Disclaimer:
Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.
14. Godrics Hollow
von GrimmbartNachdem er den Brief erfreut gelesen hatte, schlummerte er ein. So im Schlummer träumte er von seiner Ginny, von den Erlebnissen der letzten Tage und war glücklich. Kurz vor 13:00 Uhr wurde er von einem Zupfen an seinem Umhang wieder geweckt.
„Sir, Sir Harry, bitte aufwachen. Die jungen Damen sind zurück und gleich gibt es essen“, hörte er Wees dünnes Stimmchen sagen. Er machte die Augen auf und sah Wee vor sich. Sie trug nun eine Art Schürze aus weißem Fell.
„Hallo Wee, danke fürs Wecken. Deine neue Schürze ist aber wirklich schön geworden.“
„Danke Sir, Kreacher hat die Kaninchen extra für mich gefangen und die Schürze für mich gemacht.“
„Na, das freut mich für dich, dann werde ich nun mal essen gehen.“
„Ja, die warten, glaube ich, schon. Lassen Sie hier bitte alles stehen. Ich nehme das mit rein. Ich habe jetzt Haushaltsunterricht.“
Harry stand auf und ging ins Wohnzimmer. Dort waren Ginny und Hermine gerade dabei, sich kichernd zu unterhalten. Als Harry rein kam, wurde er stürmisch mit: „Na, du Schlafmütze“ und Küssen begrüßt.
Kreacher meldete sich und bat sie zu Tisch. Es gab einen sehr leckeren Gemüse Auflauf mit Hasengeschnetzeltem. Harry ahnte schon, welche Hasen das waren und hoffte, das Kreacher die nicht bei einem Nachbarn geklaut hatte. Ginny war von Kreachers Kochkünsten begeistert und lobte ihn auch dafür. Nun hatte sie sicherlich bei Kreacher auch einen Stein im Brett.
Gut so, dachte sich Harry. Nach dem Essen gingen sie zusammen wieder auf die Terasse. Tranken noch einen Kaffee und Harry hörte den Mädchen sehr Still zu. Sie berichteten von der Winkelgasse, sagten aber nicht, was sie gekauft hatten. Lachten aber immer wieder und Harry schwante eine Überraschung. Nach dem Kaffee machten sich alle drei fertig, um nun Godrics Hollow in Augenschein zu nehmen. Es wurde ein schöner Spaziergang und Harry merkte, das hier wirklich Zauberer und Muggel zusammenlebten und sich akzeptierten. Viele erkannten Ihn und wollten sich vorstellen. Und so erfuhren die Drei viel über Godrics Hollow und dessen Besonderheiten in der Zaubererwelt, über das Zusammenleben mit den Muggeln und der ungeschriebenen Gesetze zwischen beiden Parteien. Diese basierten auf gegenseitigem Respekt und Hilfsbereitschaft. Und dieses funktionierte hier nun schon seit einigen hundert Jahren. Sie fanden eine Art Tante Emma Laden für Zauberer. Einen Heiler und einen Muggel Landarzt. Landwirtschaftliche Betriebe, zwei Muggel Gärtnereien, die neben Blumen auch Kräuter anboten und dann noch Muggel Geschäfte und Handwerksfirmen. Somit bot Godrics Hollow alles, was man braucht. Nur bei zwei Zaubererhäusern wurde ihnen die kalte Schulter gezeigt.
Wieder bei dem Tante Emma Laden angekommen gingen die Drei rein, um sich umzuschauen. Es sah zuerst wie ein typischer Kramerladen aus, aber als Harry erkannt wurde, kam ein kleiner Mann sofort zu ihnen.
„Guten Tag die Damen, guten Tag Mr. Potter, es freut mich das Sie den Weg in mein bescheidenes kleines Geschäft gefunden haben. Hier gibt es nur die Standard Muggel Artikel, aber wenn Sie mir folgen, zeige ich Ihnen auch den andern Teil vom meinem Geschäft.“
Harry, Ginny und Hermine folgten dem kleinen Mann in einen anderen Raum. Dieser musste magisch vergrößert sein, denn dieser glich einer großen Lagerhalle mit Tresen.
„Hier haben wir alles, was ein Zauberer für den täglichen Bedarf gebrauchen kann. Was wir nicht vorrätig haben, können wir innerhalb eines Tages besorgen, auch an Sonn- und Feiertagen.“
Das Trio war begeistert und erstaunt, damit hätten sie nun wirklich nicht gerechnet. Sie sahen Zaubertrankzutaten, Umhänge, Schreibfedern und alles Mögliche andere. Ginny entdeckte dann auch noch Scherzartikel aus dem Geschäft ihrer Brüder und rief:
„Harry, schau mal, hier gibt es sogar Sachen von meinen Brüdern, ich meine meinem Bruder.“
Harry nahm sie in den Arm, denn er merkte sofort, dass sie da noch viel verarbeiten musste. Da meldete sich auch schon der Verkäufer zu Wort:
„Junge Dame, was meinen Sie mit ‚Von meinem Bruder‘?“
Harry übernahm die Antwort für sie:
„Sie meint die Artikel von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze.“
„Oh, welche Ehre. Dann sind Sie also eine Schwester von diesen beiden genialen Erfindern.“ Wieder übernahm Harry das Reden.
„Ja, das ist sie. Dies ist Ginevra Weasley meine Verlobte und die Schwester von den Erfindern. Leider ist es nun nur noch Einer, denn der Andere ist im Kampf gegen Voldemort gefallen.“
„Ohwei, das wusste ich nicht, mein tief empfundenes Beileid. Wenn ich das geahnt hätte, wäre ich nicht so taktlos gewesen.“
„Danke, und schon gut. Sie konnten das nicht wissen und können auch nichts dafür“, erwiderte Ginny schniefend.
„Mr. Potter, als neuem Zauberer in Godrics Hollow steht Ihnen auch unser Kreditrahmen zu. Senden sie uns eine Eule oder Nachricht, wenn sie etwas benötigen. Wenn es auf Lager ist, bekommen sie es innerhalb einer Stunde geliefert. Abgerechnet wird dann einmal im Monat.“
„Normalerweise kaufe ich selten Alltagsgegenstände ein. Das macht eine meiner Hauselfen für mich. Können diese auch bei Ihnen einkaufen, oder ist das wegen der Muggel schlecht?“
„Sie haben Hauselfen und dann auch noch mehrere?“
„Ja, derzeit sind es 2 und eine in Ausbildung. Ich habe nicht nur dieses Haus und alleine würde ich das nicht alles in Stand halten können.“
„Sie glücklicher. Ja, auch Hauselfen können bei uns für Sie einkaufen. Diese sollten dann aber bitte direkt hier her apparieren, damit es nicht zu unnötigen Problemen mit den Muggeln kommt. Eigentlich können Muggel Hauselfen ja nicht sehen, aber man weiß ja nie. Dafür müssten Sie die betreffenden Hauselfen bitte einmal hier her rufen, damit wir ihnen den Apparierpunkt zeigen können.“
„Kreacher, Wee“, rief Harry und wirklich erschienen beide Hauselfen.
„Ja, Master Harry“, sagte Kreacher fragend.
„Kreacher und Wee, hier könnt ihr fehlende Artikel einkaufen. Ihr müsst nicht immer extra in die Winkelgasse apparieren. Wichtig ist, das Ihr immer direkt hier erscheint, denn die Muggel sollten Euch nicht sehen. Wee, für dich gilt das gleiche, wenn es um den Garten oder die Gewächshäuser geht. Kreacher, morgen zeigst Du auch Winky diesen Ort, damit auch sie direkt hierher findet. Wee, da du ja auch viel draußen sein wirst, ist es sehr wichtig, das Du immer dein Anti-Muggel-Schild aktiv hast. Okay?“
„Ja, Sir, ich werde immer darauf achten, Sir.“
„Gut. Kreacher, brauchst du noch was?“
„Ja, Master Harry. Wir brauchen noch Stroh und vielleicht Jutesäcke für unseren Schlafraum, wenn das möglich wäre.“
„Hm“, sagte der Verkäufer, „das habe ich beides nicht auf Lager. Aber ich hätte noch eine ganze Einheit richtig dicker Flickendecken und dazu noch sehr große gepolsterte Hundekörbe. Einen Moment, ich hole mal von beiden etwas.“
Kurz danach lagen eine wirklich große Flickendecke und ein Hundekorb auf dem Tresen, in den sogar zwei dänische Doggen gepasst hätten.
„Kreacher, würde auch das gehen?“, fragte Harry.
„Ja, Master, das geht auch. Aber ist eigentlich viel zu gut für uns.“
„Gut, Mr. … ähm … wie ist eigentlich Ihr Name?“
„Wie unhöflich von mir. Habe ich das mal wieder vergessen. Ich heiße John Longfellow, aber hier nennen mich alle nur John.“
„Also John, ich nehme die Lage Decken und 3 von den Hundekörbchen. Kreacher, Ihr bringt die Sachen bitte in euren Raum und heute Abend könnt Ihr euch dann ja einrichten. Wir sind bald zurück und würden dann gerne Tee trinken.“
„Ja, Master, danke, Master, ich werde alles vorbereiten.“
Nachdem Kreacher und Wee mit den Sachen verschwunden waren, wand sich Harry wieder an den Händler.
„John, ich habe da noch eine Frage. Im Westen des Dorfes stehen zwei Häuser. Beide sind wohl noch bewohnt, aber ich habe den Eindruck von Unheil gehabt, als ich diese gesehen habe. Wissen Sie etwas über diese Häuser?“
John wurde blass und erwiderte vorsichtig:
„Ein wenig weiß ich. Die beiden Häuser gehören zwei Familien, für die Blutreinheit das oberste Gebot ist. Sie halten sich von allen hier fern, seit Du-weißt-schon-wer das erste Mal verschwand. Damals sind sie mit einem blauen Auge davongekommen. Sie wurden bis auf diese beiden Häuser enteignet und mussten ihre Zauberstäbe abgeben. Aber sie wurden in den letzten Wochen wieder aktiver. Wurden beim Zaubern gesehen und hofften wohl, das es nun wieder aufwärts geht. Mit dem Ende des Krieges haben sie sich wieder zurückgezogen. Keiner von uns traut sich, gegen sie vorzugehen und sie ignorieren uns, solange wir einen Bogen um sie machen.“
Tief in Gedanken versunken erwiderte Harry:
„Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, John. Ich denke, ich werde mich dieses Problems mal annehmen. Aber bitte schweigen Sie vorerst über dieses Gespräch. Ich möchte keine schlafenden Hunde wecken.“
„Natürlich, aber bitte seien Sie vorsichtig!“
„Schon klar, aber dennoch Danke für Ihren Rat. Gibt es hier im Dorf einen Heiler unter den Zauberern? Einen, der bereit wäre, mir eine kurze Ausbildung zukommen zu lassen?“
„Klar, unsere Schwester Melly. Sie wohnt direkt neben Ihnen und ist die Tochter unserer leider verstorbenen besten Kräuterhexe. Seit dem Tod ihrer Mutter versucht sie jedem einen Heilerkurs aufzuzwingen. Denn Ihre Mutter war ein Squib und hatte einen tödlichen Unfall. Kein der Heilkunst fähiger Zauberer war in der Nähe, als sie diesen schweren Unfall hatte und dadurch ist sie leider gestorben. Laut Melly hätte jeder Zauberer, der ein gewisses Grundwissen an Heilzaubern beherrscht, sie retten können. Sie nennt es MEH und stößt leider nicht auf viel Gegenliebe bei ihren regelmäßigen Streifzügen durch das Dorf.“
„Das trifft sich gut, denn auch ich denke, jeder sollte helfen können und bereit sein, zu helfen. Ich denke, ich werde sie noch heute Abend kurz besuchen.“
Danach verabschiedeten sich die Drei und gingen nach Hause. Dort angekommen sendete Harry sofort einen Brief an Kingsley Shackelbolt, mit der Bitte um Unterstützung in der Angelegenheit mit den beiden schaurigen Häusern. Nach einer guten Tasse Tee und Gebäck beschlossen sie, Melly zu besuchen. Melly bewohnte ein hübsches und sauberes Haus mit einem kleinen Garten. Sie war eine etwa 30 jährige Hexe, die sehr forsch und selbstsicher Auftrat. Sie arbeitete im St. Mungos und hier im Dorf half sie dem Heiler, wenn sie frei hatte. Nach einer freundlichen Begrüßung führte sie das Trio in ihr Wohnzimmer und bot ihnen Tee und Gebäck an. Als nun alle mit frischen Tee versorgt waren, fragte sie, was sie zu ihr führte.
„Schwester Melly, John, der Krämer, sagte uns, Sie würden Unterricht in grundlegender Heilkunde anbieten. Ich möchte gerne so viel darüber lernen wie möglich.“
Sichtlich begeistert erwiderte Melly:
„Nicht nur, dass ich nun einen berühmten, neuen Nachbarn habe, zeigt sich auch, dass dieser wohl Verstand hat. Ja, John hat Recht. Wenn es nach mir ginge, wäre Heilkunde ein Pflichtfach für jeden Zauberer und jede Hexe, aber leider sehen unsere Heiler das anders und eine einfache Hexe wie ich kann da nicht viel erreichen. Ich habe in Anlehnung an die Muggel Erste Hilfe die MEH, Magische Erste Hilfe, entwickelt. Sie umfasst die Stabilisierung von Verletzten, das behandeln aller kleineren Verletzungen, das erstellen von niederstufigen Heiltränken und Kräutersuden zum Lindern von Beschwerden. Damit ist jeder fähig einen Verletzten gefahrlos in das St. Mungos zu bringen, sich und andere bei kleinen Verletzungen, Krankheiten und Unpässlichkeiten selber zu helfen. Die Heiler sehen dadurch ihre Stellung und Goldquellen schwinden und versuchen mein MEH als Quatsch abzustempeln.“
Sie war bei ihrer Erklärung richtig in Rage geraten, wurde dann aber von Ginny ein wenig gedrosselt.
„Melly, Sie müssen uns nicht erst überzeugen. Wir haben mehr als genug Leid erlebt, um voll hinter Ihnen zu stehen. Vielleicht können wir sogar helfen, dass Ihr Kurs mehr Zuspruch findet. Aber ganz sicher können wir nur für uns und einige Freunde sprechen, die sicherlich das gleiche Interesse haben wie wir.“
Harry war bei diesen Worten auch schon am Überlegen und hatte eine Idee.
„Melly, ich werde im September wieder für ein Jahr nach Hogwarts gehen und würde
mit Ihrer Genehmigung gerne mit Professor McGonagall darüber reden. Könnten Sie
Kurse an der Schule anbieten?“
Nach kurzem überlegen sagte Melly: „Ja, das ginge an Wochenenden, besonders wenn Poppy mir helfen würde und ich denke, sie würde mich gerne Unterstützen. Ich bin zwar schon lange weg von Hogwarts, aber Poppy war diejenige, die mich zu meiner Berufswahl gebracht hat und ist sowas wie ein Vorbild für mich. Sie kann viel mehr als die meisten Schwestern. Fragt nur was passiert ist, wenn sie ohne diese Info nicht helfen kann und verrät niemanden. Denken sie wirklich dass Sie die neue Direktorin überzeugen können? Dumbledore sagte immer, es gäbe derzeit wichtigeres und ohne das Ministerium könne er das nicht genehmigen. Und das Ministerium ist schon seit je her in den Händen der Reichen. Dazu gehören auch viele Heiler und daher war das Ministerium immer dagegen.“
„Wie Sie sicherlich aus dem Tagespropheten wissen, habe ich auch im Ministerium bald einen gewissen Einfluss und ich denke, ich kann Ihn auch dafür verwenden. Dazu müsste ich Ihren Kurs aber selber kennen. Wie lange dauert so ein Kurs?“
„Eine Woche bei täglichem Unterricht. Aber ich muss ja auch Arbeiten, daher kann ich nur am Wochenende. Im August habe ich frei und könnte da einen Intensiv Kurs anbieten.“
„Das hört sich sehr gut an und ich denke, das Angebot werden wir annehmen, oder?“ Er schaute zu den beiden Mädchen, die begeistert zustimmten. Danach gingen sie wieder nach Hause. Dort warteten zwei Eulen. Die Erste kam von Neville.
Lieber Harry,
ich habe derzeit auch Schulfrei und komme gerne morgen gegen 14:00 Uhr zu dir.
Ich freue mich darauf, Dein neues Zuhause zu sehen und Dir zu helfen, wenn ich kann.
Grüße
Neville
Die andere war von Kingsley und lautete:
Hallo Harry,
die beiden Familien sind uns gut bekannt, aber das sie wieder aktiv waren wussten wir nicht. Sie müssen die Überwachungszauber irgendwie umgangen haben und das verstößt gegen die Auflagen, unter denen sie in Freiheit bleiben durften. Bitte unternimm nichts alleine. Sie sind gefährlich und rücksichtslos. Zumindest wenn sie sich nicht geändert haben.
Ich komme morgen Vormittag mit einer Gruppe Auroren zu Dir und dann werden wir der Angelegenheit auf den Grund gehen.
MfG
Kingsley Shackelbolt
Leiter des Aurorenbüros
Beide Nachrichten erfreuten Harry, und er war sehr gespannt, was morgen alles geschehen würde. Bis zum Abendessen war es nicht mehr lange hin und so gingen er und Ginny noch eine Runde im Garten spazieren. Hermine wollte sich ein wenig frisch machen und zum Abendessen wieder zu ihnen stoßen.
Bei ihrem Spaziergang stellte Harry fest, das Wee wohl schon an vielen Stellen Hand angelegt hatte. Alles sah viel grüner und gepflegter aus als zuvor. Wobei er nicht wirklich sagen konnte, was anders war.
Wieder im Haus angelangt war auch das Essen fertig und Hermine strahlte förmlich. Harry wunderte sich darüber, das sie sich so raus geputzt hatte, aber fragte nicht nach dem Grund. Gemeinsam wurde gegessen und über Godrics Hollow gesprochen. Danach erfuhr Harry, warum die beiden Mädchen den ganzen Tag schon kicherten und allen Anschein nach etwas Ausheckten.
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