Disclaimer:
Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.
13. Neue Helfer
von Grimmbart„Gute Nacht ihr beiden und macht nichts, was ich nicht auch tun würde.“
„Gute Nacht Mine, würden wir nie tun. Wobei das dann ja bedeutet, dass wir alles machen könnten“, erwiderte Ginny und schaute ihrem Harry dabei begierig in die Augen.
„Schlaf gut Mine, und wenn was ist, sind wir ja nebenan.“, sagte Harry, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange. In ihrem Zimmer verschwunden machten sich beide daran, den anderen auszuziehen. Versuchten aber leise zu sein, um Hermines Einsamkeitsgefühl nicht unnötig zu steigern und hatten so eine sehr schöne Nacht zusammen. Am nächsten Morgen trafen sie Hermine fröhlich backend in der Küche.
„Guten Morgen, du Hauselfin! Bist ja schon früh auf“, begrüßte sie Harry fröhlich und auch Ginny stimmte mit ein.
„Ich bin keine Hauselfin, oder bin ich doch so wenig attraktiv?“, fragte Hermine gleich leicht angesäuert.
„Nein, Hermine, das bist Du nicht, und das weißt Du auch“, erwiderte Harry leicht genervt. Es sollte doch nur ein Witz sein.
„Tut mir Leid, Harry. Ich habe nicht ganz so gut geschlafen und dann wollten die Haushaltszauber nicht so wirklich. Aber wo Du gerade Hauselfen erwähntest, was ist eigentlich mit Kreacher?“
„Mit Kreacher …“ Ein lauter Knall unterbrach Harry mitten im Satz. „Master Harry hat gerufen?“, fragte der soeben erschienene Hauself.
„Kreacher dachte schon, Master Harry wäre doch etwas passiert. Und das fände Kreacher sehr schade“, sagte er dann.
„Hallo Kreacher. Nein es ist alles in bester Ordnung. Und nein ich hatte Dich noch nicht gerufen, hätte es aber gleich gemacht. Schön, das Du da bist und wie ich sehe, bist du wohlauf.“
„Ja, Master Harry, mir geht es gut. Und ich sehe, Miss Granger und Miss Weasley sind auch anwesend. Ich freue mich, das es Ihnen beiden anscheinend gut geht.“
Beide Angesprochenen begrüßten Kreacher auch freundlich. „Kreacher, ich muss Dir was mitteilen und habe dann noch ein paar Fragen an Dich. Also zuerst: Dies ist auch mein Haus. Es ist das Haus meiner Eltern und ich möchte, dass Du dich nun auch um dieses kümmerst. Miss Weasley ist die zukünftige Mrs. Potter und somit ab heute auch Deine Herrin. Hast Du das verstanden?“
„Alles was Master Harry befehlen.“
„Kreacher, wollen wir nun wieder in alte Gewohnheiten verfallen? Ich hatte Dir doch gesagt, dass du offen deine Meinung sagen sollst. Oder hast Du das vergessen?“
„Tschuldigung, Master Harry. Ja, ich habe es verstanden und gratuliere Ihnen beiden zu ihrem Entschluss.“
„Okay, dann nun zu den Fragen. Was muss ich machen, um noch einen Hauself zu bekommen?“
„Hat Kreacher etwas falsch gemacht, oder warum brauchen Sie einen weiteren Hauselfen?“, fragte Kreacher und die Panik in seiner Stimme war nicht zu überhören.
„Nein, Kreacher, alles ist in bester Ordnung und das warum erkläre ich Dir auch noch. Aber nun beantworte mir erst mal meine Frage.“
„Also es ist eigentlich nicht so einfach. Hauselfen kann man nicht kaufen oder so. Aber da ich ja schon da bin, könnte ich eine Jungelfe aus meinem Clan bitten, mit in dieses Haus zu kommen. Ob sie bleibt, kann ich nicht sagen, da das ein wenig an ihr selber liegt. Sobald sie das Alter einer echten Hauselfe hat, wird sie sich dann entscheiden, ob sie wieder zu der Familie geht, aus der sie stammt oder in die Dienste der neuen Familie tritt. Mir schwebt da eine zwar noch unerfahrene Jungelfin vor. Sie hat leider durch die Todesser ihren Master, ihre Familie und auch ihr Zuhause verloren. Somit braucht sie einen neuen Herrn und ein neues zuhause.“
„Denkst du, dass du sie ausbilden kannst?“
„Aber natürlich. Das wäre nicht die erste Hauselfe, die ich ausbilde. Aber es könnte ein kleines Problem geben. Ihr seid nicht die Familie, in die sie geboren wurde. Somit wird es dauern, bis sie Befehle von Ihnen befolgt.“
„Wird sie dir gehorchen?“
„Ja, Master Harry, das wird sie.“
„Gut, dann denke ich, sollten wir das versuchen. Kennst du übrigens die Hauselfe Winky?“
„Leider ja. Winky ist eine schlechte Elfe. Sie ist FREI, weil sie nicht gehorcht hat.“
„Nein, Kreacher, ganz so war das nicht“, warf Hermine ein.
„Mine, lass mich das bitte machen. Kreacher, Winky ist frei weil ihr Herr sie als Sündenbock genommen hat. Ich war dabei, als das passiert ist und es war von ihrem Herrn nicht richtig. Kannst du mir sagen, wie es ihr geht und ob sie noch in Hogwarts ist?“
„Es geht ihr schlecht, da sie nicht mehr zur Elfen Gemeinschaft gehört. Sie muss immer alles machen, was die anderen Hauselfen in Hogwarts nicht gerne machen. Sie hat durch die Fehler, die sie gemacht hat, alles verloren. Früher galt sie bei uns als eine der besten, nun ist sie eine Ausgestoßene wie jeder Hauself, der sich nicht an die Regeln hält.“
„Gäbe es eine Möglichkeit, sie wieder an einen neuen Herrn zu binden?“
„Ja, aber wer nimmt schon eine Hauselfe, die ungehorsam war?“
„Ich nehme sie, da ich die Hintergründe kenne.“
„Aber Master Harry, ihr habt mich und dann noch eine Jungelfin. Das Haus ist nicht so groß, dass wir hier drei Hauselfen benötigen. Seid ihr vielleicht doch unzufrieden?“
„Nein, Kreacher, aber ich würde dich gerne immer in meiner Nähe haben und da ich Teils hier, teils in Hogwarts und Teils im Haus deiner alten Misses sein werde, alles in Schuss gehalten werden muss und ich auch noch Häuser in anderen Ländern habe, würde ich dich gerne zu dem Aufpasser über meine Hauselfen machen. Du sollst die Jungelfe ausbilden, auf Winky achten und bist mir gegenüber verantwortlich, dass in all meinen Häusern alles in bester Ordnung ist. Dazu brauche ich einen Hauselfen, dem ich vertrauen kann und der vielleicht auch mal eine sehr wichtige und geheime Nachricht direkt überbringen kann. Glaubst du, dass du das kannst?“
„Master Harry, welch eine Ehre für einen alten Hauselfen wie mich. Ja, das kann ich, und ich bin sogar bereit, dafür einen neuen Bindeeid auf die Familie Potter zu schwören.“
„Gut, Kreacher, dann machen wir das so, und du bist mit sofortiger Wirkung mein Oberhauself.“
„Nein, Master Harry, ich bin ihr Master Hauself, denn so heißt das.“
„Also gut, dann eben Master Hauself. Könntest du dann bitte Winky hier her bitten und vielleicht auch die Jungelfe?“
„Wird sofort erledigt, Master Harry.“ Mit einem lauten Knall war er disappariert, kam aber sehr schnell mit Winky zurück. Sie sah schlechter aus als je zuvor, war aber immer noch streitlustig, denn sie beschwerte sich heftig bei Kreacher. Bevor das noch überhand nehmen konnte, griff Harry ein.
„Danke, Kreacher. Kümmerst du dich nun bitte um die andere Sache? Hallo Winky,
danke das du gekommen bist. Ich würde dich gerne etwas fragen und deshalb hat Kreacher dich hierher gebracht.“
Mit einem misstrauischen Blick auf Winky verschwand Kreacher wieder. Winky drehte sich um, schaute, wo sie war und entdeckte Harry. Mit einem fragenden Blick sprach sie dann:
„Eure Lordschaft, warum hat Kreacher mich hierher entführt?“
„Winky, es geht um folgendes: Soviel ich weiß, bist du nicht glücklich über deinen freien Status und in Hogwarts wirst Du daher auch nicht akzeptiert. Da ich eine weitere Hauselfe benötige, möchte ich dir anbieten, ab jetzt für mich zu arbeiten. Wenn du möchtest als freie Hauselfe, aber ich biete dir auch an, dich neu einschwören zu lassen, wenn dir das lieber ist.“
„Winky ist eine Ausgestoßene, kein Zauberer will sie mehr wirklich haben oder ihr vertrauen“, sagte sie traurig und mehr zu sich selber.
„Winky, ich weiß alles von der alten Sache und daher weiß ich, dass du nichts falsch gemacht hast und denke, ich kann dir 100% vertrauen. Ich würde mich freuen, wenn du in meine Dienste treten würdest. Bei mir erwarten dich verantwortungsvolle Aufgaben und das an verschiedenen Orten. Ich habe verschiedene Häuser und brauche daher weitere Hauselfen. Kreacher würde dein Masterelf sein, wenn Du zustimmst.“
„Winky dürfte dann wieder eine richtige Hauselfe sein, mit einem richtigen neuen Herrn? Bei ihnen, Eure Lordschaft? Ohne dass Winky über ihren alten Meister reden muss?“
„Ja, Winky. Genau das biete ich dir an. Später, wenn Kreacher einmal nicht mehr ist, oder nicht mehr kann – er ist ja nicht mehr der Jüngste -, würdest du die Masterelfe werden und dich dann um meine weiteren Hauselfen kümmern. Ich hoffe du kannst mir obendrein noch bei meinem Umgang mit dem Ministerium helfen. Deine Erfahrungen durch Deinen alten Herrn kann ich gut gebrauchen, da ich eine sehr wichtige Position im Ministerium bekleide, die noch über dem Minister steht. Daher und im Gedenken an Dobby bitte ich dich, mein Angebot anzunehmen.“
Harry hoffte, dass genau diese neue Position den Ausschlag geben würde, denn ihm war damals nicht entgangen, dass Winky sehr stolz darauf war, für einen hohen Ministeriumsmitarbeiter arbeiten zu dürfen.
„Noch über dem Minister, sagen sie? Dann wäre Winky wieder eine Hauselfe in einer hohen Position. Sie möchten nur die Erfahrungen, aber nicht das Wissen um die Geheimnisse meines alten, armen Meisters?“
„Genau, Winky.“
„Dann stimmt Winky zu und ist bereit, in Ihre Dienste zu treten.“
„Gut. Dann geh bitte zu Professor McGonagall und kündige Deine Stellung in Hogwarts. Hol deine Sachen und komm wieder hier her. Und hör auf mich Eure Lordschaft zu nennen. Sag einfach Harry zu mir.“
„Ja, Eure … Meister Harry, das mache ich“, sagte sie und war mit einem Knall verschwunden.
„Aber Harry, du kannst ihr doch den freien Status nicht wieder wegnehmen“, beschwerte sich Hermine.
„Mine, schau dir doch Winky mal genau an. Es geht ihr nicht gut, sie will diesen Status nicht. Wenn sie nicht bald einen neuen Herrn bekommt, wird sie sterben. Willst du das wirklich?“
„Nein, natürlich nicht“, erwiderte sie und gab sich damit geschlagen.
„Du weißt, bei mir wird sie es gut haben, auch ohne ihre Freiheit. Aber dadurch wird sie sich wieder besser fühlen und sich erholen. Ich glaube, Dobby war eine echte Ausnahme, durch die schlechte Behandlung der Malfoys so geworden. Aber ich vermute, den meisten Hauselfen geht es in ihren Positionen recht gut, da sie dort nicht gequält werden. Arbeit und Dienen ist nun mal ihr Leben. B.ELFE.R sollte sich, glaube ich, darum kümmern, dass Hauselfen nicht mehr gequält werden und nicht darum, dass sie befreit werden.“
„Ja, Harry, ich glaube, damit hast du Recht“, sagte Hermine und beschloss, der Angelegenheit näher nachzugehen.
„So, was machen wir heute?“, warf Ginny ein, die ihrem Harry die ganze Zeit nur bewundernd zugeschaut und zugehört hatte. Sie kannte Harry ja nun schon eine ganze Weile, aber er war in den letzten Monaten so besonnen und erwachsen geworden. Er strahlte eine Ruhe und Sicherheit aus, die jeden vergessen lassen konnte, wie jung er noch war.
„Hm, ich muss heute noch ein wenig was tun. Briefe schreiben und so. Mir Gedanken über die nächsten Wochen bis zum neuen Schuljahr machen und dann möchte ich mir heute Nachmittag gerne Godrics Hollow anschauen.“
„Das hört sich gut an, denn ich würde gerne mit Mine nach London in die Winkelgasse und bummeln gehen.“
„Ja, warum nicht, das ist eh nicht wirklich mein Ding. Warte, ich gebe Dir Geld mit, damit du dir etwas Schönes kaufen kannst. Und wenn Ihr schon da seid: Ich brauche eine Zaubertränke Enzyklopädie und ein Lehrbuch über grundlegende Heilmethoden. Hermine, du kennst dich doch schon ein wenig damit aus. Könntest du da was passendes finden, oder weißt du, ob so etwas schon in meiner Bibliothek steht?“
„Na klar. Ich habe meine wenigen Heilzauber zwar aus einem kleinen Haushaltsratgeber, aber ich habe schon sehr gute Bücher darüber gesehen. Und ob sowas schon hier ist, das kann ich ja schnell überprüfen.“
„Denk daran: Ich will kein Mediziner werden, sondern nur grundlegendes Wissen. So ähnlich wie Erste Hilfe bei den Muggeln. Ach und ich brauche auch etwas über die Zauberergesetze. Am besten einmal alle Original Gesetzestexte und dann noch eine Zusammenfassung, die leicht zu durchsuchen ist, aber einiges besser erklärt.“
„Ja, ich weiß schon, was du meinst.“
„Gut, dann machen Mine und ich uns nun ausgehfein und Du kümmerst dich um den Schreibkram. Ich denke, wenn wir um 13:00 Uhr wieder zurück sind, könnten wir zusammen kochen und essen.“
„Ginny, das Kochen werden nun die Hauselfen übernehmen. Aber Essen um 13:00 Uhr ist für mich ganz Okay.“
„Kreacher kann kochen, essbar und nicht vergiftet?“ Harry und Hermine mussten lachen. Aber Ginny konnte ja nicht wissen, was letztes Jahr alles passiert war.
„Ja, mein Schatz, das kann er und sogar wirklich gut. Wir sind auch keine Schlammblüter, Blutsverräter oder ähnliches mehr für ihn. Aber ich denke, das kann Dir Mine nachher erklären.“
„Ich hatte mich auch schon ein wenig gewundert, dass er so nett war. Er sah auch nicht mehr so schrecklich aus.“
„Kreacher sah eine Weile noch besser aus. Ich denke, er hatte sich wirklich Sorgen um uns gemacht“, erwiderte Harry.
„Mine, ich glaube, du musst mir da wirklich einiges erzählen. Sorgen um Euch gemacht, Kreacher, ich kann es nicht glauben.“
Wieder lachten Hermine und Harry, aber Hermine versprach ihrer Freundin, alles vom letzten Jahr bis zum kleinsten schmutzigen Detail zu erzählen.
„Welche schmutzigen Details, Mine?“ fragte Ginny sofort begeistert.
„Aus der Zeit, als ich mit Harry alleine unterwegs war.“
„Oh!“
„Mine, erzähl keinen Quatsch, sonst fluche ich alle Deine Bücher zu Asche“, sagte Harry.
Gespielt erschrocken erwiderte Hermine:
„Nein, Harry, das kannst Du nicht machen, nicht meine Bücher.“
Einen Augenblick und ein Augenzwinkern von Harry später hielt Hermine eine weiße Ratte anstelle ihrer Kaffeetasse in der Hand. Erschrocken ließ sie die arme Ratte fallen, die sogleich flüchtete.
„So, das kann ich also nicht?“
Wenige Sekunden später hörten sie eine Kaffetasse die Treppe herunter kullern und zerspringen.
„Na gut, ich gestehe. Die schmutzigen Details gab es nur in meinem Kopf, aber auch die werde ich Dir erzählen.“ Lachend gingen die Drei dann nach oben, reparierten die Tasse und ließen sie wieder in die Küche schweben. Die Mädchen machten sich fertig und Harry ging ins Atelier unter dem Dach. Als er gerade mit dem Brief an Neville Longbottom beginnen wollte, erschien Kreacher in Begleitung von einer kleinen, noch recht jungen Hauselfe.
„Master Harry, Kreacher ist wieder zurück und dies hier ist Wee.“
„Hallo Wee, wie ich hören musste, hattest Du leider viel Pech gehabt und hoffe daher, Dir ein neues Zuhause bieten zu können. Bitte fühle Dich hier wie Daheim, aber mach keinen Unfug. Höre auf Kreacher und komm zu mir, wenn Du Probleme hast, bei denen ich Dir helfen kann. Ich sehe, dass Du keine Kleidung trägst und das müssen wir ändern. Wäre es OK, wenn ich dir eine Schürze besorge. Ich schenke sie Dir nicht und sie dient nicht als Zeichen der Herrschaft, wenn Du das nicht möchtest.“
„Master Harry, das geht aber nicht. Wenn Ihr Wee Kleidung gebt, wäre sie FREI.“
„Hm, Kreacher, was können wir dann machen? Ich möchte ungern eine nackte Hauselfe hier haben.“
„Ich kann ihr was geben. Es wäre keine Schürze, da dieses Zaubererkleidung ist, aber ein nettes Fell könnte ich ihr anfertigen.“
„Gut, dann machen wir das so. Nun zu dir. Dein Tuch ist auch sehr abgenutzt kannst du das ersetzen?“
„Das darf ich nicht, aber ihr.“
Harry überlegte kurz, konzentrierte sich auf ein Bild von Kreacher in einem tunikaähnlichem Gewand anstelle des zerfledderten Geschirrtuches. Es war weiterhin ein Geschirrtuch, nur Größer und anders gebunden.
„Ohh, wie geht denn das?“, rief Wee und zeigte auf Kreacher.
Harry schaute auch auf Kreacher und war zufrieden.
„Master Harry, das ist aber schön. Ich danke ihnen.“
Knall. Winky stand auf einmal neben den anderen Hauselfen. „So, da bin ich. Professor McGonagall lässt Sie grüßen und freut sich, das ich wieder einen neuen Herrn habe.“
„Danke Winky. So, wie geht das nun, dass du in meine Dienste überstellt wirst?“
„Das ist einfach, Master Harry“, schaltete sich Kreacher ein. „Da ich ihr Hauself bin, kann ich Winky neu einschwören. Dazu benötigen wir ein neues Geschirrtuch, mehr nicht.“
„Kann es auch ein Handtuch sein?“
„Ja, das geht auch.“
Harry holte mit einem Aufrufezauber eines der neuen Handtücher. Winky bekam große Augen, denn es war ein großes Badetuch, das ganz flauschig war.
„Kreacher, ist die Form egal?“
„Es darf nur ein Handtuch sein. Nach dem Einschwur könnt Ihr die Form aber anpassen. Soll ich dann loslegen?“
„Ja natürlich. Was muss ich machen?“
„Ihr haltet das Handtuch, bis ich Euch auffordere, es Winky zu geben. Die Zeremonie findet bis auf einen ganz kleinen Teil in der alten Sprache der Hauselfen statt. Ich beginne dann nun.“
Kreacher begann in einer Art Singsang auf Winky einzureden. Winky hörte gebannt zu und Harry sah die Anzeichen eines Zaubers, der Winky umschloss. Nach etwa fünf Minuten löste sich das dreckige Geschirrtuch auf und Kreacher sprach Harry an. „Master Harry, wenn ihr bereit seid, diese Hauselfe namens Winky in Eure Dienste zu nehmen, dann übergebt ihr nun das Zeichen der Dienerschaft.“
Harry hielt das Handtuch in die Richtung von Winky. Kreacher sprach nun wieder zu Winky. „Hauselfe Winky, wenn du bereit bist, einen neuen Herrn zu akzeptieren, seine Befehle zu befolgen und alle Hauselfengesetze zu beachten, dann nimm das Zeichen aus der Hand Deines neuen Herrn. Trage es immer mit Stolz und mache dem Hause Potter nur Ehre.“
Winky übernahm das Handtuch und drückte sofort ihre Nase in den weichen, kuscheligen Stoff.
„Dann besiegele ich die Zeremonie mit den Worten: So geschehe es.“
Ein Funkenregen ging auf Winky nieder, der sie schmerzhaft aufschreien ließ.
„Kreacher, was passiert da und warum tut es Winky weh?“, rief Harry entsetzt.
„Ist gleich vorbei, Master Harry, das muss so sein. Winky wusste, dass dies passiert. Die Funken löschen die Geheimnisse Ihres alten Herrn. Meist geht das schnell, aber Winky muss sehr viele Geheimnisse gekannt haben. Aber nur so kann sichergestellt werden, dass sie diese nicht verrät. Denn nun müsste sie Ihnen alles erzählen, was sie wusste, und das darf nach Hauselfenrecht nicht sein.“
Der Funkenregen brach ab und Winky brach zusammen. Harry ging zu ihr und schaute, ob sie noch lebt.
„Winky, geht es dir gut? Kann ich Dir helfen? Wusstest du wirklich, dass dieses passiert?“
„Danke, Meister Potter, ich bin nur müde und wenn ich ein wenig Ruhe bekommen dürfte, geht es mir in ein paar Stunden wieder sehr gut. Ja, ich wusste, dass dieses passiert, aber ich war mir nicht sicher, ob ich das überlebe. Aber mir war es das wert.“
„Ok, erhole Dich bis morgen und dann noch was: Ich heiße Harry, nicht Potter, bitte merke Dir das. Wee, das Gleiche gilt für dich. Bitte nenne mich nur Harry, Okay?“
Beide Hauselfen nickten.
„Im Erdgeschoss sind zwei leere Zimmer. Die stehen Euch zur Verfügung. Sagt mir, was Ihr benötigt und ich werde dafür sorgen, dass Ihr es bekommt. Winky, einen Moment noch bitte.“
Harry verwandelte das Handtuch in eine schürzenähnliche Tunika und dann durfte Winky gehen.
„Kreacher, wir möchten heute um 13:00 Uhr essen und ich sehne mich schon nach deinen Kochkünsten. Stelle bitte sicher, dass dieses Haus sauber bleibt und auch das immer im Londoner Haus alles Okay ist. Winky darfst du ab morgen früh mit einteilen. Kann Wee auch schon Aufgaben übernehmen?“
„Ihre Mutter war bei einer Kräuterhexe angestellt und für die Pflege der Gewächshäuser und Gärten zuständig. Diese Aufgaben kann sie meisterhaft erledigen. Nur im Haushalt weiß sie noch nichts.“
„Das trifft sich gut. Dann möchte ich, dass sie sich ab sofort um meine beiden Gewächshäuser und das Grundstück kümmert. Alles weitere bringst Du ihr bitte dann noch bei. Ist das in Ordnung für dich, Wee?“
„Ja, Harry, das ist es. Und das mache ich gerne“
„Wee, das ist Master Harry, nicht nur Harry, du kannst auch Eure Lordschaft zu ihm sagen, denn das ist er auch“, rief Kreacher erbost.
„Noch ist er nicht mein Meister“, erwiderte Wee frech. Kreacher wollte gerade auf sie losgehen, als Harry dazwischen ging und beide Hauselfen am Arm festhielt.
„Warte, Kreacher, das kläre ich. Schau Du bitte nach Winky, dass es ihr gut geht und dann kümmer dich um den Haushalt.“
Schmollend zog Kreacher ab. Aber nicht, ohne Wee noch mit einem bösen Blick zu tadeln. Harry hockte sich Wee gegenüber, damit sie auf Augenhöhe waren.
„Wee, nun hör mir bitte mal genau zu. Wenn Du hier bleiben möchtest, musst du Kreacher gehorchen. Da auch Winky mehr Erfahrung hat als du, erwarte ich, dass du auch auf sie hörst. Ich weiß, dass ich nicht dein Meister bin, aber dennoch werde ich Respektlosigkeit nicht dulden. Du wirst mich mit Sir oder Sir Harry ansprechen. Du wirst meine Gäste und meine Frau, noch Verlobte genau so behandeln wie mich. Du wirst fleißig lernen und dadurch etwas Besonderes werden.
Kreacher ist ein Meister in der Küche und dem Haushalt. Winky dagegen ist eine Meisterin, wenn es um Geheimhaltung und Sicherheit geht. Aber sie versteht sich auch auf den Haushalt. Du beherrscht die Ländereien und Kräuterpflege wohl schon recht gut. Wenn Du nun von den anderen beiden Hauselfen fleißig lernst, wirst du später eine Meisterin in drei Gebieten sein und das ist was Besonderes. Da ich Kreacher kenne und weiß, dass er leicht ruppig wird, rate ich dir, ihn nicht zu reizen. Einer so hübschen kleinen Hauselfe wie dir stehen blaue Flecken bestimmt nicht gut.“
Bei seinen Worten merkte er, wie die kleine Hauselfe sich entspannte.
„Die Geschichten stimmen also. Ihr behandelt uns Hauselfen wie Gleichberechtigte?“, fragte sie erstaunt.
„Ja, sie stimmen, aber du hast auch sicherlich gehört, wie ich mit meinen Feinden umgehe. Also benimm dich und wenn Du mit etwas ein Problem hast, komm zu mir, damit wir es klären können. Verrate mich nicht, damit Du nicht zu einem meiner Feinde wirst und ich kann dir versprechen, das es Dir bei mir gut geht.“
„Okay, das werde ich machen, und ich glaube schon zu wissen, dass ich bleiben will. In einem Jahr werde ich 16 und dann muss ich mich entscheiden“
„Gut, dann kümmer dich bitte nun um den Garten. Die Gewächshäuser sind noch leer und könnten vorbereitet werden. Ich hoffe, bald kommt ein Freund, der mir bei der Auswahl hilft und dir vielleicht sagen kann, was dann alles nötig ist. Geh nun zu Kreacher und sage ihm, was wir besprochen haben und mache dann Deine Aufgaben.“
„Jawohl, Sir, werde ich sogleich machen“, sagte sie und verschwand. Puhh das wäre geschafft, dachte er, als er die Mädchen hoch kommen hörte. Beide hatten sich sehr hübsch gemacht.
„Harry, wir gehen dann nun los, aber du wolltest mir noch Geld mit geben. Und wie gefallen wir Dir?“
Harry gab Ihr einfach seine Geldbörse.
„Hier, Ginny, aber pass bitte auf Langfinger auf, darin sind so um die 300 Galeonen und 500 Pfund. Ihr seht umwerfend aus. Ihr werdet der Winkelgasse bestimmt den Kopf verdrehen.“
„Danke mein Schatz, aber warum hast Du so viel Geld dabei? Wir sollten nicht zu verschwenderisch sein.“
„Oh, mein Schatz, das habe ich dir glaube ich noch nicht erzählt, aber wir sind reich und da können wir uns auch mal was leisten. Aber wir werden es nicht übertreiben.“
„Harry, ich weiß, dass du reich bist. Ron war ja schon mit an deinem Verlies.“
Nun schaltete sich Hermine ein:
„Ginny, Harry meint wirklich REICH. Zumindest würde ich gute 53 Millionen Galeonen so nennen.“
Ginny wankte zur in der Nähe stehenden Couch und musste sich erst mal setzen. „53 Millionen … ja, das ist reich.“
„Genau, und daher möchte ich, dass du dir auf jeden Fall etwas besonders Schönes kaufst. Mine, wenn das Geld nicht reicht, hilfst du ihr mit der Karte bitte aus und ich kläre das dann später bei Gringotts. Okay?“
„Aber natürlich, Harry, mache ich gerne“
„Karte?“, fragte Ginny.
„Ich habe Ron und ihr jeweils einen Verfügungsrahmen aus meinem Verlies eingeräumt. Du wirst das auch noch bekommen, nur ohne Limit darauf. Nur heute komme ich nicht dazu.“
„Oh, ja, OK. Ich denke, das kann mir Mine auch noch näher erklären. Mine, ich glaube, ich brauche nun dringend ein Eis und eine von diesen Milchkaffees.“
Sie stand auf und ging zu Harry, küsste ihn und dann gingen die Beiden los, um sich noch einen schönen Vormittag zu machen.
Harry schrieb seine Briefe. Einer davon ging an Neville mit der Bitte um Hilfe bei den Gewächshäusern. Als er fertig war, ging er zu seiner kleinen Eulerei und schickte die Briefe ab. Dabei entdeckte er Wee, die wie ein Gartenteufel durch den Garten huschte, alles Betrachtete und hier und da auch was veränderte. Na, das wird wohl schon gut gehen, dachte er sich und ging dann wieder rein. In der Küche angekommen entdeckte er Kreacher und fragte ihn, ob er alles habe, was er benötige. Kreacher bejahte und lobte dann auch die gut eingerichtete Küche. Harry wollte gerne einen Kaffee und etwas Gebäck und setzte sich dann auf die Terrasse. Kreacher brachte beides und verschwand dann wieder. Harry genoss den Vormittag in dieser Ruhe. Nur das Meer war zu hören und lullte ihn langsam ein.
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