Disclaimer:
Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.
27. Magie mit Einschränkungen
von GrimmbartDie Zeit verging wie im Flug. Harry war gelegentlich in London und sprach mit verschiedenen Bewerbern. Er sagte allen, dass es erst in den Ferien zu einer Entscheidung kommen würde. Die UTZ-Prüfungen kamen immer näher. Nun saß er oft in seinem Büro und büffelte selber für die UTZ-Prüfung.
Mit Professor McGonagall und Dumbledore traf er sich nun regelmäßig. Sie loteten gemeinsam aus, wie stark Harry war, wie er sicherstellen konnte, nicht zu viel Power in seine Gedankenzauberei, wie sie es nun nannten, zu stecken. Harry konnte sie nun ganz gezielt einsetzen oder weglassen. Alles in allem klappte es mehr als gut.
Es war der Tag vor den UTZ-Prüfungen. Professor McGonagall hatte Harry für den Abend zum Raum der Wünsche bestellt. Dort angekommen öffnete dieses Mal Professor McGonagall den Raum. Drinnen stellte Harry fest, dass der Raum dem Übungsraum ähnelte, nur dass in der Mitte eher so etwas wie eine Arena war und dass auch ein Bild von Professor Dumbledore an der Wand hing.
„Also, Harry, wir haben bisher ja geübt, die Kraft zu kontrollieren. Heute versuchen wir das Maximum an Stärke zu erreichen. Hier habe ich einen Stein. Dieser ist fast immun gegen Magie. Je stärker man versucht, ihn anzugreifen, desto heller leuchtet er. Dokumentiert ist bisher ein helles Weiß als Leuchten durch die stärksten Zauberer, das war übrigens unser Albus Dumbledore.
Leuchtend Weiß wurde von einer ganzen Gruppe von Magiern erreicht, die ununterbrochen Vernichtungszauber auf ihn geschleudert haben. Zerstört hat ihn noch keiner. Auch Verwandlungen haben keine Wirkung und Verschwindezauber werden abgelenkt. Legen Sie ihn bitte auf das kleine Podest und versuchen Sie, ihn mit Ihrem Stab zu verformen. Ich versuche es als Referenz zuerst und dann Sie.“
„In Ordnung, Professor.“
Harry legte den Stein auf das Podest und ging dann wieder zu Professor McGonagall. Sie zog ihren Zauberstab, machte eine komplizierte Bewegung und murmelte etwas. Der Stein hob ganz kurz ab, leuchtete ganz leicht in einem hellen Rot und lag dann unverändert auf dem Podest.
„So, nun Sie, Harry, zuerst mit Ihrem Zauberstab. Danach ohne und mit Gedankenmagie.“
Harry versuchte den Stein in ein Viereck zu verwandeln. Er Stein hob ab, leuchtete blendend weiß, verformte sich kurz, aber mit dem Erlöschen des Lichtes nahm er wieder seine alte Form an.
„Großartig!“, rief Professor McGonagall. „Jetzt bitte ohne den Stab.“ Harry schloss die Augen, konzentrierte sich und stellte sich vor, wie der Stein sich zu einem Kelch verformte. Er hörte Minerva nach Luft schnappen, dann stellte er sich vor, wie dieser Kelch durchsichtig wurde wie ein Kristallkelch. Als er die Augen wieder öffnete, hörte er ein Klatschen aus Dumbledores Bild und Minerva ging an ihm vorbei zu dem Podest. Sie hob einen wunderschönen Kelch auf, der aussah wie aus Diamant, aber eine schwarze Marmorierung war darin zu erkennen. Mit dem Pokal in der Hand kam sie zu Harry.
„Sollte er so werden?“, fragte sie.
„Nicht ganz, eigentlich sollte er ganz klar sein.“
„Aber dennoch ist das mehr, als jemand, den ich kenne, wohl je geschafft hat. Haben Sie einen Zauber gedacht oder einfach nur an das Ergebnis?“
„Ich habe mir den Weg zum Ergebnis vorgestellt, also die ganzen Veränderungen in Schritten. Einfach nur das Ergebnis zu denken erschien mir sinnlos.“
„Ich werde mir den Pokal in den nächsten Tagen näher anschauen und beobachten, ob er sich nachträglich wieder versucht, zurückzuverwandeln. Ich habe hier noch einen Stein. Den werden wir nun versuchen, zu zerstören. Albus hatte ihn immerhin weißleuchtend bekommen, aber mehr auch nicht. Legen Sie ihn bitte auch auf das Podest. Ich spreche dann einen Schutzzauber darum, damit der Stein nicht wegfliegen kann. Unsere Magie kann ungehindert in das Schutzfeld, aber nicht wieder hinaus. Auch können keine Gegenstände herausgeschleudert werden.“
Harry legte den Stein hin, sah, wie sich eine Schutzglocke um das Podest bildete und ging wieder zu Professor McGonagall. Diese begann nun verschiedene Zauber auf den Stein zu schleudern. Der Stein hob ab und prallte an die Schutzglocke und leuchtete dabei in unterschiedlichen Farben auf. Aber er blieb heil. Dann fing Harry an, den Stein zu bearbeiten. Dieser flog in dem Kraftfeld grell weiß leuchtend hin und her. Harry befürchtete, dass die Schutzglocke das nicht mehr sehr lange auffangen könnte und hörte auf.
„Harry, das war schon sehr aufschlussreich. Nun noch mal mit ihrer Gedankenmagie.“
„Okay, aber bitte legen Sie noch eine zweite Glocke mit einem Abstand von 2 Fuß darüber. Die Jetzige hatte schon große Probleme, den Stein aufzuhalten. Ich werde auch noch ein Schutzschild direkt vor uns aufbauen.“
„Wenn Sie meinen. Ich glaube zwar nicht, das das nötig sein wird.“
Sie erstellte die zweite Schutzglocke. Harry konzentrierte sich auf die ganze Wut und den ganzen Hass, den er je empfunden hatte. Dann stellte er sich vor, wie all diese Energie als ein Blitz durch seine rechte Hand auf den Stein flog und dachte dabei an den Cruciatuszauber, nicht an die Schmerzen, sondern daran, wie man seinen Hass durch den Stab schicken musste. Es passierte nichts.
Nach einer Minute gab Harry auf und wandte sich an Dumbledore: „Ich verstehe das nicht, aber ich mache es wie immer, nur es passiert nichts.“
Dumbledore fragte grinsend: „Machst du es wirklich wie immer oder hast du vielleicht nur an Zerstörung gedacht?“
„Ich habe an all die Wut und den Hass gedacht, die ich aufbringen konnte. Dann an den Cruciatusfluch, aber die Energie war irgendwie blockiert.“
„Harry, das hatte ich mir schon fast gedacht. Deine Magie basiert auf Liebe und nicht auf Hass. Wenn du jemanden oder etwas, das du liebst, verteidigen willst, dann hast du ein enormes Magiepotenzial. Aber der reine Hass ist wider deiner Natur und somit funktioniert deine Gedankenmagie damit nicht. Du kannst sie nur zum Schutz oder für nicht negative Zauber einsetzen. Minerva hat mir erzählt dass du bei den Duellübungen auch an deine Verlobte gedacht hast und erst dann siegen konntest.“
„Das stimmt, Professor. Also kann ich diese Form der Magie nur für allgemeine Zauber und zur Verteidigung einsetzen, aber nicht, um jemanden gezielt anzugreifen. Verstehe ich das richtig?“
„Genau, Harry, die Natur der Liebe ist nun mal nicht die Zerstörung. Versuche doch bitte mal, dir vorzustellen, Ginny wäre in Gefahr und der Stein ist die Quelle der Gefahr. Ich denke, dann kannst du auch diese Magie so zerstörerisch einsetzen.“
Harry tat wie ihm geheißen. Er feuerte einige normale Zerstörungszauber auf den Stein ab. Jeder Zauber war stärker als der vorherige. Bei den letzten Angriffen leuchtete der Stein heller als jemals zuvor. Aber er blieb heile und durchbrach auch die Schutzglocken nicht. Harry konzentrierte sich auf seine Ginny, auf ein Erlebnis, bei dem sie in großer Gefahr war, spürte dann wieder unbändigen Zorn in sich aufsteigen. Plötzlich schoss ein Blitz aus seiner Hand, traf den Stein und dieser zersplitterte zu kleinen Körnchen. Harry vergrößerte sofort sein eigenes Schutzschild, damit Professor McGonagall mit darin eingeschlossen war.
Die sandkorngroßen Splitter durchschlugen beide Schutzglocken, bohrten sich in alles, was ihnen in den Weg kam, bis sie in den Wänden, dem Boden und der Decke endlich stecken blieben. Das Podest sah aus wie ein Schweizer Käse und vor Minerva und Harry in der Luft hingen Körnchen in Harrys Schutzschild. Als Harry das Schutzschild nun sinken ließ, rieselten die Körner einfach auf den Boden.
Minerva zauberte sich einen Hocker herbei und setzte sich erst mal darauf. Ungläubig schaute sie sich die Zerstörungen an und konnte nicht sprechen.
Harry hörte Dumbledores Stimme aus dessen Bild: „Also Harry, wirklich, hättest du mein Bild nicht auch schützen können? Die Leinwand ist nun voller kleiner Löcher.“ Harry hörte, dass sein ehemaliger Rektor nicht böse war und erkannte, dass er einen Lachanfall unterdrückte. Harry unterdessen hatte mit einem Schwächeanfall zu kämpfen. Dieser Zauber hatte ihn wirklich ausgelaugt.
„Tut mir leid, Professor. Einen Moment, das richte ich schnell. REPARO.“, rief er und das Bild war wieder wie neu.
„Danke, Harry. Das war wirklich sehr erstaunlich, und ich glaube, man sollte dich einsperren, wenn das Sinn machen würde. Ich hoffe, du wirst nie wirklich sauer, sonst ist England wohl nur noch Staub.“
„Aber Professor, ich würde doch nie …“
„Harry, das war ein Spaß. Ich weiß, dass du das nie absichtlich machen würdest, aber du könntest. Und dich einzusperren hätte auch keinen Sinn, außer man will sich ein Abrisskommando sparen. Der Stein, den du gerade zerstört hast, sichert alle Hochsicherheitszellen in Askaban, ebenso die besten Verliese in Gringotts. Er galt bis heute als unzerstörbar, zumindest im Bezug auf Magie. Nur Kobolde schaffen es, ihn mit körperlicher Kraft und ganz besonderen Werkzeugen in verwendbare Stücke zu brechen. Auch ihre Magie versagt daran. Ich denke, wir sollten unser Wissen geheim halten, ansonsten könnte es sein, dass die Zaubererwelt wirklich Angst vor dir bekommt und glaubt, ein neuer Voldemort sei dabei, seine Macht aufzubauen.“
„Ja, dem kann ich nur zustimmen.“, sagte Professor McGonagall, die sich nun wieder ein wenig gefangen hatte. „Und Harry, danke, ohne Ihr Schild wären wir beide nun tot.“
„Ja, das glaube ich auch, aber wir hatten ja Glück. Aber ich habe eine Frage: Ich bin total erschöpft und verstehe nicht, warum. Ich habe die Gedankenmagie schon sehr oft verwendet und empfand es immer als viel einfacher als die normale Magie, aber der letzte Zauber hat mich restlos geschafft. Warum?“
„Harry, ich glaube, das liegt daran, dass du die Magie missbraucht hast. Sie basiert auf Liebe. Du hast dir selber eine Gefahr vorgegaukelt, um sie für etwas Schlechtes zu nutzen, und dein Körper weiß das. Der innere Kampf, der dazu nötig war, hat dich so ausgelaugt. Wäre da wirklich eine Gefahr gewesen, dann wäre der Zauber vermutlich noch stärker und nicht anstrengend gewesen.
Aber wenn du diese Magie gegen ihre Natur einsetzt, dann hat es seinen Preis. Daher glaube ich, dass du sie auch nicht bedenkenlos gegen Todesser einsetzen könntest. Wenn du sie nur ausschalten willst, dann geht das sicherlich ganz einfach, aber wenn du sie töten wolltest, wird sich diese Magieform sperren. Du kannst es erzwingen, zahlst dann aber einen Preis dafür. So könnte es passieren dass du jemanden ausschaltest und dann so geschwächt bist, dass du nicht genug Energie hast, um dich gegen weitere zu schützen. Bedenke das bitte immer. In Notsituationen sollte das erste Ziel das Stoppen der Gefahr und nicht die Rache sein. Konzentriere dich auf das Betäuben, Entwaffnen und Fesseln, aber nicht auf das Töten.“
„Professor, das ist mir eh lieber als zu töten. In einem Kampf verwende ich solange es geht meine Gedankenmagie, um ein Schild zu erhalten. Die Angriffe habe ich bisher immer mit der herkömmlichen Magie geführt. Und wie wir gesehen haben, ist auch die viel stärker geworden.“
„Da hast du vollkommen Recht, Harry. Wenn du das weiter ausbaust, dann wirst du die Gedankenmagie auch niemals negativ einsetzen müssen. Die positiven Zauber, die du damit machen kannst, ohne dich zu erschöpfen, sind schon sehr mächtig. So könntest du auch einen Gegenstand verwandeln, damit er dich schützt und einen gegnerischen Zerstörungszauber abfängt. Wichtig ist, dass du lernst, beide Magiearten gleichzeitig einzusetzen, ohne darüber nachdenken zu müssen. Das wird noch viel Übung und Zeit kosten. Bis dahin rate ich dir, nutze die Gedankenmagie nur zum Schutz, Reisen oder zur Verwandlung von Gegenständen, aber niemals als Kampfzauber. Ich werde mit Kingsley reden, damit er mit den Auroren ein Trainingsprogramm ausarbeitet, das dich darin unterstützt. Und das sobald wie möglich.“
„Professor, Kingsley ist nicht mehr der Leiter der Auroren, er ist nun Minister.“
„Harry, das weiß ich doch, aber als Minister kann er da sogar noch besser Einfluss darauf nehmen. Vertraue mir bitte, ich habe oft Fehler gemacht und dir vieles nicht oder zu spät gesagt, aber ich habe daraus gelernt und werde immer offen mit dir sein. Ich würde mich freuen, wenn wir auch eines meiner magischen Bilder in deinem Haus aufhängen könnten, aber es gibt nur zwei dieser Bilder und eines ist hier in Hogwarts und eines im Ministerium. Ich bin mir nicht sicher, ob man dir das im Ministerium überlassen würde, aber als Leihgabe während deiner Ausbildung vielleicht. Zumindest könnten wir Kingsley darum bitten.“
Nach diesem für Harry sehr aufschlussreichem Gespräch hatte er noch eine dringende Bitte an Professor McGonagall: „Minerva, ich hätte eine Bitte an Sie. Darf ich morgen auch an den anderen UTZ-Prüfungen teilnehmen?“
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