Disclaimer:
Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.
36. Heidi
von GrimmbartBei Käsefondue auf Zaubererart saßen alle um einen großen runden Tisch. Die Spieße schwebten immer zu einem großen Fonduetopf in der Mitte des Tisches. Dieser wurde von kleinen Drachen aus Stein befeuert. Das wirklich Witzige daran war, die Spieße schwebten selbstständig, stachen in Brotwürfel, Schinken, Pilze oder verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Man wusste nie genau, was man als Nächstes bekommt.
So gemütlich am Tisch sitzend und essend fing Großvater Seebauer dann auch an zu erzählen:
„Also, ich hatte euch ja versprochen, die wahre Geschichte der Heidi von der Alm zu erzählen. Heidi gab es wirklich vor etwa 120 Jahren. Nur die Hintergründe stimmen nicht mit dem Buch überein. Ihre ganze Familie waren Muggel, aber sie kannten unsere Welt und halfen Hexen und Zauberern, die auf der Flucht waren.
Damals wurden Leute wie wir noch stark verachtet und die Muggel hatten Angst vor uns. Die Kirchen schürten diese Angst weiterhin, auch wenn die Inquisition ja schon vorbei war. Meine Großeltern waren damals auch auf der Flucht und fanden bei Heidis Eltern Unterschlupf. Sie waren aus österreich hierher geflohen, nachdem sie dort einem Mann das Leben gerettet hatten. Dummerweise war dieser Mann ein Mönch, der in normaler Kleidung reiste. Er erfuhr so von den Fähigkeiten meiner Großeltern. Leider war er ein Fanatiker und anstelle sich zu bedanken, klagte er sie öffentlich der Hexerei an. So flohen meine Großeltern, zusammen mit ihren Kindern in die Schweiz. Dieser Mönch gab aber keine Ruhe und fand sie auch dort.
Er wiegelte wieder das ganze Dorf gegen sie auf und so gerieten auch Heidis Eltern mit in seinen Zorn. Unsere Vorfahren konnten fliehen, aber Heidis Eltern nicht. Nachts hat man ihnen das Haus angezündet und sie konnten sich leider nicht mehr retten. Heidi war zu dieser Zeit zum Glück bei ihrer Tante zu Besuch.
Einige Zeit später zog sie dann zu ihrem Großvater, da ihre Tante eine Arbeit im Ausland angenommen hatte. Ob das nun wirklich in Deutschland war, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Aber sicher ist, dass die Dorfbewohner ihr gegenüber lange Zeit auch sehr ablehnend waren. Sie hat daher auch einige Zeit wirklich in Deutschland gelebt. Mein Vater hat das damals arrangiert. Sie kam dann später wieder, da ein Kind der Berge sich nicht in einer Stadt wohlfühlen kann.
Diese Familie hatte eine behinderte Tochter, Clara, diese war ein Squib und saß im Rollstuhl. Später kam sie Heidi dann besuchen und als die Dorfbewohner das sahen, bekamen sie Mitleid und die Reue holte sie ein. Niemand versuchte mehr, ihr zu unterstellen, eine Hexe zu sein. Einige Jahre später wurde dann das Buch geschrieben. Wenn auch mit verdrehten Tatsachen, aber somit wurde Heidi und ihrer Familie immerhin ein Denkmal gesetzt.“
Nach einer kurzen Pause sagte Hermine: „Oh, das ist aber eine noch traurigere Geschichte als das Original.“
„Das stimmt schon, Miss Granger, aber die Geschichte hatte auch ihr Gutes. Nach diesen Ereignissen haben die Hexenverfolgungen in dieser Region aufgehört. Der Mönch ist wieder verschwunden und wurde nie wieder gesehen. Wir haben uns hier niedergelassen und achten seitdem ein wenig auf die Gegend. Gehören unter den Muggeln nun zu den angesehenen Familien, die sich für den Erhalt der Geschichte einsetzen. Aber kaum jemand weiß, was wir wirklich sind. In einem recht großen Umkreis sind wir die einzige Zaubererfamilie und daher würden wir auch gerne eine Art Zaubererpension mit Museum einrichten. Unsere Kinder sind erwachsen, leben teils ihr eigenes Leben in eigenen Häusern. Fest hier leben tun nur noch meine Frau, meine älteste Tochter Luisa mit ihrer Familie und ich.“
Harry fühlte sich von diesen Worten angesprochen und erwiderte daher: „Herr Seebauer, darüber würde ich gerne mit ihnen reden. Rein prinzipiell habe ich nichts dagegen, aber die Rahmenbedingungen müssen genau definiert sein. Eine Sommerresidenz würde ich sehr gerne weiterhin hier behalten, diese Räume müssen auch absolut privat bleiben. Dann befinden sich einige Gegenstände in den Mauern des Schlosses, die zuvor gesichert oder vernichtet werden müssen. Schwarzmagische Gegenstände sind einfach zu gefährlich.“
„Das hätten wir schon lange gemacht, aber uns wurde es ja verboten“, sagte Luisa, „Auch wir wären froh, wenn wir genau wüssten, was da so alles versteckt ist. Es ist kein gutes Gefühl, immer ein Auge auf seine Kinder werfen zu müssen, damit die keinen Unfug machen. Und Kinder sind nun mal neugierig.“
„Das glaube ich Ihnen gerne. Auch wir waren in Hogwarts keine Engel, alles, was verboten war, war umso interessanter. Da die Sachen in dem Schloss ja mein Eigentum sind, werde ich mich morgen gemeinsam mit ihnen und meinen Hauselfen gerne darum kümmern. Wir sollten es so ohne Probleme schaffen, alle gefährlichen Sachen zu finden und zu sichern.“
„Das wäre gut, aber Sie sind doch hier, um Urlaub zu machen und nicht, um zu arbeiten“, sagte Großvater Seebauer.
„Machen Sie sich da keine Sorgen. Das Aufräumen überlassen wir dann Ihnen. Aber ich möchte schon sehen, was da so alles ist. Vielleicht findet sich ja die eine oder andere interessante Sache darunter. Und dann fühle ich mich auch für die schwarzmagischen Gegenstände verantwortlich“, sagte Harry und freute sich sogar ein wenig auf dieses Abenteuer.
Der Abend verging wirklich gemütlich und war auch weiterhin recht lustig. Es tat gut, einfach mal nur abzuhängen und alles Andere außen vor zu lassen. Man verabredete sich für den nächsten Tag um neun Uhr zum Frühstück und wollte danach mit der Besichtigung beginnen.
Harry, Ginny, Hermine und Ron zogen sich zurück. Die Bäder funktionierten nun wirklich auf Anhieb und beide Pärchen genossen ihre Zweisamkeit nun ungestört.
Ginny und Harry ließen es langsam angehen und machten auch nicht all zu lange. Aber bei Ron und Hermine wurde es eine lange Nacht. Hermine war wegen Rons verschwinden immer noch ein wenig sauer und wollte sich so ein wenig verpasste Liebe zurückholen. Ron bettelte irgendwann um Gnade und versprach, sich zu bessern. Zum Glück waren sie alleine in dem Schloss, oder zumindest fast, Harry und Ginny waren ja auch da, aber die beiden waren es schon gewohnt, das es nebenan gelegentlich mal lauter wurde. Dass es noch zwei weitere Zuhörer gab, wusste niemand, noch nicht einmal Familie Seebauer.
Ginny wachte sehr früh morgens gegen fünf Uhr auf. Sie fror bitterlich und verstand nicht, warum. So kuschelte sie sich näher an ihren Harry, konnte aber nicht mehr richtig einschlafen. Gegen sechs Uhr wachte dann auch Harry auf und die Beiden beschlossen, auf zu bleiben. Gemeinsam unter der Dusche stehend, erzählte Ginny ihrem Harry von dem komischen Gefühl in der Nacht, aber beide konnten es sich nicht erklären. Für das Frühstück war es noch zu früh und so rief Harry nach Kreacher, damit er ihnen einen Kaffee ins Kaminzimmer brachte.
„Guten Morgen, Kreacher, könntest du uns frischen Kaffee besorgen und dann würde ich gerne etwas mit dir besprechen“, sagte Harry, nachdem Kreacher erschienen war.
„Guten Morgen, Master und Misses, aber gerne doch“, sagte er und verschwand, um nur wenige Augenblicke später mit einem Tablett mit Kaffee, Tassen und Gebäck wieder zu erscheinen.
„Die alte Mrs. Seebauer wünscht einen guten Morgen und sie können auch gerne jetzt schon zum Frühstück kommen, soll ich ihnen ausrichten“, sagte er, während er die Tassen mit Kaffee füllte.
„Danke, Kreacher, später gehen wir gerne zu ihr herüber. Aber nun möchte ich zuerst etwas mit dir besprechen. Also, … , wir wollen heute dieses Schloss durchsuchen, alle schwarzmagischen Gegenstände finden und sichern. Kannst du uns dabei helfen?“
„Aber sicher doch, Master Harry. Am besten hole ich dazu auch Winky hier her, sie kennt sich von uns am besten damit aus. Aber in diesem Schloss gibt es nicht nur magische Gegenstände. Gestern, als ich Master Ron gesucht habe, bin ich einer magischen Signatur gefolgt. Ich dachte zuerst, es wäre Master Ron, aber später habe ich bemerkt, das es zwei Spuren waren. Spuren von zwei sehr alten Geistern. Diese scheinen hier im Schloss zu hausen. Dadurch, dass es in Hogwarts so viele Geister gibt, habe ich da zuerst nicht darauf geachtet. Sie verstehen sicherlich, dass die gewohnte und andauernde Präsenz der Geister einen dafür unempfindlicher werden lässt. Aber gestern ist es mir dann aufgefallen. Ich habe die halbe Nacht versucht, sie zu finden und glaube, ich hatte Erfolg.“
„Oh, könnte es sein, dass einer der Geister heute Nacht in unserem Schlafzimmer war? Das könnte erklären, warum mir auf einmal so kalt war“, sagte Ginny.
„Das kann ich überprüfen“, sagte Kreacher und verschwand. Ein paar Minuten später war er wieder da.
„Sie könnten recht haben. In ihrem und auch in dem Schlafzimmer von Master Ron und Miss Hermine sind frische Spuren. Aber wenn ihnen kalt geworden ist, müsste ein Geist sie berührt haben. Das wäre ungewöhnlich und käme einem Angriff gleich.“
„Dann denke ich, sollten wir der Sache auf den Grund gehen. Können wir die Geister zwingen, sich zu zeigen?“, fragte Harry.
„Ja, das können wir. Aber ich rate ihnen, zu warten, bis ich Wee und Winky geholt habe. Dann bleiben die beiden bei ihnen und ich hole die Geister her.“
So wurde es gemacht. Wee und Winky erschienen, begrüßten ihre Herrschaften und Winky brachte auch noch Post aus England mit.
Kreacher verschwand und sie alle warteten gespannt, was nun passieren würde.
Etwa 15 Minuten später öffnete Kreacher die Tür und kam herein.
„Master Harry, ich habe die beiden Geister gefunden. Es tut ihnen sehr leid, sie gestört zu haben. Aber sie möchten sich nur zeigen, wenn sie versprechen, dass sie weiterhin hier bleiben dürfen.“
„Kreacher, das verspreche ich ihnen gerne, wenn sie gute Geister sind und aufhören, Menschen vorsätzlich einen Kälteschock zu verpassen. Sprechen sie unsere Sprache oder wie können wir mit ihnen reden?“, fragte Harry.
„Leider nicht. Daher hat es auch so lange gedauert, bis ich wieder hier war. Sie sprechen eine wohl sehr alte Form von Deutsch mit einem recht ungewöhnlichen Dialekt.“
„Hm, das ist nicht gut, ich kann kein Deutsch. Kreacher frage doch eben mal Herrn oder Frau Seebauer, ob sie uns vielleicht helfen würden. Wenn jemand diese Sprache vielleicht noch versteht, dann die beiden.“
Kreacher verschwand und kehrte mit beiden Seebauers an seiner Seite wieder zurück.
„Guten Morgen. Habe ich Ihren Hauselfen richtig verstanden? In diesem Schloss leben zwei alte Geister, die nur alt Schweizer Deutsch können?“, fragte Herr Seebauer.
„Guten Morgen. Ja, es hat den Anschein, dass es so ist. Wussten Sie nichts über die Geister?“
„Nein, es gibt nur uralte Legenden über zwei Geister, ein Paar, das hier mal gelebt haben soll. Aber da wir nie einen Geist oder Ähnliches entdeckt haben, dachten wir, es sei nur eine alte Schauergeschichte“, sagte diesmal Frau Seebauer.
„Na, das können wir hoffentlich gleich klären. Kreacher, bittest du die beiden Geister nun zu uns?“
Kreacher drehte sich um und winkte Richtung Tür. Zwei Geister schwebten in den Raum. Sie sahen sehr ungewöhnlich aus. Beide waren unbekleidet, nicht das Geister für gewöhnlich Kleidung trugen, nein eigentlich trugen sie die Kleidung, in der sie gestorben waren. Diese beiden trugen aber nichts. Der Geist des Mannes war obendrein wohl auch noch sexuell erregt. Die Beiden schwebten also in den Raum. Schwebten in die Richtung einer Couch, hinter der sie ein wenig tiefer sanken, so dass ihre Blößen nicht mehr sichtbar waren.
Herr Seebauer, der sich verzweifelt ein Schmunzeln verkneifen musste, sprach die beiden dann an: „Willkommen, nun leben meine Familie und ich schon so lange hier, aber einen Geist haben wir bisher nie zu Gesicht bekommen. Wie kommt das und warum sind Sie beide in diesem alten Schloss?“
„Sie sind uns wohl bekannt, aber sie sind nicht die Besitzer dieses Schlosses. Daher hatten wir kein Bedürfnis mit ihnen in Kontakt zu treten. Aber nun ist der neue Besitzer des Schlosses hier und nur wegen ihm haben wir uns gezeigt.“
„Wohl wahr, aber Mr. Potter spricht unsere Sprache nicht. Daher soll ich vermitteln. Der junge Herr dort ist Mr. Potter und daneben seine Verlobte, Mrs. Potter, die Sie heute Nacht sehr erschreckt haben.“
„Das tut uns sehr leid, aber letzte Nacht war soviel Liebe in diesen Gemäuern, dass wir einfach nachsehen mussten, wer dafür verantwortlich ist. Wir sind nun schon über 800 Jahre in diesen Mauern gefangen. Können nicht gehen, da ein Fluch uns bindet. So hoffen wir jeden Tag darauf, dass eines Tages ein Magier der Liebe erscheint und uns befreit.“
Mrs. Seebauer übersetzte die ganze Zeit für Ginny und Harry, und bei den Worten Magier der Liebe wurde Harry hellhörig und bat Herrn Seebauer, da genauer nachzufragen. So erfuhr er, dass in diesem Schloss noch ein dritter, ein böser Geist hauste. Dieser war der Vater der jungen Frau, die nun als Geist hier umging. Ihr Vater, damals ein mächtiger, böser Zauberer war gegen ihre Verbindung mit dem jungen Mann, welcher der andere Geist einst war. Eines Nachts erwischte der Vater die beiden in innigster Zweisamkeit und wollte den jungen Mann töten. In seinem Hass stieß er aber so fest zu, dass er auch seine Tochter traf. Noch im Sterben verfluchte der Mann die beiden dann. Niemals sollten sie zur Ruhe kommen, solange sein Geist noch in diesen Mauern weilte. Als er viele Jahre später starb, blieb er als Geist in diesem Schloss. Er spukte fürchterlich, trieb Menschen in den Wahnsinn oder den Tod. Mit den Jahrhunderten lernten die beiden, wie sie ihn in einen der tiefsten Kerker verbannen konnten.
Aber vertreiben kann ihn nur ein Akt der Liebe. Niemand, den die Beiden sich zeigten, war dazu bereit und mit den Jahren wurden Magier der Liebe immer seltener. Seit nun mehr als 500 Jahren war kein solcher Zauberer mehr in diesem Schloss, aber letzte Nacht spürten die beiden die Anwesenheit dieser uralten Magie und da sind sie auf die Suche nach der Quelle gegangen.
Harry war sehr daran gelegen, den beiden zu helfen, besonders, da sie so auch einen bösen Geist aus dem Schloss verbannen konnten. Auf Sein nachfragen wurde er gewarnt, dass es gefährlich sei, sich diesem Geist in den Weg zu stellen. Er müsse mit seiner Gefährtin eine Nacht in dem Zimmer verbringen, in dem die Beiden getötet wurden. Sie müssten die Liebe vollziehen und gleichzeitig die Angriffe abwehren. Sie dürften sich nicht dabei unterbrechen lassen, egal wie sie angegriffen würden. Die beiden Geister könnten ihnen dabei nicht helfen, nur warnen, wenn es losgeht. Harry erkundigte sich nach der Art der Angriffe, die er zu erwarten hatte. Aber die beiden waren sich da nicht ganz sicher. Als böser Geist hatte er auch weiterhin einen kleinen Teil seiner Magie, aber viel schlimmer und gefährlicher war, das er Gegenstände schweben lassen konnte. Somit könnte es passieren, dass Schwerter auf sie zuflogen, Möbelstücke versuchten, sie zu erschlagen oder wer weiß sonst noch.
Harry war sich sicher, dass er Zauber abwehren konnte, aber bei physikalischen Angriffen war er sich nicht so wirklich sicher. Dazu kam ja auch noch, dass er dabei sicherlich abgelenkt sein würde. Kein Mann konnte sich konzentrieren, wenn er dabei auch noch mit Ginny schlafen sollte. Daher sagte er nicht fest zu, versprach aber, sich darüber Gedanken zu machen. Er wollte mit Hermine darüber sprechen. Vielleicht kannte sie sich ja mit Geistern besser aus. Bei den vielen Büchern, die sie schon gelesen haben musste, war vielleicht auch was über Geister dabei.
Pünktlich um neun Uhr kamen Ron und Hermine zum Frühstück. Beide sahen sehr übernächtigt aus, aber auch glücklich. Nach dem Frühstück bat Harry die beiden zu einem Gespräch. Er erzählte ihnen von dem Problem und Hermine war sich sicher, dass Harry zwei Bücher in seiner Bibliothek in England hatte. Daher reiste sie mit Kreacher nach England und suchte die beiden Bücher heraus.
Ron, Ginny und Harry versuchten unterdessen, ob Harry mit seiner Magie auch physikalische Angriffe abwehren konnte. Sein Schutzschild hielt zwar vieles ab, aber nicht immer klappte es und Harry musste dann und wann einen Gegenstand auch mal so abwehren. Wenn man nun noch die Ablenkung durch Sex dazu nahm, würde es zu gefährlich sein. Alleine nur er und Ginny, das konnte nicht gehen. Aber wenn Hermine und Ron mit im Zimmer wären, heimlich und gut versteckt, dann könnte es klappen.
Als Hermine wieder zu ihnen stieß, berichteten sie von ihren Erkenntnissen. Hermine wiederum hatte schon nachgelesen und bestätigte, dass man böse Geister nicht einfach verbannen konnte. Man musste sie durch auf den Geist abgestimmte Taten zwingen, zu gehen. Somit konnten die Bedingungen stimmen, die die beiden Geister erzählt hatten. Aber sie hatte einen Zauber gefunden, mit dem man sich vor einem Geist verstecken konnte. Dieser könnte Hermine und Ron schützen und ihnen ermöglichen, Harry und Ginny zu helfen. Somit blieb nur das Problem, dass alle vier nicht begeistert waren, dass zwei von ihnen Sex haben müssen, während die anderen mit im Zimmer waren. Daher beschlossen sie, zuerst zu versuchen, den Geist auch ohne diesen Teil los zu werden. Liebe kann man auch ohne Sex ausstrahlen. Wenn der Geist dann anwesend ist, wollten sie einige Bannsprüche und Harry seine Magie gegen ihn einsetzen. Helfen konnten dabei vielleicht auch die Hauselfen, sie hatten doch eine ganz andere Form der Magie. Sie hofften, dass die Übersetzung da vielleicht ein wenig ungenau war.
Somit gingen sie wieder ins Schloss, baten Großvater Seebauer wieder um Hilfe beim übersetzen und gingen dann zu Kreacher. Dieser holte die beiden Geister und Harry erklärte ihnen, was er versuchen wollte. Gemeinsam gingen sie dann in das besagte Zimmer. Es war in einem der Türme, seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt und noch in dem originalen Zustand von damals. Ungewöhnlich war, dass die Möbel, Kleidung, Bettzeug, Bücher, einfach alles nicht verfallen oder alt aussah. Die Geister erklärten ihnen, dass es ein Teil des Fluches sei. Das Zimmer konnte nur geöffnet werden, wenn sie es erlaubten. Ron bemerkte als Erster, dass die Geister sich auch optisch verändert hatten. Sie sahen nun weniger grau und durchsichtig aus. Dietrich von Dunkelfels, der Name des männlichen Geistes, erklärte ihnen, dass sie in der Nacht innerhalb dieser Räume fast aussahen wie lebendige Menschen, leider aber weiterhin keine feste Form annehmen konnten.
Hathewig von Maienfeld, der weibliche Geist, bestätigte dieses und fügte traurig hinzu:
„Ansonsten wäre es schön, ein Geist zu sein. Wir sind seit gut 800 Jahren zusammen, lieben uns wie am ersten Tag, aber leider können wir uns nicht berühren. Das ist schlimmer als der Tod.“
„Das glaube ich Ihnen gerne, ich würde auch nicht leben wollen, wenn ich meine Ginny immer nur sehen, aber nicht berühren könnte“, sagte Harry mitfühlend und die anderen nickten dazu.
Die drei Hauselfen waren mit im Zimmer. Herr Seebauer verabschiedete sich, er glaubte nicht, dass er behilflich sein konnte. Er wäre alt geworden und wolle auch nicht hier sein, wenn die jungen Leute vielleicht doch noch intim werden müssten. Er versprach seine Familie zu holen und draußen im Gang bereitzustehen. Sie würden versuchen zu helfen, wenn sie gerufen wurden.
15 Minuten später meldete sich Luise Seebauer. Alle wären da und sie könnten beginnen.
Ron und Hermine gingen in zwei verschiedene Ecken des Zimmers. Harry und Ginny begannen sich zu küssen und zu streicheln. Nach und nach versanken sie immer tiefer in ihren Gefühlen, bis sie von Dietrich gewarnt wurden. „Er kommt, gebt acht!“
Harry baute sein Schild auf und da kam auch schon ein fetter, grässlich aussehender Geist durch die Wand geschwebt. Er schimpfte und fluchte, drohte dem Pärchen und schien nicht zu merken, dass es nicht seine Tochter war, die da im Raum stand und sich der Liebe hingab. Harry verstärkte sein Schild noch weiter.
Der Geist – irgendwie erinnerte er Harry an Peeves in einer bösen Version – fing nun an, Gegenstände auf die beiden zu schleudern. Eine Vase, einige Bücher, ein Stuhl, alles wurde von Harry abgeblockt. Dies machte den Geist nur noch wütender. Es folgten alte Waffen, Schwerter, Hellebarden, Morgensterne, nun hatte Harry schon mehr Schwierigkeiten, die Sachen abzuwehren, aber Ron und Hermine griffen ein und ließen die Waffen ihre Flugbahn ändern. Von diesen Misserfolgen angefacht, nahm der Geist nun ein Schwert und einen Morgenstern selber in die Hand. Er wollte dieses Paar, seine Tochter und ihren Liebhaber daran hindern, weiterhin so innig miteinander zu sein.
Harry löste sich von Ginny, Ginny drehte sich zu dem Geist hin. Beide schauten fest auf den Geist und zusammen sagten sie:
„Baron von Maienfeld, einst war dies Ihr Heim. Einst mordeten Sie Ihr eigen Fleisch und Blut in diesen Mauern, aber wir sind nun die neuen Herrscher über dieses Schloss und dieses Anwesen. Wir befehlen Ihnen, verlassen Sie für immer diese Mauern. Sie haben dieses Schloss lange genug in Angst und Schrecken gehalten, Ihre Tochter hier her verbannt, so dass sie 800 Jahre lang ihre Liebe immer sehen musste, aber nicht berühren konnte. Dies befehlen wir im Namen der Liebe, die uns beide verbindet.“
Bei diesen Worten streckten beide ihre Hände aus und richteten sie auf den Geist. Als sich dann Harrys rechte um Ginnys linke schloss, fuhr ein weißer Strahl reinster Magie daraus hervor und traf den bösen Geist. Dieser erstarrte und wurde zu einer steinernen Statue, die nun mitten in dem Zimmer stand. Harry und Ginny sackten auf den Boden und blieben erschöpft liegen. Ron und Hermine stürmten vor, riefen nach den Seebauers und knieten sich neben ihre Freunde.
Die Seebauers kamen herein, während Harry leise zu Ron und Hermine sagte: „Macht euch keine Sorgen. Es ist nichts. Wir sind nur sehr erschöpft.“
Die beiden Geister kamen hinzu. Sie schauten sehr erleichtert auf die beiden jungen Menschen am Boden. Dietrich sagte:
„Danke, Sie haben es geschafft. Der böse Fluch ist gebrochen, wir können nun gehen, wenn wir wollen. Aber wir möchten gerne als gute Geister bleiben. Und hier im Schloss über alle Liebenden wachen. Auf das ihnen innerhalb dieser Mauern niemals etwas geschehen kann. Ruhen Sie sich hier aus, dieses Zimmer hat seine eigene Magie und wird ihnen helfen, sich schneller zu erholen. Es wäre uns eine Ehre, wenn sie ihre privaten Gemächer hierher verlegen würden.“
Harry versprach, darüber nachzudenken. Frau Seebauer flitzte los, um heiße Schweizer Schokolade zu holen. Sie schwor, das diese einem noch schneller die Energie wieder bringen würde als die beste Schokolade der Welt. Die anderen brachten die Statue nach draußen und so blieben nur noch Ron und Hermine im Zimmer.
„Man, Harry, das war ja vielleicht ein Ding. Ihr beide habt da eine Magie freigelassen, meine Haare haben alle zu Berge gestanden“, sagte Ron.
Hermine bestätigte das gleiche Erlebnis. Sie war wirklich beeindruckt von der Macht, die die Zwei freigesetzt hatten.
Frau Seebauer kam wieder, gab den Beiden je einen Becher mit heißer Schokolade und stellte noch eine Kanne mit Nachschub auf den Tisch. Dann erklärte sie, es sei das Beste, die beiden für mindesten eine Stunde alleine zu lassen. Harry bat darum, dass die Statue nicht zerstört wird und dann waren Ginny und er alleine.
Sie legten sich auf das Bett, aber zuerst schauten sie, das keine Blutflecken darauf waren. Aber es war alles sauber. So tranken sie ihre Schokolade und spürten ihre Energie wiederkommen. Es dauerte nicht lange und anstelle zu trinken spielten sie mit der Schokolade. Mal ein Tropfen da hin und dann musste der andere ihn ablecken und so weiter. Ohne es zu merken, oder beabsichtigt zu haben, lagen die beiden auf einmal nackt im Bett und waren viel zu sehr mit dem anderen beschäftigt, um zu bemerken, wie zwei geister sie lächelnd beobachteten und sich dann wieder diskret zurückzogen. Sie verriegelten noch die Tür magisch, damit auch ja niemand dieses Pärchen stören könnte. Erst wenn sie das Zimmer verlassen wollten, würde die Verriegelung wieder aufgehoben. Es vergingen Stunden, bis die beiden merkten, dass sie trotz intensivsten Sex wieder topfit waren. Vielleicht war das ja die Magie des Raumes, dachten sie und beschlossen, wirklich in dieses Zimmer umzuziehen.
Es war nun schon später Nachmittag, als sie wieder zu ihren Freunden und der Familie Seebauer stießen.
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