Disclaimer:
Die handelnden Personen und die Orte an denen diese Geschichte spielt, sind das geistige Eigentum von Joanne K. Rowling.
Ich beabsichtige nicht mit dieser Geschichte Geld zu verdienen, sie dient lediglich der Unterhaltung.
Mir gehören nur neue Personen, Orte oder Ideen die nicht im J.K. Rowling Universum vorkommen.
32. Ferien
von GrimmbartAm nächsten Tag ging der Hogwarts Express nach London. Die Freunde beschlossen, mit ihm zu fahren und dann von Kings Cross aus zum Fuchsbau zu apparieren beziehungsweise im Fall von Neville und Luna mit ihren Familien zu gehen. Spätestens zu Ginnys Geburtstag würden sie sich alle wiedersehen.
Unterwegs fiel Harry dann ein, dass die Weasleys sicherlich damit rechneten, dass sie apparieren würden und sich vielleicht Sorgen machten, wenn sie so spät kamen. So rief er Kreacher, der auch gleich im Zug erschien. Anscheinend mochte er das Zugfahren nicht, denn er schaute sehr missbilligend drein.
„Ja, Master Harry, was kann ich für Euch tun, dass ihr mich in dieses fahrende Ungetüm ruft?“
„Es tut mir leid, Kreacher, aber ich habe ganz vergessen, den Weasleys zu sagen, dass wir mit dem Zug kommen. Kannst du zu ihnen gehen und sie darüber informieren? Und wenn du schon da bist, kannst du dort auf uns warten, und wenn es was gibt, wo du helfen könntest, auch helfen. Sage ihnen bitte, dass wir von Kings Cross aus apparieren werden.“
„Ja, Master Harry, das mache ich.“ Knall, und weg war er.
„Harry, ich glaube, du solltest ihn nicht noch einmal in einen Zug rufen. Ich denke, er hatte Angst“, sagte Ginny und Harry stimmte ihr zu.
Die Fahrt war schön wie immer, und als sie in Kings Cross ankahmen, verkleinerten sie ihr Gepäck und apparierten zum Fuchsbau.
Dort wurden sie schon erwartet. Zuerst gab es erstmal was zu Essen. Molly war total begeistert von Kreachers Hilfe und lobte ihn sehr. Nach einem gemütlichen Verdauungsdrink kam Molly dann mit der Sprache heraus.
„Also, Kinder, ihr seid ja nur noch so selten hier, und Arthur und ich haben uns Gedanken gemacht, warum. Da wir ja auch mal jung waren, lag die Antwort auf der Hand. Daher haben wir uns etwas einfallen lassen. Also folgt uns jetzt bitte.“
So folgten die Vier ihnen. Bei Ginnys Zimmer angekommen blieben sie stehen und Molly sagte: „Ginny und Harry, das ist für euch“, bei den Worten öffnete sie die Tür.
Was einst Ginnys kleines Mädchenzimmer war, war nun ein kleines Paradies für zwei. Ein großer Schlafraum mit integriertem Bad und einem göttlich schönen Himmelbett mit Platz für mindestens zwei. Harry und Ginny waren sprachlos.
Mr. Weasley sagte: „Uns ist klar, dass junge Liebe Platz und Zweisamkeit braucht. Daher dachten wir uns, ihr sollt es auch hier wie Zuhause haben.“
Ginny fiel ihren Eltern um den Hals. „Das ist so lieb von euch, aber das ist nicht alleine der Grund. Aber wir kommen euch sicherlich öfters besuchen.“
Auch Harry war sehr gerührt und bedankte sich.
„Was steckt denn noch für ein Grund dahinter?“, fragte Mrs. Weasley.
Harry antwortete: „Das wir so schneller erwachsen werden, wir so einfach freier mit Freunden zusammen sein können und bei uns mehr Platz für Meetings ist. Dazu kommt, dass es auch mal spät wird und wir euch so nicht stören. Aber auch ich verspreche, dass wir versuchen, öfters zu kommen.“
„Gut, dann gehen wir nun mal weiter“, sagte Mrs. Weasley und schnappte sich Rons Arm.
Oben vor Rons Tür angekommen musste Ron vorgehen. Auch sein Zimmer hatte sich verwandelt und war nun eine richtige, kleine Wohnung mit drei Zimmern. Aber auch hier war das Schlafzimmer eine kleine Liebesoase.
„Wir dachten uns, dass du dein eigenes Reich brauchst und uns ist nicht entgangen, dass du und Hermine zueinandergefunden habt. Auch wenn du es noch nicht für nötig erachtet hast, uns das zu sagen. Daher ist für euch beide hier ein eigenes Reich entstanden. Auch der Dachboden gehört dazu. Der Goul ist umgezogen in ein kleines Zimmer über der Garage. Nach der Zeit in deinem Zimmer wollte er nicht mehr auf den Dachboden.“
„Cool, ihr beiden seid super, aber ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich doch gelegentlich bei Harry und Ginny bin.“
„Nein, natürlich nicht, aber doch nicht dauerhaft. Die beiden brauchen auch mal Zeit für sich alleine.“
„Ja, natürlich, Mine und ich sind ja auch gerne mal alleine. Und dazu kommt ja auch, dass ihr beide sonst ganz alleine seit und das will ich auch nicht“, sagte Ron und Ginny fügte noch hinzu: „Auch wenn wir nun groß sind, heißt es nicht, dass wir euch vergessen. Wir kommen bestimmt oft vorbei und mit soviel Platz auch viel lieber. Und dazu kommt noch dein Essen, Mom. Das ist auch nicht so leicht zu ersetzen.“
Freudig lächelnd sagte Molly: „Na na, euer Kreacher ist schon sehr gut.“
„Ja, aber anders. Ist doch nicht das Gleiche wie bei Mama.“
„Danke, mein Schatz, das freut mich sehr. Aber nun gehen dein Vater und ich wieder runter und lassen euch alleine. Wir sehen uns Morgen beim Frühstück.“
Die Weasley Eltern gingen und die Freunde blieben noch oben in Rons neuem Reich. Es gefiel allen sehr gut und sie redeten noch länger über die Überraschung, die ihnen bereitet wurde.
Irgendwann gingen Ginny und Harry dann doch in ihr eigenes Reich. Dort mussten Bad und Bett natürlich ausgiebig getestet werden. Beides wurde als sehr gut befunden und die Nacht wurde dadurch recht kurz.
Am nächsten Morgen um neun Uhr klopfte Molly Weasley energisch an die Tür.
„Hey, ihr beiden Langschläfer, es wird Zeit, aufzustehen, sonst wird aus Frühstück nichts mehr.“
Den beiden wäre das Frühstück egal gewesen, aber so geweckt standen sie dann halt auf, machten sich frisch und gingen runter. Molly wartete schon, aber auch Ron und Hermine fehlten noch, kamen aber etwa zehn Minuten später. Da Sonntag war, kam auch Mr. Weasley und setzte sich noch mal mit an den Tisch.
Als er sich die vier jungen Leute anschaute, meinte er zu seiner Frau: „Molly Schatz, ich glaube, hier wurde nicht viel geschlafen.“
Molly meinte lachend dazu: „Junge Liebe halt, Arthur, da können die Nächte sehr kurz werden, wie du dich vielleicht noch erinnern kannst.“
Die vier Angesprochenen wurden leicht rot, bis die Weasley Eltern anfingen zu lachen, dann lachten alle zusammen. Es wurde ein schöner Tag, aber am Abend apparierten Harry und Ginny dann nach Hause.
Sie hatten immerhin ganze vier Tage Ruhe. Nur sie beide, sogar die Hauselfen hielten sich im Hintergrund und so hätte man denken können, sie wären ganz für sich. Am Morgen des fünften Tages kam eine Eule mit einem dicken Brief aus Gringotts. Darin war die von Harry geforderte Auflistung der Besitztümer von Harry.
Harry überflog alles recht schnell. Die Antiquitäten waren teilweise echte Raritäten mit sehr hohen Werten. Jedes Teil war ausführlich mit Bildern und Quellennachweisen erklärt. Bekannte Versteigerungspreise der Vergangenheit und aktuelle Mindestschätzwerte. Gelegentlich auch den Hinweis, dass es Kaufinteressenten gab.
Bei den Ländereien war es ähnlich. Sortiert nach Ländern und Regionen wurde alles aufgeführt. Größe, Status der Bebauung, aktuelle Nutzung, Wert, gegebenenfalls Einnahmen. Bis auf zwei Sachen waren es überwiegend Grundstücke, teils bebaut, teils einfach Wälder, Felder, Wiesen und zwei stillgelegte Mienen waren auch darunter.
Die beiden Objekte, die wirklich interessant waren, waren ein kleines Schlösschen in Frankreich und eine alte Burg in der Schweiz. Beides war noch erhalten und derzeit verpachtet.
In Frankreich war es ein Hotel für die Oberklasse und in der Schweiz war es das Zuhause einer Zaubererfamilie, die aber nur einen kleinen Teil bewohnte und zur Deckung der Pachtkosten den Rest instand hielt. Harry überlegte sich, dass sich ein Ausflug sicherlich lohnen würde und besprach dieses mit Ginny. Diese war begeistert und als dann auch noch Kreacher mitteilte, dass ihm beide Objekte gut bekannt seien, stand fest, dass sie noch heute aufbrechen wollten.
Sie packten einige Sachen zusammen und apparierten dann zum Fuchsbau. Dort informierten sie Ginnys Eltern, und Ron und Hermine wollten sich ihnen sofort anschließen. Kreacher und Wee dienten als Reiseführer und Transportmittel.
In Frankreich an einem etwas abgelegenen Ort angekommen gingen sie dann zu dem Schlösschen hinauf und wurden dort kühl empfangen. Hier mochte man unangekündigten Besuch anscheinend nicht. Als Harry dann den Manager zu sprechen wünschte, wurde die Empfangsdame dann schon fast patzig, aber Harry ließ sich nicht abweisen. Nur zwei Minuten später kam die Empfangsdame leichenblass zurück und bat die Vier sehr höflich, ihr zu folgen.
Harrys Name schien dem Manager ein Begriff zu sein. Auch dieser war dann sehr freundlich, aber auch ein wenig reserviert.
„Mr. Potter, welche Ehre, dass Sie mein Haus besuchen. Mein Name ist Jacque van Hellden. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?“
„Mr. van Hellden, wie Ihnen bekannt sein sollte, ist dieses hier mein Haus und nicht Ihres. In der Vergangenheit sind Sie Ihren Pachtzahlungen nicht mehr regelmäßig nachgekommen, und somit ist der Pachtvertrag erloschen.
Nun überlege ich, ob ich nicht besser dran wäre, wenn ich dieses Anwesen wieder zu meiner kleinen Sommerresidenz mache. Unhöfliche und unpünktliche Pächter kann ich nicht gebrauchen, einen Rückzugsort im Ausland dagegen schon.“
Harry ließ die Worte erstmal sacken. Er hatte bemerkt, dass der Manager sehr blass geworden war. Dann sprach Harry weiter: „Haben Sie nichts dazu zu sagen?“
„Doch, schon, aber ich weiß nicht, wie Sie sich das vorstellen. Wir haben einen langjährigen Pachtvertrag, den Sie nicht aufheben können.“
„Glauben Sie nicht, dass Sie es hier mit einem Kind zu tun haben, Mr. van Hellden. Ich kenne den Pachtvertrag auswendig und in § 56. Abs. IV heißt es: Der Pachtgeber – somit ich – darf nach nur einer unpünktlichen Zahlung den Vertrag jederzeit mit sofortiger Wirkung kündigen. Alle Werte, die sich im Schloss befinden, bleiben dort und gehen in den Besitz des Pachtgebers über.
Ein sehr typischer Vertrag von vor ca. 150 Jahren. Dieser wurde nie geändert und hat somit Gültigkeit. Aber ich denke, so drastisch müssen wir nicht werden. Zumindest nicht, wenn mein Besuch nicht noch weitere Unwahrheiten aufdeckt. Meine Hauselfen prüfen gerade in diesem Moment die Bücher und Schätze des Schlosses. Laut Vertrag sind 50% des Gewinnes mein Anteil, die Kaiser Suite hat im Sommer immer zu meiner Verfügung zu stehen und ich habe jederzeit das Recht, hier kostenlos zu verweilen.“
Harry holte einen Zettel aus der Tasche, schaute darauf etwas nach und sagte dann: „Sie haben in den 150 Jahren insgesamt 34 Millionen Galeonen Pacht bezahlt. Die letzte Prüfung war vor 20 Jahren durch die alte Madame Black. Diese hat damals den Manager bestraft und das ganze Vermögen eingezogen, das zu finden war. Seitdem sind nur noch fünf Millionen gezahlt worden und das erst aufgrund der Nachforschungen von Gringotts. Ich denke, auch hier wurde wieder viel verschwiegen. Oder wollen sie mir erzählen, dass die Reichtümer, die ich alleine schon bisher gesehen habe, weniger als fünf Millionen gekostet haben?“
Kreacher tauchte auf.
„Master Harry, an den alten Plätzen haben wir etwa 50 Millionen Galeonen in Gold entdeckt. Unmengen Antiquitäten und Gedankenkugeln.“
„Gedankenkugeln?“
„Ja, Master, darin sind Menschen in zweifelhaften Situationen zu sehen. Einige versteckte Bücher belegen Sondereinnahmen, die wie Schweigegelder aussehen, sagt Winky.“
„Winky, was macht die denn hier?“
„Ich habe mir erlaubt, sie zu rufen.“
„Gut, macht weiter und stellt bis auf fünf Millionen in Gold alles sicher, außer den Gegenständen, die das Schloss schmücken. Dann kommt wieder hier her.“
Harry wandt sich an den Manager: „Erpressung als Nebenverdienst. Kein Wunder, dass die gut zahlende Kundschaft immer weniger wird.“
Der Manager zog seinen Zauberstab, aber bevor er wusste, was geschah, war er schon entwaffnet und gefesselt. Ein wenig später kam Kreacher mit Wee und Winky. Sie hatte viele Beweise entdeckt und auch einiges an Gold, Edelsteinen und Galeonen. Harry beschloss, die Sache zu klären, soweit es möglich war. Dazu ließ er den offiziellen Pächter, den Vater von dem Manager und ein recht alter Zauberer, der sich ansonsten schon zurückgezogen hatte, kommen.
Dieser kam, nachdem er gehört hatte, was vorgefallen war, recht aufbrausend und seinen Sohn gleich angreifend zur Tür herein. Nach einigen Ohrfeigen und bevor er seinen Zauberstab ziehen konnte, schritt Harry ein und bremste ihn.
„Mr. van Hellden Senior, bitte, Ihre familiären Angelegenheiten können Sie später klären, nun geht es darum, wie wir weiter vorgehen. Ich muss entscheiden, ob ich den Pachtvertrag erneuere oder nicht. Ihr Sohn hat Straftaten begangen und den Ruf dieses Hotels geschädigt.
Nun muss ich entscheiden, ob ich Ihrer Familie weiterhin dieses Schloss anvertrauen kann oder nicht. Ebenso, ob dieses hier ein Hotel bleibt oder nicht. Ihr Auftritt hilft Ihnen sicher nicht dabei, mein Vertrauen zurückzugewinnen. Ich glaube aber, wenn Ihr Name weiterhin als Pächter erscheint, hat das Hotel keine Überlebenschance und daher werde ich den Pachtvertrag wohl auf jeden Fall nicht erneuern.“
Mr. van Hellden Senior war bleich geworden und erwiderte: „Mr. Potter, das können Sie nicht, dies ist ein Familienunternehmen und ich kann Ihnen versichern, dass wir die Probleme lösen werden. meine Enkelin Jasmin kann die Führung übernehmen. Sie ist zwar erst 20 Jahre alt, aber sie ist mit dem Ganzen hier aufgewachsen. Sie weiß, worauf es ankommt und mit meiner Hilfe bekommen wir alles wieder ins Lot. Ich kann Sie verstehen, aber für uns hängt alles von diesem Hotel ab. Bitte seien Sie nachsichtig mit uns.“
„Das ändert nichts daran, dass Ihr Name nun negativ belastet ist. Holen Sie ihre Enkelin her und ich überlege mir in der Zwischenzeit eine mögliche Lösung.“
Der alte Mann schickte nach seiner Enkelin und Harry fasste einen Plan, entweder die van Helldens stimmten zu oder er schloss das Hotel und machte aus dem Schlösschen seinen Sommersitz. Etwa zehn Minuten später erschien eine sehr hübsche und junge Frau in dem Büro.
„Jasmin van Hellden, nehme ich an“, begrüßte Harry sie und stand dabei auf. Er stellte seine Begleiter vor und dann setzten sich alle. Sie wurde von ihrem Großvater über den Stand der Dinge aufgeklärt und schaute recht bestürzt drein.
Dann übernahm Harry das Wort: „Miss van Hellden, ich sehe nur noch einen Weg, hier etwas zu retten. Der Name van Hellden muss aus den Verträgen verschwinden.
Mein Vorschlag wäre: Ich übernehme das Hotel und setze Sie als Geschäftsführerin ein. Wir machen überall bekannt, dass das Hotel nun einen neuen Besitzer hat und unter neuer Leitung steht. Sie versuchen, die Tradition des Hotels zu 100% wieder herzustellen und werden mit 5% am Gewinn beteiligt. Diese werden erst nach Jahresabschluss ausgezahlt. Ansonsten steht Ihnen ein angemessenes Gehalt zu. Über jede Einnahme und Ausgabe hat zu 100% Buch geführt zu werden und sei es ein einzelner Zahnstocher.
Ich werde einen Finanzverwalter einsetzen, der die Bücher führt, die Konten verwaltet und nur mir Rechenschaft ablegt. Sollten Unstimmigkeiten auftreten, war es das für Ihre Familie.“
Es war sehr ruhig im Raum, bis der Ex-Manager laut schnaufte: „Lächerlich, was für ein Betrug“, sagte dieser, aber sein Vater holte wie ein junger Mann aus und schlug ihm so heftig ins Gesicht, dass ein Profiboxer wohl umgefallen wäre.
Dann sagte Jasmin: „Mr. Potter, zum einen nennen sie mich bitte Miss oder besser einfach Jasmin, und ich denke, mit Ihrem Vorschlag kann ich leben. Alleine was mein Vater angerichtet hat, würde reichen, uns nie wieder auch nur eine Sekunde lang zu vertrauen. Zum anderen weiß ich nicht, wer mit meinem Vater unter einer Decke gesteckt hat, und daher kann es hilfreich sein, jemand externen dabei zu haben.
Ein angemessener Lohn und am Jahresende 5% vom Reingewinn ist ein guter Verdienst. Denn wenn wir wieder auf die durchschnittlichen 50 Millionen Galleonen kommen, bekomme ich 250.000 Galleonen als Bonus und das ist nicht wenig.
Aber ich denke, die alte Tradition sollten wir nicht ganz verfolgen. Mir schwebt da etwas Gehobeneres vor.“
„Jasmin, für Vorschläge bin ich offen, besonders da ich nicht die alte Tradition kenne.“
„Wir waren immer ein sehr gehobenes Hotel, wir erfüllten jeden Wunsch mit absoluter Diskretion. Unsere Grenze war immer bei dem Verletzen von Menschen. Aber alles andere wurde ermöglicht. Wollte ein Kunde fünf junge Girls für eine Nacht, dann besorgten wir sie und am nächsten Tag stellten wir sicher, dass sie sich an nichts erinnern konnten. Es waren ja nur Muggel, die da missbraucht wurden.
Wünsche nach besonderen Möbeln oder Essen, besondere Weine oder andere Getränke
oder was auch immer waren kein Problem, und ich denke, das sollte auch bleiben.
Aber ich mochte nie den Umgang mit Muggeln. Ich kenne einige Muggel gut und finde, dass man sie nicht missbrauchen darf. Wir können weiterhin Service dieser Art anbieten, aber nicht mit unfreiwilligen. Es gibt genügend junge Muggel und Hexen, die sich gerne ihr Geld auf diese Weise verdienen.
Dazu möchte ich Wellness mit ins Angebot nehmen. Sauna, Fitness, Massage und was sonst in den Bereich gehört. Die Räumlichkeiten existieren schon länger, Kontakte zu Fachleuten aus beiden Lagern habe ich auch. Wellness liegt den Franzosen seit jeher im Blut und Fitness ist ein Steppenpferd der Amerikaner.
Für die Massagen würde ich gerne Inder und Chinesen gewinnen. Beide beherrschen medizinische und erotische Massagetechniken.
Wenn sie vier Tage hier bleiben würden, könnte ich ihnen ein fertiges Konzept vorlegen und meine Kontakte nutzen. Sie könnten einen großen Teil der neuen Ideen selber testen und beurteilen, was sie davon halten.“
„Könnte es sein, dass Sie schon länger daran gedacht haben, das Hotel zu übernehmen?“, fragte Ginny lächelnd.
„Ja, das stimmt. Als ich dahinter gekommen bin, was mein Vater macht, fing ich an Pläne zu schmieden. Ich war fast fertig und fing gerade an, mir zu überlegen, wie ich ihn ohne einen Skandal zu verursachen loswerden konnte. Mein Großvater wäre zwar eine gute Hilfe gewesen, aber ich befürchtete, er hätte meinen Vater umgebracht und das wollte ich dann doch nicht.“
„Okay, ich stimme zu. Wir bleiben eine Woche hier, sie sorgen für unser Wohl und zeigen uns Ihre neuen Ideen. Ich möchte alles, was Sie anbieten möchten, sehen. Und ich meine alles. Was ich nicht gesehen und freigegeben habe, wird nicht eingeführt.“
Ginny schaute Harry streng an und fragte: „Schatz, … soll das heißen, … du willst auch jede Prostituierte testen?“
„Nein, Ginny, ich will aber wissen, wo die Damen herkommen. Ich will keine kranken, gezwungenen oder zu jungen Mädchen oder Jungen hier haben. Wer hier anschaffen möchte, darf das, wenn Regeln eingehalten werden. Ich will nicht, dass der Ruf von einem Hotel zu einem Luxuspuff wandert.“
„Oh, da hast du wohl Recht.“
„Gut. Jasmin, ich setze Sie hiermit ein, einen Vertrag werde ich ausarbeiten lassen. Und nun hätte ich gerne das Hotel besichtigt und Räumlichkeiten für uns. Aber zuerst übergeben sie ihren Vater an das französische Gamot, daher lassen Sie bitte Auroren kommen.“
Van Hellden Senior sagte, das die schon unterwegs seien und Harry nicht warten müsse. Aber Harry wollte warten oder zumindest gerufen werden, wenn sie kommen. Jasmin führte die Freunde nun zuerst in die Fitness Sektion des Hotels.
Harry entdeckte verschiedene Saunen, ein Dampfbad und ein türkisches Bad. Eine Turnhalle sowie einen sehr modern eingerichteten Fitnessraum. Dann folgten verschiedene Massageräume. Unterschiedliche Ausstattungen ließen auf die verschiedenen Techniken schließen. Von rein medizinischer Einrichtung, bis hin zu den Einrichtungen, die für indische und asiatische Massagen benötigt wurden. Alle Räume waren auf Gruppen ausgelegt, konnten aber in Separees verwandelt werden. Dann folgten Ruheräume, Kosmetikräume und ein Barbier sowie ein Friseur.
Im Erdgeschoss der Empfang, ein Kaffee, eine Bar und das Restaurant, in allen Räumen waren Vitrinen, die besondere Kleidung, Schmuck und andere Gegenstände zeigten. Zu jedem Artikel war eine Bezugsquelle angegeben, aber keine Preise. Jasmin erklärte, dass die Vitrinen magisch waren und Muggeln normale Muggelsachen zeigten. Hexen und Zauberer sahen zusätzlich auch die speziellen magischen Sachen.
Im ersten Obergeschoss gab es dann noch verschiedene Säle, teils mit Bühne oder zumindest mit Podesten.
Ab dem zweiten Obergeschoss waren die Gästezimmer. Je höher desto luxuriöser. Die Obersten zwei Etagen waren Suiten und die Türme waren die Räumlichkeiten der Angestellten.
Im Tiefkeller waren die Wirtschaftsräume wie Küche und Wäscherei.
Bevor sie sich die einzelnen Zimmer anschauen konnten, kam Wee und teilte mit, dass nun die Auroren gekommen waren. Sie eilten wieder zu dem Büro und fanden dort nun zwei Auroren der Franzosen. Sie wurden kalt begrüßt und Harry spürte genau, dass es den beiden nicht gefiel, von einem Engländer herzitiert worden zu sein. Harry stellte sich und seine Freunde vor. Sein Name war auch hier ein Begriff, aber dennoch schien das nicht zu reichen.
„Mein Name ist Harry Potter, ich bin Auror in Ausbildung und Leiter der Kontrollkommission des britischen Ministeriums. Dieses Individuum hat die Geheimhaltung der Zauberei sehr stark gefährdet, Zauberer und Muggel erpresst, Muggel missbrauchen lassen und sicherlich noch einiges andere auf dem Kerbholz. Unter Veritas oder einem Legilimentiker würde sicher noch so einiges Andere ans Licht kommen. Ich hoffe, auch in Frankreich bleiben solche Taten nicht ungesühnt.
Ich bitte Sie daher, ihn mitzunehmen und vor Gericht zu stellen.
Obendrein bitte ich Sie, Ihrem Minister meine besten Grüße und eine Einladung hierher auszurichten. Ich werde eine Woche hier bleiben und somit könnten wir uns auch persönlich kennenlernen und nicht nur auf postalischem Weg über die Ministerien.“
Die beiden Auroren waren verblüfft. Der Ältere sprach dann: „Sie möchten unseren Minister sprechen, worum soll es da gehen. Unser Minister ist ein vielbeschäftigter Mann und kann nicht mit jedem Jungen sprechen.“
„Nun hören Sie mal gut zu, ich bin nicht irgendein Junge, in England stehe ich noch über dem Minister, nur dass ich nicht die Regierungsgeschäfte ausübe, sondern kontrolliere, was der Minister und das Ministerium tun. Daher denke ich, dass es für ihren Minister interessant wäre, mich inoffiziell kennenzulernen. Ich kann es aber auch gerne offiziell angehen, sofern ihrem Minister das lieber ist. Aber ich glaube, diese Entscheidung sollte ihr Minister treffen und nicht Sie.
Und nun nehmen sie diesen Kerl und gehen sie. Ich habe nicht die Musse, mich mit einem Auror auf meinem Grund und Boden, der obendrein neutraler Boden ist und mir hier die absolute gesetzliche Macht gewährt, zu diskutieren. Sollten Sie mit der Aufgabe überfordert sein, werde ich halt das britische Gamot bitten, den Fall zu übernehmen.“
„Mr. Potter, mir ist wohlbekannt, dass Sie das lokale Problem der Engländer beseitigt haben. Aber das gibt Ihnen nicht das Recht, hier solche Töne zu spucken. Ihr Auftreten könnte ich als Beleidigung ansehen und sie dafür verhaften. Daher sollten sie sich ein wenig zurückhalten“, sagte der Auror nun.
„Ich glaube kaum, dass Sie dazu befugt wären, mal davon abgesehen, dass Sie hier auf meinem Boden sind, der nicht der französischen Rechtsprechung unterliegt. Aber wenn Sie glauben, gegen mich etwas ausrichten zu können, lassen Sie sich nicht davon abhalten, nur seien Sie gewarnt, hier werde ich jeden, der mich angreift, nach meinem Recht bestrafen. Die Letzten, die das versucht haben, sind nun tot oder in Askaban.“
Der jüngere Auror schleuderte einen Schockzauber auf Harry, aber dieser lenkte ihn um und so traf er den Angreifer. Noch im Umfallen fesselte Harry den jungen Mann mit einem Wink seiner Hand. Dann schaute er wieder zu dem älteren Auror.
„Ist dieses kindische Verhalten wirklich nötig?“, fragte Harry.
„Nein, und ich weiß auch nicht, was in Dave gefahren ist. Das ist nicht seine Art und auch, dass wir uns hier streiten, ist nicht unsere Art. Ich verstehe es nicht.“
Hermine meldete sich zu Wort: „Einen Moment bitte“, sagte sie und zog ihren Zauberstab. Sie murmelte einige Beschwörungen und nur wenige Sekunden später erscholl ein gequälter Schrei. Dann fiel ein Körper aus einer Kammer hinter einem Bild.
Van Helden Senior schrie auf. „Was macht die denn hier? Die ist doch seit zehn Jahren tot!“
Harry schaute zu dem alten Mann und sagte: „Was meinen Sie damit?“
Aber nicht van Hellden antwortete, sondern der ältere Auror: „Beatrice van Hellden, geborene Bourxin, die verurteilte Schwarze Hexe. Wieso ist die nicht mehr im Gefängnis?“
Beatrice van Hellden hatte sich von dem Sturz erholt und ging nun zum Angriff über. In einem kleinen Büro war es nicht einfach, sich zu verteidigen, ohne jemanden zu schaden. Daher wendete Harry seine Gedankenmagie an, um ein Schutzschild um sich und die anderen zu legen. Die abprallenden Flüche trafen die Angreiferin und ihren Enkel. Beide gingen schwer verletzt zu Boden und der Kampf war vorbei.
Harry entwaffnete und fesselte die alte Frau sofort, diese schrie lauthals Verwünschungen, bis Harry sie verstummen ließ. Der jüngere Auror kümmerte sich um die Verletzungen der beiden Verbrecher, während der ältere Auror versuchte, Harry auszufragen.
Harry hatte aber keine Lust, etwas zu verraten und fragte daher Mr. van Hellden Senior: „Was ist mit ihr?“
„Sie ist meine Frau, aber sie ist von Grund auf böse und gierig. Als sie einen Zauberer in ihrer Gier umgebracht hat, wurde sie zu lebenslanger Haft verurteilt. Vor zehn Jahren wurde mir mitgeteilt, sie sei im Gefängnis verstorben. Sie hat die Fähigkeit, jeden in ein streitsüchtiges Monster zu verwandeln. Ich denke, sie hat die Luft hier vergiftet, damit ihrem Sohn nichts passiert, aber wir anderen verschwinden. Unter den Umständen bitte ich alle Anwesenden zu vergessen, was hier vorgefallen ist. Natürlich nicht die Taten meines Sohnes, denn er muss viel früher mit seinen Verbrechen angefangen haben. Aber bitte vergessen sie alle die hier entstandenen Streitigkeiten.“
Harry überlegte kurz und stimmte dann zu, auch der Auror war auch dieser Ansicht. Dann nahmen die Auroren Mr. van Hellden Junior und seine Mutter mit, um sie dem Haftrichter vorzuführen.
Jasmin van Helden zeigte ihnen nun auch die Gästezimmer und führte sie dann zu ihren beiden Suiten. Für den Abend versprach sie ihnen ein gutes Essen und wünschte ihnen eine gute Zeit. Die Freunde unterhielten sich über das Geschehene und Hermine brachte ihre Verwunderung über Harrys festes Auftreten zur Sprache.
Harry erzählte ihr von dem Buch, das er sich gekauft hatte und das er einfach die Regeln darin umsetzte, wenn er geschäftliche Gespräche führte.
Sie beschlossen, vor dem Essen noch das türkische Bad zu testen und dann, wenn möglich auch noch eine Massage genießen zu wollen. Harry informierte den Empfang darüber und die junge Hexe, sie hieß Monique, versprach ihm, das in 30 Minuten alles vorbereitet sei. Aber zurzeit wären nur die Thai-Massage verfügbar, da ansonsten keine Massöre da seien.
Dies war okay für Harry und so gingen die vier 30 Minuten später hinunter in das türkische Bad.
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