfen. Zuletzt hatten wir Kontakt zum damaligen Eigentümer, da war ich noch fast ein junges Mädchen. Damals besuchten uns drei junge Herren und eine junge Dame aus England. Einer war der Sohn der Eigentümerin, ein gewisser Sirius Black, zusammen mit seinen Freunden. Ihre Eltern, James und Lili Potter, waren auch dabei.“

    „Oh, ich wusste nicht, dass meine Eltern mal Zeit für einen Urlaub hatten. Damals waren die Zeiten in England ja sehr unsicher. Aber Sirius Black war mein Patenonkel und von ihm habe ich das Ganze hier geerbt.“

    „Es betrübt mich, zu hören, das Mr. Black verstorben ist. Er war ein sehr zuvorkommender Mann.“

    „Das glaube ich Ihnen gerne, aber wie es oft im Leben ist: Die Guten gehen zu früh“, sagte Harry ein wenig traurig.

    Der alte Mr. Seebauer schaltete sich ein: „Schluss jetzt mit den traurigen Geschichten. Ich glaube nicht, dass Mr. Potter hergekommen ist, um in traurigen Erinnerungen zu schwelgen. Meine Tochter und ihr Mann werden ihnen nun Ihre Räumlichkeiten zeigen und dann würden wir uns sehr freuen, wenn Sie mit uns zu Mittag essen würden.“

    „Sehr gerne, und ich muss schon sagen, sie haben hier ein wirklich schönes Plätzchen“, sagte Ginny.

    So wurden sie in ihre Räumlichkeiten geführt. Es war eine ganze Etage innerhalb des Schlosses. Sechs Schlafräume, zwei Bäder, Wohnzimmer, Kaminzimmer mit Bibliothek und Schreibtisch und dazu noch eine sehr große Küche.

    „Was ist mit den anderen Etagen und Räumen, wie werden diese genutzt?“, fragte Harry.

    „Derzeit stehen sie leer, oder besser gesagt sind ungenutzt. Darin sind die ganzen alten Möbel, Rüstungen und Antiquitäten, die sich über die Jahrhunderte in so einem Schloss ansammeln. Wir würden das Ganze gerne zu einem Erlebnishotel für Zauberer machen, aber Madame Black war strickt dagegen. Sie hat uns damals sogar richtig bedroht, sollten wir auch nur ein einziges Teil davon anfassen.“

    „Oh, das glaube ich ihnen aufs Wort, Mrs. Black konnte sehr bestimmend sein.
    Obwohl sie schon recht lange tot ist, terrorisiert sie immer noch das Haus in London. Ich finde die Idee nicht schlecht. Soll dieses Hotel ruhig ein wenig Gold verdienen. Darüber können wir uns später gerne näher unterhalten. Aber nun machen wir uns schnell frisch und kommen dann zu Ihnen zum Essen“, sagte Harry.

    „Meine Frau bleibt gerade hier und ist Ihnen behilflich. Dieses alte Gemäuer hat so seine Eigenheiten. Sie werden schon sehen“, sagte er und hatte dabei ein spitzbübisches Lächeln im Gesicht.

    Die Mädchen verschwanden zuerst in den Badezimmern, und als Harry dann ein lautes klopfen hörte, musste er einfach hineingehen.

    Die Tochter des Hauses, ihr Name war Luisa, stand an einer Wasserleitung und klopfte immer wieder mit einem Holzhammer dagegen. Ginny stand nur in einem Handtuch daneben und schaute verwundert zu.

    „Was ist denn hier los?“, fragte Harry.

    „Nichts Besonderes, aber wir lassen das Wasser immer ab, wenn die Räume nicht genutzt werden und nun klopfe ich die Leitungen frei. Das Wasser wird gleich kommen, zuerst noch etwas rostig, aber danach haben Sie wieder frisches Quellwasser. Es ist sogar warm, da es von dem Kessel in unserem Haus stammt.“

    „Ach so, gut, dann gehen sie doch schon mal zu Miss Granger, ich mache das hier weiter, bis das Wasser warm und klar aus der Leitung kommt. Nicht dass Hermine schon unter der Dusche steht und dann von der rostigen Brühe erwischt wird.“

    Luisa stimmte zu und verschwand zu Hermine. Harry klopfte weiter an die Leitung, und nachdem das Wasser endlich klar und kräftig aus der Dusche kam, beschlossen die beiden gemeinsam zu duschen. Einige viele Küsse und Streicheleinheiten später kamen sie auch dazu sich zu waschen und standen dann gemeinsam im Bad, als die Tür aufflog.

    „Ginny, du wirst es nich … oh … Harry … du hier“, sagte Hermine und ihr immer verlegen werdender Blick wanderte zwischen Ginny und Harry hin und her. Diese standen sehr eng umschlungen am Waschbecken, Ginny mit ihren Beinen um Harrys Hüfte geschwungen und sich ansonsten an seinem Nacken festhaltend. Harry setzte Ginny gerade sanft ab und schaute auf seine Körpermitte, Ginny folgte seinem Blick und sagte dann böse zu ihrer besten Freundin herüberfunkelnd: „Hermine, sollten wir den Begriff Koitus Interruptus noch nicht gekannt haben, dann kennen wir ihn nun. Was ist so dringend, dass du einfach hereinstürmen musst?“

    „Tut mir leid, wirklich, aber ich habe mich gerade so über Ron geärgert, dass ich einfach mit dir reden wollte. Ich geh schon wieder, wir können ja nachher reden“, sagte sie und drehte sich schon zum Gehen um.

    „Warte, Hermine, gib uns nur gerade Zeit, etwas überzuziehen. Dann können wir reden. Du musst nicht gehen“, sagte Harry, der seine Ginny beruhigend in den Arm genommen hatte.

    „Aber … aber ich möchte nicht stören“, sagte Hermine kleinlaut.

    „Ach quatsch, Mine, schon gut, ich habe mich gerade nur so erschreckt, sonst hätte ich dich nie so angefahren. Das weißt du doch, oder?“, sagte Ginny, die sich wieder gefangen hatte. Es stimmte nicht ganz, sie hätte Harry lieber noch länger genossen, aber Mine machte einen so bedröppelten Eindruck, dass sie ihr nicht länger böse sein konnte.

    Von diesen Worten aufgebaut sagte Hermine: „Aber es ist schon schlimm, kaum seid ihr beiden Mal fünf Minuten alleine in einem Zimmer, benehmt ihr euch wie eine Teufelsschlinge: Fest umschlingen und nicht mehr loslassen wollen.“

    „Nun, jetzt passt wohl ehr Schlange vorm Paradies“, sagte Harry, um die Stimmung ein wenig weiter zu entspannen. Es klappte, alle mussten lachen und nachdem Ginny und Harry angezogen waren, erzählte Hermine, was sie so geärgert hatte.

    „Anstatt zu mir zu kommen, hat Ron sich einfach verkrümelt. Er rief nur ins Bad, dass er sich ein wenig umsehen wollte und erst heute Abend duschen würde und weg war er. Luisa rief ihm noch hinter her, dass er nicht alleine losziehen solle, aber er hörte nicht zu.“

    „Das ist schade, aber doch nicht so schlimm, dass du dich so ärgern musst.“

    „Das alleine nicht, aber Luisa meinte, es sei gefährlich, alleine hier herumzugehen. Es befinden sich auch einige gefährliche schwarzmagische Gegenstände in diesen alten Mauern. Und wenn er denen zu nahe kommt, könnte es tödlich enden.“

    „Ich verstehe, Moment. Kreacher, Wee kommt bitte sofort zu mir.“

    Plopp, Plopp und beide Hauselfen standen vor dem Trio. „Ja Master Harry, ihr habt gerufen“, sagte Kreacher.

    „Kreacher, Wee, sucht bitte sofort Ron, er ist in großer Gefahr und weiß es nicht. Bringt ihn einfach hier her, egal ob er will oder nicht!“

    „Jawohl, Master Harry“, sagte Kreacher und beide Hauselfen verschwanden wieder. Nur knappe 30 Sekunden später erschien Wee mit einem fluchenden Ron am Arm festhaltend vor Harry.

    „Wee, was soll denn das? Verdammt, lass mich los, ich bin doch kein Baby!“

    „Ron, beruhige dich, ich habe Wee geschickt, um dich zu holen. Hast du Luisas Warnung nicht mehr gehört oder warum bist du einfach auf Erkundungstour gegangen?“

    „Warnung? Nee, ist mir entgangen. Und wovor überhaupt, hier steht doch eh nur altes Zeug, das total verstaubt ist.“

    „Leider stehen hier auch einige schwarzmagische, tödliche Gegenstände offen herum. Daher solltest du nicht alleine losziehen. Und daher habe ich Kreacher und Wee“ Plopp, Kreacher erschien, „gebeten, dich auf so direkte Weise zu holen.“

    „Mensch, Harry, ich bin doch kein kleines Kind mehr. Ich kann gut auf mich aufpassen.“

    „Master Ron, ich will ja nicht unhöflich sein, aber nur zwei Schritte von ihnen entfernt war ein sehr bösartiger, schwarzmagischer Schrank. Wussten sie das?“, fragte Wee verlegen.

    „Wie, wo, nein. Mir ist nichts aufgefallen, außer Unmengen an Staub.“

    „Genau deshalb habe ich Wee und Kreacher gebeten, dich zu holen. Also bitte rege dich nicht so auf. Wir werden das Schloss noch untersuchen, aber nicht im Alleingang. Aber da wir nun ja alle fertig sind, sollten wir zum Essen gehen.“

    Die Familie Seebauer hatte eine Art Grillfest mit Lagerfeuer vorbereitet. Neben verschiedenen Sorten Fleisch gab es auch Käse, der am Stock über dem Feuer erhitzt werden sollte. Es war eine wirklich lustige Runde und das Essen war zwar für die vier Freunde ungewohnt, aber es schmeckte ihnen dennoch.

    Mitten in der gemütlichen Runde fing Hermine an zu schwärmen: „Leute, wenn ich das hier so alles sehe und erlebe, kommt mir ein Buch, das ich als Kind gelesen habe, in den Sinn. Es ist wirklich schon recht lange her, aber damals wollte ich deshalb immer in die Schweiz.“

    „Mine, es wäre ein wunder, wenn du mal kein Buch über ein Land gelesen hättest“, sagte Ron.

    „Nein, Ron, es war kein Buch über die Schweiz, es spielte nur hier. Es war ein Kinderbuch über ein kleines Mädchen, dass viel durchmachen musste, bevor sie glücklich werden durfte. Ich denke, Harry wird es vielleicht auch kennen. Zumindest ist es bei den Muggeln sehr beliebt.“

    „Mine, ich ahne, was du meinst, aber erzähl einfach ein wenig mehr. Und wer es kennt, sagt es, aber verrät nicht welches es ist“, sagte Harry.

    „Gut, also, es geht um ein kleines Mädchen, das ihre Eltern verloren hat. Sie lebte dann zuerst bei ihrer Tante, aber die hat eine Arbeit in Deutschland angenommen und wollte sich nicht mehr um das Kind kümmern. So brachte sie es zu ihrem Vater, dem Großvater des Mädchens. Der Großvater war ein komischer Mann und lebte alleine, oben in den Bergen auf einer Alm.“

    Harry meldete sich zu Wort und sagte: „Nun bin ich mir sicher, ich kenne es.“

    Familie Seebauer schloss sich Harry an. Großvater Seebauer sagte: „Wir kennen es auch. Sehr gut sogar. Aber bei uns ist es etwas Besonderes.“

    „Oh, liegt das an der Gegend hier oder hat es andere Gründe?“, fragte Hermine.

    „Es hat andere Gründe, die ich Ihnen heute Abend gerne erzähle. Bis dahin würde ich Ihnen vorschlagen, dass Sie sich alle Muggeltaugliche Sachen anziehen und mein Sohn Jacques zeigt Ihnen die Gegend, in der das Buch gespielt hat. Heute Abend machen wir dann eine gemütliche Runde und ich erzähle Ihnen die wahre Geschichte. Es wäre schön, wenn Sie Jacques gut zuhören. Er wird ihnen bei der Führung die Geschichte erzählen, wie sie in dem Buch steht.“

    „Leute, was denkt ihr, das hört sich doch gut an, oder?“, fragte Ginny. Sie hatte zwar nicht den geringsten Schimmer, um was es ging, aber Geschichtenabende liebte sie.

    Alle stimmten zu und so gingen sie auf ihre Zimmer, zogen normale Kleidung an und trafen sich dann mit Jacques. Harry wechselte bei Jacques noch einige Galleonen gegen Schweizer Franken, damit sie sich, sollte es sich so ergeben, auch unauffällig in ein Kaffee oder Ähnliches setzen konnten.

    Da das Schlösschen in der Nähe von Maienfeld stand, waren sie wirklich fast direkt vor Ort. Unterwegs erzählte Jacque die Geschichte von Heidi. Ihr Heimatdorf liegt sehr nah an Maienfeld und ist heute so etwas wie ein Museumsdorf. Alles ist so erhalten worden wie damals, als das Buch spielte. Es gibt zwei Wanderwege, die dem Besucher die Geschichte näher bringen sollen.

    Jacques wählte den längeren der Beiden. Er war ausführlicher, wie er sehr gut wusste, denn er arbeitete ganz offiziell als Führer hier im Dorf.

    Nach gut vier Stunden – die Führung war viel ausführlicher als jede, die man buchen konnte – kahmen sie an einem Gasthof an. Harry lud alle zu Kaffee, Kuchen und Eis ein. Nach der langen Wanderung und in der ungewohnten Bergluft freuten sich alle darüber, etwas essen zu können. Die Zeit verging wie im Flug, und bis sie wieder am Schloss waren, war es auch schon fast Zeit, zu Abend zu essen.

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