Kapitel
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4. Dezember 2002 Es war dunkel um ihn herum. Sein Kopf tat so weh, als würden zwanzig Schmiede zugleich mit ihren Hämmern dagegenschlagen. Erst langsam kehrten seine übrigen Sinne zurück. Er merkte, dass er lag, und vor allem spürte er, dass er offenbar keine Kleidung mehr am Leib trug. Er fühlte ein wildes Kribbeln in seinen Armen und Beinen. Er öffnete und schloss die Augen. Die Dunkelheit blieb. Er lauschte. Doch er hörte nur das leise Rauschen seines Blutes in den Ohren, getrieben vom…
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28. November 2002 Night Swallow wusste nicht, wie erotisch das sein konnte, geistig mit der großen Mutter der Nacht zu verschmelzen. Die erst wenige Monate alte Tochter der Nacht, die früher Sally Fields geheißen hatte, empfand die vollendete Verbundenheit mit Gooriaimiria genauso, als würde sie auch körperlich eins mit einer führungsstarken und willigen Geliebten. Nun war sie eine Botin der Göttin, ihr in dieser Welt bestehender Avatar. Die enorme Kraft, die bei der geistigen Verschmelzung durch…
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1. November 2002 Sie kannte seine Lebensausstrahlung. Denn er hatte sie ja aus dieser Kraft heraus erschaffen. Sie konnte die unsichtbaren Kraftströme sehen, ihre unhörbaren Schwingungen hören und ihren geruchlosen Duft mit ihrer Nase einsaugen. Wollte sie frei sein musste sie die Quelle ihres Daseins mit sich vereinigen, ihn auf die eine oder die andere Weise in ihre eigene Kraft, ihren eigenen lebenden und atmenden Körper einverleiben. Denn sonst würde sie nicht wirklich frei und unanfechtbar…
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10. November 2002christlicher Zeitrechnung Er war mächtig. Doch er konnte jederzeit von diesen Fleischträgern wieder zurückgerufen und dazu gezwungen werden, in dieses widerliche Ding hineinzuschlüpfen, in dem er nur noch schlafen konnte, bis mal wieder wer seine Hilfe brauchte. Dabei war er mächtiger als diese lebenden, atmenden Wichte, deren im Fleisch und Blut feststeckende Seelen nicht so frei und kraftvoll umherfliegen konnten wie er, der aus einer mächtigen Beschwörung entstandene Geist, in…
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8. November 2002 Philonyctes kniete vor ihr, der Hohepriesterin der schlafenden Göttin. Diese trug das blutrote Gewand mit Kapuze und wadenhohe, schwarze Schnürstiefel an den Füßen. In der rechten Hand hielt sie einen Zauberstab. In der linken Hand hielt sie ein in schwarzes Leder gebundenes Buch. "Erhebt euch wieder, meine Getreuen", sagte Nyctodora, die Hohepriesterin und richtete den bis dahin in den gestirnten Nachthimmel gereckten Zauberstab mit der Spitze zum Boden. "Wir sind erfreut, dich…
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Ian McDowell blickte noch mal auf die gute alte Zeigeruhr über den ganzen Überwachungsmonitoren und Zustandsanzeigegeräten. Jetzt war es genau halb zwölf abends. In einer Halben Stunde war Mitternacht. So musste er in den nächsten dreißig Minuten seine nächste Runde anfangen, wie es in den Vorschriften stand. Aber die Vorschriften verlangten von ihm, dass er nie zum Anfang einer Viertelstunde losgehen sollte und bei jeder Runde auch eine andere Strecke ablief. Vorher war er im Erdgeschoss gestartet…
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Romina Hamton war froh, zumindest die zwanzig Kilo Speck, den eine besondere Maßnahme ihrer eigentlichen Herrin ihr aufgeladenhatte, relativ schnell wieder losgeworden zu sein. Was ihr jedoch noch sorgen machte war, ob ihre Eltern ihr restliches Leben von der Werwolfregistratur überwacht werden mussten oder nicht. Sie machte aus ihrem Hass gegenüber der Mondbruderschaft keinen Hehl. Wenn ihre Eltern für immer mit dem Lykanthropiekeim im Körper leben mussten würde sie mit oder ohne Anthelias Segen…
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Die Schenke zur blutroten Fledermaus war ein nur ganz wenigen bekannter Ort. mehr als hundert Meter unter der Nokturngasse gelegen besaß sie kein Fenster. Kein Funken Sonnenlicht drang bis dorthin vor. Ihr Zugang war durch einen besonderen Zauber vor unerwünschten Besuchern verborgen. Hierher kamen nur die, die das Tageslicht meiden mussten, die in den Nächten auf Tier- und Menschenblut ausgingen: Die Kinder der Nacht. Die blutrote Fledermaus war die einzige reine Vampirschenke Westeuropas. Daher galt…
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Französisches Zaubereiministerium 7. September 2002 Flucht nach vorne hieß die Devise, die sich Ornelle Ventvit und Julius vorgenommen hatten. Gilbert Latierre hatte per Eule den Erhalt der eigentlich geheimen akten gemeldet und gefragt, was er mit dem Material machen sollte. Der Miroir hatte diesbezüglich noch nichts gemeldet. Womöglich würde die Zaubererzeitung die Akten auch unverwertet zurückschicken oder ohne weitere Vorankündigung als "Die Sensation" des Jahres verkünden. Dexamenus…
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Auf der Segelyacht "Golden Mermaid", knappe 30 Seemeilen südöstlich der Hudsonmündung 23. August 2002, 23:00 Uhr Bordzeit "Bubbley, hol ihn ab!" befahl der Mann, der gerade mit einem Zauberstabwink den Anker ausgeworfen hatte. Hier war das kleine Segelschiff richtig, um den nächtlichen Besucher an Bord zu holen. Ein Wesen, kaum so hoch wie die Beine des Befehlenden lang waren, nickte heftig und verbeugte sich. Seine fledermausartigen Riesenohren flatterten dabei im Licht von Mond und Sternen.…
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