Disclaimer:
Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.
01. Die erste Nacht nach der Schlacht
von GrimmbartSchreie, Blut, Angst und Tod.
Immer wieder drehte sich alles in seinem Kopf. Er sah Gesichter von Freunden, Bekannten, völlig fremden Leuten und Feinden. Dazwischen hörte er ein Lachen, ein Lachen, das schlimmer war als jeder Todesschrei. Ein Lachen, das sich fast wie hundert Dementoren anfühlte und jedem den letzten Willen und Mut rauben konnte.
Immer, wenn Harry glaubte, es nicht mehr ertragen zu können, wurde daraus ein Laut der Verwunderung und des Entsetzens, welcher in das Wimmern eines Babys überging und dann erstarb.
Harry träumte dieses immer und immer wieder, bis seine Freunde in den Gryffindorschlafsaal kamen und sich zu ihm setzten, ohne dass er es bewusst wahrnahm. Seine Träume wurden immer friedlicher und er träumte von einer möglichen Zukunft.
VOLDEMORT war tot. Er hatte in allerletzter Sekunde erfahren, welche Macht er nicht verstand. Welche Macht Allem widerstehen konnte und nicht erlernbar war.
Die LIEBE! Nicht die körperliche oder die, die so viele Menschen jeden Tag glaubten zu finden. Nein, die Liebe, die aus der Seele kommt. Die allumfassende Liebe, die man bedenkenlos allen Wesen, ob Freund oder Feind, gibt. Sie besteht aus Mitgefühl und Mitleid, Verständnis und Vergebung, der Bereitschaft zur grenzenlosen Aufgabe seiner eigenen Bedürfnisse und Wünsche, um jemanden oder allen zu helfen. Diese Macht wohnt in allen Lebewesen. Aber nur wer sie wirklich lebt, ohne sich darüber bewußt zu sein, kann sie einsetzen.
Viele Menschen opfern sich jeden Tag für ihre Familien und ihre Lieben auf, ohne sich darüber Gedanken zu machen, aber sie können diese Fähigkeiten nicht bündeln oder steuern. Zauberer dagegen können ihre Gefühle mit Hilfe von Worten oder Gesten und einem Zauberstab dazu verwenden, etwas zu verändern, zu bewegen oder zu zerstören. Einige wenige können dieses auch bei kleineren Zaubern ohne Zauberstab, und ganz selten taucht in der Geschichte auch mal eine Hexe oder ein Zauberer auf, der noch mehr kann.
All dies erkannte Voldemort, als er starb, und dass war für ihn schlimmer als der Tod.
Harry schlief sehr lange, denn er war gegen Mittag am 2. Mai ins Bett gegangen. Nun war es sehr früh am Morgen des 3. Mai. Als Harry aufwachte, merkte er, dass er nicht mehr alleine war. Ginny schlief neben ihm auf seinem Bett. Bei Ron lag Hermine, beide in ihren vom Kampf ramponierten und schmutzigen Umhängen. Auch in den anderen Betten und auf dem Boden lagen Freunde und Mitkämpfer. Harry wunderte sich sehr, besonders als er auch Mitschüler entdeckte, die nicht in Gryffindor waren. Ganz vorsichtig stand er auf, schnappte sich seine wieder sauberen Kleider und schlich sich aus dem Schlafsaal.
Unten im Gemeinschaftsraum schliefen einige Eltern, Geschwister und Mitkämpfer. Es herrschte ein ungewöhnlicher Friede und Harry war einfach nur glücklich. Er ging in den Waschraum, machte sich frisch und zog sich an. Als er nun wieder in den Gemeinschaftsraum zurück ging, entdeckte er Mr. und Mrs. Weasley, die leise miteinander flüsterten. Sie erblickten Harry und gingen sofort zu ihm. Leise verließen sie gemeinsam den Gemeinschaftsraum durch das Bild der Fetten Dame und erst dann fing Mrs. Weasley an zu sprechen:
„Guten Morgen Harry mein Lieber, ich hoffe du hast gut geschlafen?“
„Guten Morgen, Mrs. und Mr. Weasley. Danke, es ging so.“
„Harry, weißt du, wo Ginny ist? Ich war in ihrem Schlafsaal und konnte sie nicht finden. Auch Hermine war nicht da und ich fange an, mir Sorgen zu machen.“
Verlegen schaute Harry zu Boden und wurde mit jedem Wort ein wenig roter. „Ginny ist oben bei mir im Schlafsaal, genauso wie Hermine. Als ich aufgewacht bin, lag sie neben mir im Bett.“
Die Weasley-Eltern warfen sich besorgte Blicke zu. Als Mrs. Weasley etwas sagen wollte, war Harry schneller.
„Also, ich meine, ähm, der ganze Schlafsaal ist voller Kinder aus verschiedenen Häusern. Ich habe das Gefühl, die ganze D A war heute Nacht in unserem Raum gewesen. Alle sehen aus wie direkt nach dem Kampf. Keiner ausgezogen oder in den Betten. Ich glaube, sie wollten alle einfach beisammen sein, um ihre Freunde um sich zu spüren.“
Mrs. Weasleys Gesichtsausdruck entspannte sich und sie fing an zu weinen. Leise sagte sie:
„Die armen Kinder, noch so jung und dennoch mußten sie so viel ertragen.“
Mr. Weasley nahm seine Frau in den Arm und sie beruhigte sich schnell wieder.
Die Weasleys nahmen Harry in die Mitte und gingen mit ihm zur Großen Halle. Als sie dort angekommen waren, stellten sie fest, dass hier schon aufgeräumt worden war und viele Eltern, Schüler, Lehrer und andere auf den Beinen waren.
Als sie den Raum betraten, wurde es sehr still und alle schauten auf Harry. Harry sah Freude und Erleichterung in den meisten Augen, aber auch Trauer, Verwirrung und Misstrauen. Er ging zum Gryffindortisch, um sich zu setzen. Viele grüßten ihn, aber ansonsten ließ man ihn in Ruhe. Dafür war Harry unendlich dankbar. Die Weasleys gingen zum Lehrertisch und unterhielten sich mit Professor McGonagall. Harry trank einen Kaffee und bemerkte dann, wie Professor McGonagall schmunzelnd aufstand und durch die Halle schaute.
„Ich muß alle Anwesenden bitten, sich zu erheben und von den Tischen zurückzutreten. Ich habe hier etwas zu verändern und möchte nicht, dass jemand dabei zu Schaden kommt.“
Die meisten folgten ihrer Bitte, aber ein paar wenige ignorierten sie. Harry entdeckte ein leichtes Grinsen im Gesicht seiner Direktorin. Plötzlich fingen alle Tische und Stühle an, ihre Positionen zu verändern und neue kamen hinzu.
Harry glaubte, dass sich sogar die Große Halle selbst vergrößerte. Ein lautes vielstimmiges Lachen ging durch die Halle, als die Sturköpfe, die sitzen geblieben waren, panisch aufsprangen oder von ihren Stühlen fielen. Meist waren es Slytherins oder Harry gänzlich unbekannte Leute. Als die Halle die Veränderungen abgeschlossen hatte, beruhigten sich die meisten wieder, aber einige schimpften lauthals über diese Frechheit. Professor McGonagall sah zu den Motzköpfen und sagte ganz ruhig:
„Ich hatte Sie freundlich gebeten, aufzustehen und Sie haben sich geweigert.“
Einer rief: „Ich bin vom Ministerium und muß mir nichts von ihnen sagen lassen!“
Ein anderer rief: „Ich war eingeschlafen, wie sollte ich das gehört haben?“ ,
und noch einer wollte loslegen, als Professor McGonagall recht deutlich sagte:
„Hier ist aber nicht das Ministerium und daher bestimmt hier nur der Direktor oder die Direktorin. Wenn ihnen das nicht gefällt, können Sie gerne abreisen. Und geschlafen hat von Ihnen auch keiner, das hatte ich zuvor extra überprüft.“
„Aber …“ rief wieder einer dazwischen, „Ich war noch nicht fertig“ , kam es da schon von der Direktorin und Harry konnte die Autorität fast wie bei Professor Dumbledore spüren.
„Wie Ihnen sicherlich nicht entgangen ist, habe ich gerade die Halle umgestaltet. Ich bitte alle Schüler und Schülerinnen, sich an die ersten beiden Tische hier vorne zu setzen, alle Eltern und Angehörige der Schüler an den nächsten beiden Tischen Platz zu nehmen, alle anderen Anwesenden sich zu den hintersten Tischen zu begeben.“
Eine sanfte, aber drängende Stimme hallte nun durch die Halle und das ganze Schloss:
„Alle werden gebeten, innerhalb der nächsten 30 Minuten in der Großen Halle zu erscheinen, wecken Sie bitte alle auf und kommen sie dann in die Große Halle.“
Nun suchten sich alle Anwesenden einen neuen Platz und Professor McGonagall bat Harry zu sich nach vorne.
„Guten Morgen, Harry. Gleich wird der Minister hier ankommen. Er will mit uns allen, aber auch mit Ihnen allein reden. Bitte versuchen sie diplomatisch zu sein. Alles Weitere können wir dann später noch bereden.“
„Danke Professor. Ich werde mir Mühe geben. Aber ich denke, ich komme schon mit Kingsley klar.“
„Kingsley Shacklebolt ist nicht als Minister bestätigt worden. Nun ist ein Ministeriumsfremder offizieller Minister. Er heißt Rubertus Firebold und stammt aus der Hochfinanz. Es hat den Anschein, als hätten die Superreichen sichergestellt, dass ihre Interessen gewahrt bleiben.“
Bedrückt ging Harry wieder zu seinem Platz. Nun wußte er, was seine Träume der vergangenen Nacht bedeuteten und er sah einen sehr klaren Weg vor sich. Nach und nach füllte sich die Große Halle. Seine Freunde scharten sich um ihn herum und Ginny setzte sich strahlend direkt neben ihn.
Harry fühlte sich geborgen und schöpfte daraus Kraft.
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