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    Disclaimer:

    Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
    Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.

    Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.

    Er ging dann weiter zu Gringotts und zu seiner Freude sprach ihn unterwegs niemand an. Als er die Haupthalle von Gringotts betrat, kam sofort ein Kobold zu ihm und erklärte, dass der Direktor gerne mit ihm sprechen würde. Harry hatte keine große Lust, aber wenn er daran dachte, was er hier vor nicht allzu langer Zeit angestellt hatte, war es sicherlich besser, sich darauf einzulassen. Somit folgte er dem Kobold.

    An einer großen Eichentür blieb der Kobold stehen, öffnete sie und bat ihn, einzutreten. Harry ging hinein und schaute sich um. Es war ein wirklich altes Büro voller Bücher und Ordner. Aber wo war der Direktor? Plötzlich hörte er eine leise, sehr alt klingende Stimme.

    „Guten Tag, Mr. Potter“, sagte ein steinalt aussehender Kobold, den Harry nun auch hinter einem großen Schreibtisch entdeckte.

    „Nehmen Sie doch bitte Platz.“

    „Danke. Was kann ich für Sie tun, dass Sie mich auf so ungewöhnliche Weise rufen ließen?“, fragte Harry, während er sich setzte.

    „Wie Sie sich vielleicht denken können, geht es um Ihren letzten Besuch bei uns und auch um andere Angelegenheiten.“

    „Oh“, sagte Harry leise und schaute betreten zu Boden.

    „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Potter, Griphook hat uns alles erklärt und unter den gegebenen Umständen werden wir das Ganze vergessen, sofern Sie versprechen, dergleichen nicht noch einmal zu wiederholen.“

    „Ganz bestimmt nicht, das kann ich Ihnen versichern“, erwiderte Harry erleichtert.

    „Gut, dann ist dieser Punkt erledigt und wir können uns um erfreulichere Dinge kümmern, viel erfreulichere Dinge. Als Sie volljährig wurden, sollten auch noch einige Ländereien und Gebäude in Ihren Besitz übergehen. Leider ergab sich bisher noch keine Möglichkeit, diese auf sie zu übertragen. Es geht um zwei Häuser hier in England. Das eine ist ihr Elternhaus in Godrics Hollow und das andere steht in Wales. Dazu kommt Grundbesitz in Frankreich, Deutschland und Italien. Desweiteren existiert neben Ihrem Verlies noch ein zweites, das der Familie Black. Ihr Verlies enthält derzeit 890.065 Galleonen und in dem der Blacks sind weitere 2.747.800 Galleonen und einige andere Wertgegenstände, wie Waffen, Schmuck, Besitzurkunden von Ländereien in ganz Europa und Asien, sowie kistenweise Anteilsscheine. Die Zusammenlegung beider Verliese werde ich noch heute veranlassen. Daher bekommen Sie ein neues Hochsicherheitsverlies. Hier ist schonmal Ihre Zugangskarte. Personalisieren Sie diese bitte unten rechts mit einem Tropfen Ihres Blutes. Die Karte ist der Schlüssel zu diesem Verlies. Und glauben Sie mir, da schafft es wirklich keiner, reinzukommen. Die Karte berechtigt Sie, und nur Sie, zum Betreten des Verlieses. Wenn Sie die Karte mit Ihrem Zauberstab berühren, werden Sie zu jeder Zeit Informationen über Ihren aktuellen Finanzstatus erhalten. Egal wo Sie gerade sind. Sollten Sie im Ausland sein, können Sie mit dieser Karte bei allen unseren Außenstellen jederzeit Gold abheben. Für Barbeträge müssen Sie nicht extra in Ihr Verlies gehen. In der Haupthalle sind nun mehrere Auszahlungsschalter, an denen Sie Barbeträge erhalten können.“

    Der Kobold reichte Harry die Karte und eine steril verpackte Nadel. Harry piekste sich in den kleinen Finger und drückte diesen dann auf die markierte Stelle auf der Karte. Wenige Sekunden später leuchtete die Karte kurz rot auf und der Kobold sprach weiter:

    „So, nachdem das nun erledigt ist, komme ich zu meinem vorletzten Anliegen. Vor etwa 18 Jahren, also kurz bevor Der-dessen-Name-nicht-genannt- werden-durfte von Ihnen zum ersten Mal vertrieben wurde, hatte Gringotts, zusammen mit anderen Banken und dem Ministerium, ein Kopfgeld von 50.000.000 Galleonen auf den Tod des Unsagbaren ausgesetzt. Nun, da Sie ihn besiegt haben und zuverlässige Quellen bestätigen, dass er dieses Mal wirklich tot ist, steht Ihnen diese Summe zu. 50.000.000 Galleonen werden somit auch sofort gut geschrieben.“

    Der Kobold lehnte sich lächelnd zurück und betrachtete Harrys erstauntes Gesicht. Harry war viel zu perplex, um etwas zu sagen. Er war nun reich, nein reich war er schon immer, steinreich passte da wohl besser. Und ihm wurde sofort klar, dass er, wenn er nicht wollte, eigentlich nichts machen müsste. Keine Schule, keine Ausbildung und keinen Job. Kein Stress mit dem Ministerium oder anderen Starrköpfen mehr. Aber dies war nun mal nicht seine Art und er freute sich schon auf das Jahr in Hogwarts, zusammen mit Ginny, seiner kleinen rothaarigen Hexe. Aber auch die Herausforderungen, die das Ministerium mit sich bringen würde, bereiteten ihm ein wohliges Kribbeln im Magen.

    „Ja Mr. Potter, ich kann mir denken, was Ihnen durch den Kopf geht und hoffe, Sie treffen die richtigen Entscheidungen. Reichtum geht immer einher mit Verantwortung. Aber ich glaube fest daran, dass Sie das Richtige tun werden. Gringotts wird Ihnen immer gerne mit Rat und Tat beistehen. Für unsere wohlhabendsten Kunden, zu denen Sie nun zählen, bieten wir einige exklusive Sonderleistungen an. Eine ist ein persönlicher Betreuer, der sich nur um Ihre Angelegenheiten kümmern wird. Dieser wird Ihr Verlies in Ordnung halten, Ihre Ländereien und Gebäude verwalten, Mieten, Zinsen und so weiter eintreiben. Er wird Sie mit Anleger- und Investitionstipps versorgen. In Ihrem Fall haben wir uns für Ihren Bekannten, Griphook, entschieden, sofern Sie zustimmen. Leider ist nach außen gesickert, welcher Kobold Ihnen geholfen hatte, und einige Kunden waren nicht erfreut, als er sie zu ihren Verliesen bringen wollte.“

    „Für mich ist das kein Problem. Ich vertraue ihm“, sagte Harry und war froh, dass Griphook nun wieder eine verantwortungsvolle Aufgabe bekommen hatte. In Harrys Kopf arbeitete es heftig und er fasste einen Entschluss.

    „Kann ich zu meinem Verlies drei weitere Karten bekommen, die ein Verfügungslimit haben?“, fragte Harry.

    „Ja, das ist kein Problem.“

    Der Kobold schnippte mit den Fingern und hielt drei weitere Karten in der Hand, legte diese auf den Tisch und sagte: „Nennen Sie mir bitte die Limits und ob die Empfänger der Karten auch Zugang zu ihrem Verlies bekommen sollen.“

    Harry überlegte noch mal und erwiderte dann: „Zwei bitte auf 500.000 und eine auf eine Million Galleonen, kein Zugang zu meinem Verlies!“

    „Gerne“, sagte der Kobold und berührte jede Karte mit seinem Zeigefinger. Die Karten leuchteten kurz auf und bei jedem Aufleuchten erschien das Limit und ein Symbol, eine durchgestrichene Tür, in einem Feld.

    „Fertig, nun müssen Sie auch diese Karten personalisieren, aber diesmal unten links. Die Empfänger der Karten müssen es dann auch noch mal unten rechts machen. Danach erscheint, wie bei Ihrer Karte, deren Name im Namensfeld.“

    Er übergab die Karten an Harry und reichte ihm ein Päckchen frischer Nadeln. Harry wollte die Karten gerade personalisieren, als der Kobold ihn davon abhielt.

    „Mr. Potter, bitte tun Sie dies erst bei der Übergabe der Karten. Ansonsten könnte jeder, der die Karte in seinen Besitz bringt, sie auf sich selber eichen und hätte dann Zugang zu Ihrem Vermögen. In Zukunft sollten Sie immer auf der Hut sein. Diebe erfahren immer wer Gold hat und wer nicht. Und somit werden Sie zu einem bevorzugtem Ziel für alle möglichen Diebe und Gauner.“

    Harry bedankte sich für diesen Rat und stand dann auf. Der Kobold blieb noch sitzen und musterte Harry eindringlich. Harry fand dieses Verhalten doch recht merkwürdig und fragte daher:

    „Ist noch etwas oder sind wir fertig?“

    „Mr. Potter, es gibt so einige Gerüchte über Sie und mir stellt sich die Frage, was davon stimmt. Ist es richtig, dass Sie keinen Unterschied zwischen Muggeln, magischen Wesen und Zauberern machen? Stimmt es, dass Sie ein Parselmund sind und auch, dass Sie das Schwert von Gryffindor gefunden hatten? Und zu guter Letzt, dass sie eine als ausgestorben geltende Form der Magie beherrschen?“

    Harry überlegte lange bevor er antwortete: „Ja, das stimmt alles, aber woher beziehen Sie Ihre Informationen und warum ist dies wichtig?“

    „Eine berechtigte Frage. Ich würde gerne etwas versuchen. Es wird, egal wie das
    Ergebnis ausfällt, nicht Ihr Schaden sein. Danach erkläre ich Ihnen in jedem Fall die Hintergründe. Ich weiß, das hört sich nun sehr ungewöhnlich an, aber nur so kann es funktionieren. Bitte stimmen Sie zu.“

    Bei diesen Worten sah der Kobold Harry sehr bittend an.
    Und daher, und weil er auch sehr neugierig war, stimmte Harry zu. Der Kobold verschwand kurz und kam mit einer sehr alt aussehenden Pergamentrolle zurück, breitete diese auf seinem Schreibtisch aus und wandte sich dann wieder an Harry.

    „Mr. Potter, ich benötige noch einmal ein wenig Blut von Ihnen. Dieses Pergament ist sehr, sehr alt und das Letzte, das noch existiert. Es kann den Stammbaum einer Person aufzeigen. Leider nur ein einziges Mal. Nie zuvor haben wir jemanden gefunden, der so viele Voraussetzungen erfüllte. Aber bei Ihnen scheint alles zu passen. Den Stammbaum können Sie dann auf jeden Fall behalten. Alles Weitere darf ich Ihnen zuvor nicht sagen. Wären Sie so nett, einfach einen Tropfen Ihres Blutes auf das Pergament fallen zu lassen?“

    Harry zögerte nicht, besonders da ihn auch seine Ahnenreihe interessierte. Somit nahm er eine der Nadeln und piekste sich erneut. Der Tropfen Blut fiel auf das Pergament und er konnte sehen, wie dieser aufgesogen wurde. Kurze Zeit später bildeten sich immer mehr schwarze Linien und sehr kleine Schriftzüge auf dem Pergament. Nach etwa 5 Minuten, Harry kam überhaupt nicht mehr aus dem Staunen heraus, konnte er keine weitere Veränderung mehr entdecken. Da leuchtete das Pergament plötzlich golden auf und der Kobold machte einen erleichterten Eindruck.

    „Alles scheint geklappt zu haben. Ihre Familie reicht sehr weit in die Vergangenheit zurück. Ich werde das Ganze mal ein wenig vergrößern.“

    Kaum hatte er es gesagt, fing das Pergament an zu wachsen. Als die Schrift nun auch lesbar wurde, beendete der Kobold den Zauber und studierte den Stammbaum staunend. Harry war zu verblüfft, um etwas zu sagen, daher wartete er einfach.

    Fünf Minuten später schaute der Kobold sehr erfreut auf. „Also, Euer Lordschaft …“

    Harry unterbrach ihn: „Wieso Euer Lordschaft?“

    „Das werde ich Ihnen noch erklären. Aber bitte lassen Sie mich erst einmal den Stammbaum erklären.“

    Da Harry nichts sagte, fuhr der Kobold fort: „Ihr Stammbaum reicht zurück bis in die Zeit vor den Gründern von Hogwarts. Laut diesem Pergament stammen Sie aus allen vier Linien der Gründer ab. Die Geschichtschreibung müsste nach diesem Stammbaum teilweise neu geschrieben werden. Godric Gryffindor hatte einen Sohn mit Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw eine Tochter mit Salazar Slytherin. Ich rede nicht von Helena Rawenclaw, die im Schloss spukt. Das war ihre zweite Tochter und diese hatte einen anderen Vater. Laut diesem Dokument hatte Rowena noch eine Tochter namens Helgrid. Helgrid heiratete dann Szilard Gryffindor. Aus dieser Verbindung gehen Sie in direkter Linie über Ihren Vater und dessen Mutter hervor. Alle anderen Ahnenreihen der Gründer sind nach und nach ausgestorben. Damit sind Sie der letzte lebende Nachfahre der Gründer von Hogwarts.“

    Harry war total perplex, er sollte ein Ur … Urenkel der Gründer sein? Aller Vier? Das konnte doch nicht sein. Wieso kann ich nicht einfach meine Ruhe haben, dachte er sich. Aber andererseits ist es doch egal, muss ja keiner wissen. Daher versuchte er die Situation mit Humor zu nehmen und sagte:

    „Na toll, schon wieder was Besonderes. Das kann doch sicherlich unter uns bleiben?“

    Nun war der Kobold sprachlos, aber er fing sich recht schnell wieder.

    „Es tut mir Leid, aber das kann es nicht. Dieses Pergament hat, als es golden leuchtete, das Ministerium darüber informiert. Dort war es auch, bis ich es geholt habe, unter Verschluss. Durch dieses Pergament wurden alle Titel und Ämter, die das Erbe der Gründer mit sich bringt, auf Sie übertragen und das Ministerium darüber informiert, wer diese Titel und Ämter geerbt hat. Ich vermute, der Minister wird in den nächsten Minuten hier auftauchen und Ihnen alles weitere erklären. Von meiner Seite aus kann ich Ihnen schon einmal mitteilen, dass Sie weitere Ländereien und sehr viel Gold hinzubekommen werden.“

    „Oh je, was soll heute noch alles passieren? Gehe ich recht in der Annahme, dass mein bisheriges Vermögen dagegen ein Witz ist?“

    „Ja, wenn ich mich richtig erinnere, war es letztes Jahr, beim Jahresabschluss, ein Betrag von rund drei Milliarden Galleonen. Da die Instandhaltung der Ländereien immer aus diesem Vermögen bezahlt wurde und keine Einnahmen bestanden, ist es über die Jahrhunderte nur sehr langsam gestiegen. Viel interessanter sind aber die eingelagerten Gegenstände, wie Bücher, Schmuck, Waffen und Urkunden, die Ihnen gewisse Rechte und Pflichten zuweisen.“

    „Bitte, wäre es möglich, das Ganze getrennt von meinem Vermögen zu verwalten, zumindest bis ich mir klar darüber bin, was das alles bedeutet?“

    „Aber natürlich. Ich werde alle notwendigen Schritte in die Wege leiten …“

    Der Kobold verstummte ganz kurz und schien in sich hineinzulauschen. „… Ah, der Minister ist eingetroffen und hat anscheinend sehr schlechte Laune. Bitte seien Sie vorsichtig. Er wusste nicht, dass ich das Pergament geholt habe und ist sicherlich nicht erfreut, einen neuen Vorgesetzten zu haben.“

    Harry versuchte das soeben Gehörte noch zu verarbeiten, als auch schon die Tür aufflog. Ein vor Wut schäumender Minister stürmte in den Raum und ging auch gleich auf den Kobold los.

    „Was fällt Ihnen ein, einfach dieses Pergament zu holen und es auch noch zu verschwenden! Sie wissen genau, dass es dem Ministerium unterliegt, die Verwendung zu genehmigen und ganz sicher nicht so einem Möchtegern magischem Wesen wie Ihnen.“

    Harry hatte sich inzwischen wieder gefangen und geriet bei den Worten des Ministers nun seinerseits in Wut. Aber er hielt sich noch zurück.

    „Herr Minister, wir haben schon öfters versucht, das Pergament vom Ministerium zu bekommen, aber Ihre Kollegen fanden immer Gründe, es zu verhindern. Gründe, die nur einen Schluss zuließen, man wollte das Amt des Ministers nicht gefährden. Ebenso hatten wir das Ministerium gebeten, Duplikate anzufertigen. Sollte es so sein, dass die über allen stehenden Zauberer dazu nicht in der Lage waren?“

    „Was fällt ihnen ein?!“, schrie der Minister und zog seinen Zauberstab.

    Da meldete sich Harry, um dem Minister zu zeigen, dass noch jemand anwesend war. Dieser fuhr herum und zeigte nun mit seinem Zauberstab auf Harry.

    „Das war ja klar, dass Sie da mit drin stecken. Sie wollen sich ja eh überall einmischen.“

    Harry kochte, aber sagte ganz ruhig, gefährlich ruhig:

    „Firebold, stecken Sie den Zauberstab weg, bevor Sie sich noch selber weh tun. Ich bin genauso überrascht wie Sie und wurde mit diesem Test ein wenig überrumpelt. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sich setzen würden und mir erklären, was genau das Problem ist.“

    Der Minister schaute sehr entgeistert auf Harry, aber hoffte dessen Unwissenheit vielleicht für sich nutzen zu können. Daher setzte er sich und fing an zu reden.

    „Also, dieses Pergament dort auf dem Schreibtisch stammt von den Gründern, es sollte für mindestens 500 Jahre unter Verschluss bleiben. Sollte sich dann die Erblinie verloren haben, sollte es dazu dienen, einen Erben zu identifizieren. Es gab zehn dieser Pergamente und dieses da war das letzte. Die Anderen neun wurden schon verschwendet und nun auch dieses. Daher auch meine heftige Reaktion.“

    „Also verschwendet wurde dieses nicht, denn nach dem, was das Dokument sagt, bin ich ein direkter Nachfahre aller vier Gründer.“

    „Wie bitte? Sie? Das glaube ich nicht!“, sagte er und ging sofort zu dem Pergament, studierte es und stellte fest, dass Harry nicht gelogen hatte.

    „Oh, nun ja, zumindest steht es hier so. Aber das kann ja auch fehlerhaft oder manipuliert sein.“

    „Wollen Sie mir etwas unterstellen, Firebold? Aber keine Sorge, auch mir wäre wohler, wenn das noch mal überprüft würde. Aber gehen wir einmal davon aus, dass alles seine Richtigkeit hat. Was würde das bedeuten?“

    „Das würde bedeuten, dass SIE dadurch die Zukunft der Zaubererwelt in Ihren Händen hätten. Sie stünden fast auf der gleichen Stufe wie das Ministerium.“

    „Das stimmt so nicht ganz. Lord Potter stünde über dem Ministerium, seine Entscheidungen könnten nur vom Gammot außer Kraft gesetzt werden“, warf der Kobold ein.

    „Gut zu wissen, aber ich sagte Ihnen schon einmal, dass ich das nicht wünsche. Das wollten Sie mir anscheinend verschweigen! …“, sagte Harry und nach einer kleinen Denkpause fragte er noch: „Gibt es noch andere wichtige Punkte, die ich wissen sollte?“

    „Ich denke schon, aber das sollten wir später bereden“, erwiderte der Minister.
    Er wollte nichts mehr preisgeben und hoffte, dass die Kobolde nicht allzu viel wussten. Aber zu seinem Ärger täuschte er sich da.

    „Also, Ihnen gehören fünf der sechs obersten Sitze im Gammot, das ganze Ministerium untersteht dadurch auch Ihnen. Fünf Grafschaften sind in Ihren Besitz übergegangen, sowie auch die Winkelgasse. Die Grafschaften wurden bisher vom Ministerium verwaltet. Die Einnahmen gingen an das Ministerium und die Ausgaben wurden aus dem Vermögen der Gründer getragen, da das Ministerium die Verfügungsvollmachten hatte, solange kein Erbe gefunden war.

    Die Schlösser der Grafschaften sind bis auf eines leider nicht mehr brauchbar und das eine wurde zu einer Schule umfunktioniert. Ich denke, Sie wissen, von welcher Schule ich spreche. Durch einen Vertrag kann das Schloss aber nur nach einer Kündigungsfrist von 10 Jahren wieder in Ihren alleinigen Besitz übergehen.

    Innerhalb des Schlosses gibt es einen Flügel, der immer für Sie reserviert sein müsste und die persönlichen Einrichtungen der Gründer beinhalten sollte.

    Bei der Winkelgasse ist es ebenso. Das Ministerium hat die Pacht kassiert, aber die laufenden Kosten aus dem Vermögen der Gründer bezahlt.

    Die Einnahmen aus den Grafschaften gehen laut Verträgen zu 75% an den amtierenden Lord und 25% als Steuern an das Ministerium. Seitdem das Ministerium die Verwaltung übernommen hatte, gingen die Einnahmen und die Steuern an das Ministerium, da ihnen als Verwalter ja auch die Gewinne zu standen. Leider wurden auch hier die Ausgaben wieder nicht vom Ministerium getragen.“

    „Das sind ja sehr interessante Neuigkeiten. Und für mich hört sich das schon sehr nach Diebstahl an. Können Sie sicherstellen, dass in Zukunft die alten Verträge wieder eingehalten werden? Und können sie mir auch sagen, warum ich alleine fünf Sitze im Gammot bekleide?“

    „Aber natürlich, das geschieht schon automatisch durch dieses Pergament. Nur was die unterschlagenen Gelder angeht, die können wir nicht mehr zurückholen. Aber ich rate Ihnen, zumindest die Kosten, die aus dem Gründervermögen gedeckt wurden, einzufordern. Die fünf Sitze bekleiden Sie, da ihnen vier Grafschaften und die Winkelgasse unterstehen. Diese Sitze hatte bisher auch der amtierende Minister inne. Dadurch konnte er in den letzten Jahren auch so viele neue Gesätze einfach durchsetzen!“

    „Das werde ich auch. Aber das reicht mir für heute und ich bitte Sie alles, was mit diesem Erbe zu tun hat, getrennt von meinem anderen Erbe zu behandeln.

    Nun zu Ihnen, Herr Minister. Sie haben ja gehört, was dem Ministerium hier zur Last gelegt wird und ich hoffe, sie werden alles in ihrer Macht stehende tun, um diese Missstände zu beheben. Die Möglichkeit, das Ministerium zu etwas zu zwingen, werde ich nicht in Anspruch nehmen. Ich werde meine Funktion als Oberster Richter, was der oberste Sitz im Gammot ja wohl bedeutet, dazu nutzen, ein Gesetz zu schaffen, das mir und meinen Erben dieses Recht nimmt. Ich wünsche nicht, dass jemals eine einzelne Person solch eine Macht ausüben kann. Zu Zeiten der Gründer waren es vier Zauberer, aber nun habe ja nur noch ich diese Macht und das darf einfach nicht sein. Ich bitte Sie alles noch geheim zu halten und mir den Kontakt zu den Leuten zu ermöglichen, die das Pergament überprüfen können.“

    „Mr. Potter, ich werde das Pergament gerne mitnehmen und prüfen lassen. Zuvor brauchen wir über alles andere nicht zu diskutieren.“

    „Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich Ihnen dieses Beweisstück einfach übergeben würde? Nein, Sie schaffen den Kontakt zu den Personen und den Rest werde ich regeln. Bedenken Sie aber, dass ich sicherstellen werde, dass diese Prüfer nicht lügen können! Und nun muss ich noch weitere Geschäfte tätigen, bei denen Ihre Anwesenheit nicht notwendig ist. Ich wünsche Ihnen einen Guten Tag und erwarte Ihre Eule innerhalb von zwei Stunden.“

    Firebold verstand, dass er jetzt nichts ausrichten konnte und verschwand somit wieder ins Ministerium. Dort wollte er sicherstellen, dass die Prüfer pro Ministerium eingestellt wären.

    Der Kobold wandte sich an Harry: „Lord Potter, ich werde Ihren Wünschen gemäß handeln und würde Sie nun gerne an Griphook übergeben. Mit ihm können Sie alles Weitere klären, was das normale Erbe betrifft. Wegen des Gründererbes würde ich mich freuen, Sie in zwei Wochen wieder hier begrüßen zu dürfen. Bis dahin werde ich alle Informationen zusammen haben und kann sie Ihnen dann aushändigen.“

    Harry bedankte sich und stand dann wieder auf. Der Kobold stand auch auf, verabschiedete sich von Harry und geleitete Harry zur Tür. Als sich die Tür öffnete, wartete Griphook schon davor.

    „Guten Tag, Lord Potter. Ich hoffe, alles ist zu Ihrer Zufriedenheit geregelt worden?“, fragte er sehr förmlich, als er die Tür schloss. Als diese zu war, fügte er leise hinzu: „Danke, dass Sie mich akzeptiert haben, ansonsten wäre ich nun arbeitslos gewesen. Ich verspreche Ihnen, ich werde alles tun, um Ihr … nun ja … kräftig angewachsenes Vermögen weiter wachsen zu lassen.“

    „Danke Griphook, aber das war doch selbstverständlich. Ohne Sie hätte ich meine Aufgabe niemals erfüllen können. Ich weiß, wie sehr Ihnen mein Plan missfallen hat und warum Sie uns dann doch geholfen haben. Daher sehe ich keinen Grund Ihnen zu misstrauen, außer es ginge um ‚Kobold gefertigte Gegenstände‘. Bitte nennen Sie mich vorerst weiterhin nur Mr. Potter. Es soll nicht bekannt werden, was ich da geerbt habe.“

    Bei diesen Worten grinste Harry den Kobold verschwörerisch an. Im ersten Moment dachte er, er wäre zu weit gegangen, denn er glaubte, in Griphooks Gesicht Ärger zu erkennen, aber dann fing dieser auch an zu lächeln und beide gingen zur Haupthalle.

    „Also Griphook, ich benötige dringen 500 Galleonen und 500 englische Pfund. Wenn möglich, ohne erst ins Verlies fahren zu müssen, da mir langsam die Zeit ausgeht.“

    „Kein Problem, Mr. Potter, folgen Sie mir zu einem der neuen Auszahlungsschalter. Dort können Sie gegen Vorlage Ihres Zauberstabes oder Ihrer Sicherheitskarte Bargeld bekommen. Ist noch was ganz Neues. Meine Frau hat das entwickelt. Die hat wirklich was im Kopf und ich bin ganz stolz auf sie.“

    „Ist das die gleiche Technik wie in den Geschäften?“, fragte Harry begeistert.

    „Ja, fast, nur etwas schneller und es gibt Ihnen Bargeld in jeder Währung der Welt. So, da sind wir, legen Sie Ihren Zauberstab oder Ihre Sicherheitskarte bitte auf dieses Feld und dann sagen Sie einfach, was Sie benötigen.“

    Harry legte die Karte auf das Feld und sagte dann: „500 Galleonen und 500 englische Pfund bitte.“

    Ein leises Klappern und Sirren war zu hören, dann öffneten sich zwei Klappen, in der einen lagen 500 Pfund in unterschiedlichen Scheinen und in der anderen 500 Galleonen. Harry packte beides ein und verabschiedete sich dann von Griphook. Er verließ Gringotts und steuerte zu Flourish & Blotts, dem Bücherladen. Er merkte wieder, dass ihn keiner erkannte, aber auch, dass ihm viele Mädchen und junge Frauen interessiert hinterher schauten. Er genoss seine neu gewonnene Anonymität, aber auch das Interesse, welches er anscheinend nun bei der Damenwelt auslöste.

    In der Buchhandlung angekommen schaute er sich um und fand seine beiden Freunde sehr schnell. Er schlich hinter sie und tippte ihnen auf die Schultern. Beide fuhren erschrocken herum und schauten ihn verständnislos an.

    Ron setzte zu einer Frage an: „Was soll denn …“

    Weiter kam er nicht, denn da rief Hermine: „Harry? Bist du das wirklich?“

    Harry lachte und nahm beide in die Arme. „Ja, ich bin es wirklich und nun macht den Mund zu, sonst nisten sich da womöglich noch Schnarchkackler oder ähnliches ein.“

    Beide klappten den Mund zu.

    „Eure beiden Gesichter gerade waren wirklich jede Galleone wert, die ich heute ausgegeben habe, aber wie schaut es aus? Habt ihr was Nützliches gefunden?“
    „Ja schon, aber wir sollten erst eine Bestandsaufnahme machen, bevor wir Bücher kaufen. Die Bücher, die gut sind, sind sehr teuer und keines deckt einen größeren Bereich ab. Daher schlage ich vor, wir gehen erstmal nach Godrics Hollow“, sagte Hermine und Ron stimmte ihr zu.

    „Das ist für mich okay. Ich würde gerne mit euch beiden in Ruhe reden und ich denke, das geht dort besser.“

    „Wie wollen wir dahin kommen? Ich war noch nie da und daher kann ich dort nicht hinapparieren“, warf Ron ein.

    „Kein Problem, ich nehme euch einfach Seite bei Seite mit und ab dann kannst Du es auch alleine“, sagte Harry.

    „Bist du dir sicher, dass du das kannst?“, fragte Hermine ängstlich.

    „Klar, das habe ich doch auch schon mit dem Prüfer gemacht. Aber bitte achtet darauf, ob euch etwas auffällt, das anders ist, als wenn ihr alleine appariert. Ihr dürft es ja schon viel länger als ich. Der Prüfer hatte Andeutungen gemacht, dass etwas ungewöhnlich, aber nicht gefährlich gewesen sei“, erwiderte Harry.

    Sie legten die Bücher beiseite und gingen vor die Tür.

    „Okay, jeder nimmt eine meiner Hände und dann kann es losgehen“, sagte Harry. Er stellte sich das Dorfschild vor, das er beim letzten Mal gesehen hatte und Plopp schon waren sie da. Seine beiden Freunde schauten ihn verwundert an.

    Ron sagte: „Boah, das war wirklich ungewöhnlich. Kein Ziehen im Magen und viel schneller, aber auch viel sanfter.“

    „Ja, als wären wir einfach nur einen Schritt weiter gegangen“, sagte Hermine.

    „Genau das meinte ich. Aber das ist nur eine Kuriosität, die mir aufgefallen ist. Seht euch doch mal meinen Umhang genau an.“

    „Jo, ganz toll“, sagte Ron ein wenig gelangweilt, aber Hermine schaute genauer hin und erstarrte.

    „Der erinnert mich an fließendes Wasser, das je nach Blickwinkel …“ – sie drehte den Kopf hin und her – „… in drei verschiedenen Farben schimmert. Ich wusste nicht, dass das auch bei Stoffen geht.“

    „Genau. Der Verkäufer meinte auch, dass er das nicht könnte und ich solle es ihm doch näher beschreiben. Als ich es mir dann einfach vorgestellt habe, um es besser Beschreiben zu können, war er auf einmal total aus dem Häuschen, denn mein Umhang, zuvor nur Mitternachtsblau, hatte sich meinen Wünschen angepasst.

    Er wollte sofort wissen, wie ich das gemacht habe, aber ich konnte es ihm nicht erklären. Daraufhin wollte er was testen und holte einen alten, abgenutzten Umhang. Ich glaube, es war seiner. Der war sehr alt, abgetragen, schmutzig und feucht.

    Er sagte mir, welche Farben er sich wünschte. Eine Mischung aus Schwarz, Rosa und Hellblau. Da der Umhang aber so eklig war, stellte ich ihn mir in den Farben, aber neu, sauber und trocken vor. Bevor ich mich versah, war auch dieser Umhang umgewandelt. Zusätzlich war er auch noch wie neu aus dem Laden.“

    „Ich denke, du warst bei Madam Malkins und der Verkäufer war ihr Sohn. Seine Mutter wurde von einem Todesser getötet, als sie sich weigerte, Umhänge mit dem Dunklen Mal herzustellen. Ihr Sohn führt den Laden derzeit alleine und ist ein genialer Designer, aber man munkelt, dass er den Namen des Geschäftes nicht ändert, weil er selber lieber eine Frau wäre.“

    „Das würde auch zu seinen Farbwünschen passen“, sagte Harry.

    Während sie sich unterhielten, gingen sie in die Richtung, in der Harrys Elternhaus lag.

    „Wartet mal eben und hört mir genau zu“, sagte Harry.

    Er hatte einen Entschluss gefasst und wollte das nun auch mit ihnen bereden.

    „Ich war heute auch bei Gringotts und habe da einige Überraschungen erlebt. Zuerst solltet ihr wissen, dass sie uns nicht böse sind. Ihr wisst ja, dass ich nicht arm bin, aber nach heute wünschte ich mir das schon fast.“

    Hermine schaute gebannt auf Harry, aber Ron merkte man an, dass ihm das Thema nicht behagte.

    „Als ich meine neue Kleidung per Zauberstab bezahlt habe, bat mich die Stimme einer Koboldin, doch bitte so bald wie möglich in die Bank zu kommen. Ich folgte der Bitte und wurde sofort zum Direktor gebracht. Dieser erklärte mir zuerst, dass die Sache mit unserem Einbruch vom Tisch ist. Griphook hat ihnen alles erklärt und dadurch haben sie von den Hintergründen erfahren und sie können es nun verstehen, auch wenn sie es nicht gut fanden. Danach ging es um meinen Finanzstatus. Dass ich nicht arm bin, wusstet ihr ja bereits, aber was ich heute alles erfahren habe, lässt mich immer noch ganz wackelig werden.“

    Er schaute seine Freunde an, um sich sicher zu sein, dass sie ihm auch zuhörten.

    „Mensch Harry, nun mach es nicht so spannend“, sagte Ron.

    „Also in meinem Verlies sind derzeit knapp 900.000 Galleonen.“

    Ron pfiff anerkennend.

    „Weitere knapp 2,8 Millionen habe ich von Sirius geerbt, dazu Ländereien und Gebäude in ganz Europa und Asien. Zu guter Letzt auch noch andere Wertgegenstände, über die ich noch nichts Genaueres weiß.“

    Während Harry ihnen das erzählte, schauten sie ihn zunehmend geschockt an. Beiden hatte es wohl die Sprache verschlagen.

    Ron meinte aber dann: „Harry, du bist reich – steinreich.“

    „Ja Harry, das bist du wirklich. Und ich glaube du brauchst einen wirklich guten Finanzberater“, sagte Hermine.

    „Ja, ich weiß. Das mit dem Berater hat Gringotts schon geklärt. Griphook wird sich erstmal um mein Vermögen kümmern. Wisst ihr, dass ein Kopfgeld auf Voldemort ausgesetzt war?“

    Hermine verneinte, aber Ron sagte: „Mein Vater hatte uns sowas mal erzählt, aber das war damals, vor 18 Jahren oder so. Soll sehr viel Gold gewesen sein.“

    „Genau, und das Kopfgeld bestand auch bis heute weiter. Es sind 50 Millionen Galleonen und auch diese wurden nun meinem Vermögen hinzugefügt.“

    Harry sagte das, als ob es nicht der Rede wert wäre. Beide schauten Harry ungläubig an und rangen nach Fassung.

    Hermine fing sich als erste und sagte: „Harry das ist sehr, sehr viel, etwa 53,6 Millionen Galleonen. Soviel Reichtum erfordert viel Verantwortung und ich denke, du solltest dich da nicht nur auf Griphook verlassen. Du hast ja mitbekommen, wie Kobolde sein können.“

    „Ja Hermine, das habe ich, aber ich will nun erst mal eine Übersicht haben, was mir nun alles gehört und das können die Kobolde von Gringotts bestimmt am einfachsten. Was ich dann mache, muss ich mir noch genau überlegen. Denn das ist ja auch für mich absolutes Neuland.“

    Hermine stimmte Harry bei seiner Einschätzung zu. Ron sagte nichts und Harry glaubte, Neid in seinen Augen sehen zu können. Daher entschloss er sich, das, was er tun wollte, schon jetzt zu machen und nicht erst heute Abend in einer kleinen, feierlichen Runde. Er holte die drei zusätzlichen Karten aus der Tasche, schaute nach, welche die 500.000er waren und wendete sich zuerst an Ron.

    „Ron, du hast mir immer geholfen und bist mein bester Freund, bald sogar mein Schwager. Dafür möchte ich dir danken und dir das schenken.“

    Er gab Ron eine der 500.000er Karten. Ron schaute sich die Karte an und wusste anscheinend nicht, was es war. Nun wandte sich Harry an Hermine.

    „Hermine, auch dir schenke ich solch eine Karte. Du bist meine beste und treueste Freundin, die ich wirklich liebe und ehre. Auch du hast mir immer beigestanden und das werde ich nie vergessen.“

    Er gab ihr die Karte und nahm sie in den Arm, küsste sie auf beide Wangen und auch kurz auf den Mund. Ron beschwerte sich sofort, wenn auch nicht wirklich ernsthaft.

    „Hey Harry, das ist meine Freundin, halte dich an Ginny.“

    Harry schaute ihn an und sagte: „Keine Sorge Ron, ich bleibe bei Ginny. Aber sei froh, dass du so eine Schwester hast, sonst hätten wir uns sicherlich duellieren müssen, um rauszufinden, wer Hermine bekommt.“

    Dies sagte er mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Alle drei fingen laut an zu lachen, nahmen sich in die Arme und schworen sich, immer für den anderen da zu sein.

    „Harry, was hat es nun mit den Karten auf sich?“, fragte Ron.

    „Diese Karten berechtigen euch beide, sobald ihr sie personalisiert habt, bis zu 500.000 Galleonen aus meinem Verlies zu entnehmen. Dazu müsst ihr einen Tropfen eures Blutes unten auf das rote Feld geben. Wie viel ihr noch zur Verfügung habt, könnt ihr auf der Karte ablesen.“

    „Harry, das kann ich nicht annehmen“, sagte Hermine und wollte Harry die Karte wiedergeben.

    „Doch Hermine, das kannst du. Deine Eltern sind noch in Australien und du hast dein Sparbuch geplündert, um uns über Wasser zu halten, als wir untergetaucht waren. Ich denke auch, du solltest deine Eltern erst wieder zurückholen, wenn wirklich keinerlei Gefahr mehr besteht und das kann sicherlich noch ein bis zwei Jahre dauern. Obendrein habe ich Voldemort nicht alleine besiegt und daher steht euch beiden auch ein Teil der Belohnung zu. Da ich aber mit dem Hauptteil plane, Bedürftigen zu helfen, habe ich es bei 500.000 Galleonen belassen. Das ermöglicht euch einen sorgenfreien und unbeschwerten Start.“

    Hermine nickte und Ron schaute immer noch ungläubig auf die Karte, als er sagte:

    „Harry, das ist viel zu viel, das kann ich nicht annehmen. Du warst vom ersten Schuljahr an immer für mich da, hast mehrfach meinen Arsch gerettet und immer meine Launen ertragen. Ich habe mich sehr oft wie ein Idiot benommen, aber du hast immer zu mir gehalten. Da ist es doch selbstverständlich, dass ich dir geholfen habe.“

    „Ein Idiot bist du auch heute noch, sonst hättest du Hermine schon längst einen Antrag gemacht, bevor es ein Anderer tut“, sagte Harry und legte je einen Arm um seine beiden besten Freunde. Diese wurden beide rot, erwiderten aber nichts.

    So sagte Harry: „Mach es bald, sonst werde ich Scheich und nehme Hermine dann als meine zweite Frau.“

    Ron schaute Harry böse an, aber das war Harry egal. Er wusste, dass Hermine schon lange darauf wartete, dass Ron endlich auch in dieser Beziehung erwachsen wurde. Daher konnte Harry in ihren Augen nur Dankbarkeit für seine Worte sehen.

    „Ich habe hier noch eine weitere Karte. Diese hat ein Limit von eine Million Galleonen. Diese werde ich bald an deine Eltern übergeben, Ron, aber ich bitte dich, bis dahin nichts zu sagen, da es eine Überraschung werden soll.“

    Ron nickte und dann wurden die Karten der beiden personalisiert. Harry packte die Karte für die Weasley Eltern wieder ein und sagte dann:

    „Ich habe euch noch etwas sehr Interessantes zu sagen, aber das machen wir besser an einem sicheren Ort.“

    Alle drei gingen nun weiter.

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